Wurzelnder Bitter-Röhrling

Wurzelnder Bitter-Röhrling
Wurzelnder Bitterröhrling
Wurzelnder Bitterröhrling (Boletus radicans)

Wurzelnder Bitterröhrling (Boletus radicans)

Systematik
Unterklasse: Hutpilze (Agaricomycetidae)
Ordnung: Röhrenpilze (Boletales)
Familie: Röhrlinge (Boletaceae)
Unterfamilie: Boletoideae
Gattung: Dickröhrlinge (Boletus)
Art: Wurzelnder Bitterröhrling
Wissenschaftlicher Name
Boletus radicans
Gillet

Der Wurzelnde Bitterröhrling oder auch Bitterschwamm (Boletus radicans, syn Boletus albidus) ist ein Pilz der Gattung Dickröhrlinge.

Er wurde 1801 von dem in Südafrika geborenen Mykologen Christian Hendrik Persoon erstmals wissenschaftlich beschrieben. Das lateinische „radicans“ in seinem wissenschaftlichen Namen bedeutet ebenfalls soviel wie „wurzelnd“ (radix = Wurzel). Später kam der synonyme Name „Boletus albidus“.[1]

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Der Hut hat einen Durchmesser von 6 bis 20, vereinzelt bis zu 30 Zentimeter. Alte Exemplare sind schmutzig gelbbräunlich gefärbt, junge Fruchtkörper dagegen blass grau-weiß. Zunächst halbkugelig wölbt sich der Hut mit zunehmendem Alter auf und verflacht schließlich. Die Haut ist nicht abziehbar und steht am Rand über. Die Oberfläche ist jung fein filzig und später glatt. Druckstellen verfärben zunächst grünblau, später bräunlich. Auffallend sind die auch bei geringfügiger Berührung sofort schmutzigblau färbenden Röhren. Die Röhren sind unberührt an ihren Mündungen zitronengelb bis goldgelb, im Alter hin zu oliv gefärbt. Die Sporen sind von olivbrauner Farbe und messen 10–16×4–6 Mikrometer. Der Röhrenschwamm ist ein bis vier Millimeter stark. Die Stiele junger Fruchtkörper sind hellgelb und mit einem undeutlichen, gelblich-bräunlichen Netz überzogen, später geht die Färbung in ein Bräunlich-gelb über. Ihre Form ist jung kugelig und streckt sich später zu einer bauchigen und weiter keulenförmigen Gestalt. Sie sind zwischen fünf und zwölf Zentimeter hoch und bis zu sieben Zentimeter stark und massiv. Das dicke Fleisch ist fest und später weich, weiß bis hellgelb von Farbe und blaut an der Luft sofort. Es riecht säuerlich und schmeckt unterschiedlich stark bitter, weswegen er nicht zum Verzehr empfohlen wird, wenngleich keinerlei Giftwirkung gegen Verzehr spricht.

Ökologie

Der Wurzelnde Bitterröhrling kommt in Laubwäldern in Europa vor und benötigt einen kalkreichen Boden. Er ist ein Mykorrhizapilz, der besonders in Gesellschaft mit Buchen, aber auch bei Eichen, Birken, Linden und Hainbuchen zu finden ist. Er erscheint von Juli bis September teils recht zahlreich. Der Bestand dieser wärmeliebenden Art nimmt infolge der Klimaerwärmung in Mitteleuropa zu.

Ähnliche Arten

Der Wurzelnde Bitterröhrling ähnelt dem Schönfußröhrling, der aber einen deutlich rot gefärbten und genetzten Stiel hat und auf sauren Böden und auch in Nadelwäldern wächst. Sein Fleisch schmeckt ebenfalls bitter, blaut aber nur schwach. Weiterhin besteht Ähnlichkeit zum seltenen Sommerröhrling.

Weblinks

 Commons: Boletus radicans – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Quellen

  • Markus Flück: Welcher Pilz ist das?. 3 Auflage. Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart Juni 2009, ISBN 978-3440115619, S. 123.
  • Hans E. Laux: Der große Kosmos-Pilzführer. Alle Speisepilze mit ihren giftigen Doppelgängern. Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart 2001, ISBN 978-3440124086, S. 78.
  1. Phillips R: Mushrooms. London: Pan MacMillan 2006, ISBN 0-330-44237-6

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