Friedrich von Bogendörfer

Friedrich von Bogendörfer

Friedrich Bogendörfer seit 1918 Ritter von Bogendörfer (* 5. Mai 1869 in Büttelbronn, Mittelfranken; † 4. Januar 1945 in Nürnberg) war ein deutscher Offizier, zuletzt Generalmajor im Zweiten Weltkrieg.

Leben

Bogendörfer trat am 1. Oktober 1887 als Fahnenjunker in das 6. Königlich Bayerische Infanterie-Regiment „Kaiser Wilhelm, König von Preußen“ in Amberg ein. Dort erfolgte am 13. April 1888 seine Ernennung zum Fähnrich sowie am 12. Dezember 1889 seine Beförderung zum Sekondeleutnant. Vom 1. Mai 1895 bis 1. Oktober 1900 fungierte Bogendörfer als Regimentsadjutant und war in der Zwischenzeit am 7. November 1896 Oberleutnant geworden. Zeitgleich mit der Beförderung zum Hauptmann am 28. Oktober 1904 erfolgte seine Ernennung zum Kompaniechef in seinem Regiment. Vom 14. April bis 18. Mai 1907 war Bogendörfer an die Militär-Schießschule Lechfeld kommandiert. Als Major (seit 7. März 1912) versetzt man ihn am 1. Oktober 1913 in den Regimentsstab.

Mit Ausbruch des Ersten Weltkrieg übernahm Bogendörfer als Kommandeur das III. Bataillon des Königlich Bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments Nr. 14. Vom 30. März bis 1. Juli 1916 war er kurzzeitig Führer des Rekruten-Depots Wisch und im Anschluss daran wieder Kommandeur des III. Bataillons. Es folgte am 16. Oktober 1916 die Ernennung zum Kommandeur des 26. Königlich Bayerischen Infanterie-Regiments, das er in Rumänien und später an der Westfront führte. Zugleich war er vom 4. September bis 9. Oktober 1917 stellvertretender Kommandeur der 22. Königlich Bayerischen Infanterie-Brigade. Bereits am 17. April 1917 hatte man ihn zum Oberstleutnant befördert.

In Würdigung seiner Verdienste erhielt Bogendörfer am 28. September 1918 das Ritterkreuz des Militär-Max-Joseph-Ordens verliehen und durfte sich aufgrund der damit verbundenen Erhebung in den persönlichen Adel ab diesem Zeitpunkt Ritter von Bogendörfer nennen. Wilhelm II. verlieh ihm am 8. November 1918 den Pour le Mérite.

Nach Kriegsende wurde Bogendöfer ab 12. Dezember 1918 zunächst zur Verfügung des Bayerischen Kriegsministeriums gestellt und am 24. Januar 1919 zum Kommandeur des Infanterie-Regiments 17 ernannt. Kurzzeitig war er vom 20. April bis 12. Mai 1919 Führer eines Freikorps, um anschließend Kommandeur des Infanterie-Regiments 45 der Vorläufigen Reichswehr zu werden. Bogendörfer wurde am 31. Dezember 1920 unter gleichzeitiger Beförderung zum Oberst aus dem aktiven Dienst entlassen.

Am 26. August 1939 wurde Bogendörfer zur Verfügung des Heeres gestellt und einen Tag später am 27. August, dem 25 Jahrestag der Schlacht bei Tannenberg, erhielt er den Charakter als Generalmajor verliehen.

Mit dem Beginn des Zweiten Weltkriegs verblieb er ohne Verwendung. Seine Mobilmachungsbestimmung wurde Ende 1942 aufgehoben und Bogendörfer endgültig in den Ruhestand versetzt.

Literatur

  • Dermot Bradley, Karl-Friedrich Hildebrand, Markus Rövekamp: Die Generale des Heeres 1921-1945, Band 2 v. Blanckensee-v.Czettritz und Neuhauß, Biblio Verlag, Osnabrück 1993, ISBN 3-7648-2424-7
  • Rudolf von Kramer, Otto Freiherr von Waldenfels: VIRTUTI PRO PATRIA – Der königlich bayerische Militär-Max-Joseph-Orden Kriegstaten und Ehrenbuch 1914-1918, Selbstverlag des königlich bayerischen Militär-Max-Joseph-Ordens, München 1966

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