- Bayerisches Kriegsministerium
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Das Bayerische Kriegsministerium wurde am 27. März 1808 von König Maximilian I. als Ministerium für das Kriegswesen gegründet. 1817 wurde das Ministerium in Staatsministerium der Armee, kurzzeitig 1822 in Armee-Ministerium und 1826 endgültig in Kriegsministerium umbenannt.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Als erster Verläufer des Ministeriums wurde 1620 von Kurfürst Maximilian I. der sogenannte Hofkriegsrat gegründet. Im Jahre 1799 wurde der Hofkriegsrat in das Oberkriegskollegium umgewandelt und wurde mehrfach im Rahmen der Bayerischen Reformen umgewandelt. Zeitweise war das nachherige Ministerium auf verschiedene Abteilungen wie z. B. der Kriegsjustizrat oder Kriegsökonomierat verteilt. Durch die Schaffung eines Zentralministeriums wurde die bayerischen Militärbehörden in einer Gesamtbehörde vereint.
Organisation
Das Kriegsministerium war anfangs in mehrere Sektionen aufgegliedert. Diese wurde 1876 nach preußischem Vorbild in Abteilungen umbenannt. Es gab u.a. folgende Abteilungen:
- Allgemeine militärische Angelegenheiten (Organisation, Formation, Mobilmachung, Dienstverhältnisse, Ersatzwesen, Ausbildung)
- Artillerie- und Waffenwesen
- Garnisonsbauwesen
- Militärgerichtsbarkeit
- Pensions- und Versorgungswesen
- Personalwesen
- Pressewesen
- Rechnungswesen
- Sanitätswesen
- Verwaltungswesen
Armeeoberkommando
Da das Königreich Bayern nur von 1822 bis 1829 ein eigenständiges Armeeoberkommando hatte, war der bayerische Kriegsminister gleichzeitig Oberbefehlshaber der Bayerischen Armee.
Auflösung
Im Rahmen der Revolution von 1918 fand die letztmalige Umbenennung in Staatsministerium für militärische Angelegenheiten statt. Da die Artikel 79 der Weimarer Verfassung die alleinige Wehrhoheit dem Reich zusprach, wurde das Ministerium am 25. August 1919 aufgelöst und zusammen mit den bayerischen Truppenverbänden an die Reichswehr übergeben. Die Behörde wurde anschließend in Reichswehrbefehlstelle Bayern, dann Abwicklungsamt des früheren Ministeriums für militärische Angelegenheiten und anschließend bis zum 31. März 1921 als Heeresabwicklungsamt Bayern weitergeführt, um die Demobilisierung der Bayerischen Armee abzuschließen.
Minister
Name Amtszeit Diente unter König 1. Johannes Nepomuk Graf von Triva 27. Dezember 1808 bis
30. September 1822Maximilian I. 2. Nikolaus von Maillot de la Treille 30. September 1822 bis
31. Januar1829Maximilian I., Ludwig I. 3. Georg von Weinrich 31. Januar 1829 bis
12. Dezember 1836Ludwig I. 4. Franz Xaver Freiherr von Hertling 12. Dezember 1836 bis
1. November 18385. Albrecht Freiherr Besserer von Thalfingen, Verweser 1. November 1838 bis
28. Januar 18396. Friedrich Freiherr von Hertling, Verweser 28. Januar 1839 bis
9. Juni 18397. Anton Freiherr von Gumppenberg 9. Juni 1839 bis
1. März 18478. Leonhard Freiherr von Hohenhausen, Verweser 1. März 1847 bis
1. Februar 18489. Heinrich von der Mark, Verweser 1. Februar 1848 bis
5. April 1848Ludwig I., Maximilian II. 10. Carl Weishaupt 5. April 1848 bis
21. November 1848Maximilian II. 11. Wilhelm von Le Suire 21. November 1848 bis
29. Mai 184912. Ludwig von Lüder 29. Mai 1849 bis
25. März 185513. Wilhelm von Manz 25. März 1855 bis
13. April 185914. Ludwig von Lüder 13. April 1859 bis
12. Juni 186115. Moritz von Spies 12. Juni 1861 bis
11. Dezember 186116. Hugo von Bosch, Verweser 11. Dezember 1861 bis
20. Januar 186217. Bernhard von Heß 20. Januar 1862 bis
16. Juni 186218. Moritz von Spies 16. Juni 1862 bis
10. Oktober 186219. Bernhard von Heß, Verweser 10. Oktober 1862 bis
1. März 186320. Karl Friedrich von Liel 1. März 1863 bis
11. Juli 186321. Hugo von Bosch, Verweser 11. Juli 1863 bis
26. Juli 186322. Bernhard von Heß, Verweser 26. Juli 1863 bis
15. August 186323. Eduard von Lutz 15. August 1863 bis
1. August 1866Maximilian II., Ludwig II. 24. Siegmund Freiherr von Pranckh 1. August 1866 bis
4. April 1875Ludwig II. 25. Joseph von Maillinger 4. April 1875 bis
1. Mai 188526. Adolf von Heinleth 1. Mai 1885 bis
6.Mai 1890Ludwig II., Otto I. (Prinzregent Luitpold) 27. Benignus von Safferling 6. Mai 1890 bis
5. Juni 1893Otto I. (Prinzregent Luitpold) 28. Adolph Freiherr von Asch zu Asch auf Oberndorff 5. Juni 1893 bis
4. April 190529. Carl Graf von Horn 4. April 1905 bis
16. Februar 191230. Otto Freiherr Kreß von Kressenstein 16. Februar 1912 bis
11. Dezember 1916Otto I., Ludwig III. (Prinzregent Luitpold, Prinzregent Ludwig) 31. Philipp von Hellingrath 11. Dezember 1916 bis
8. November 1918Ludwig III. 32. Albert Roßhaupter 8. November 1918 bis
21. Februar 1919Freistaat Bayern, Regierung Eisner 33. Richard Scheid 1. bis 17. März 1919 Freistaat Bayern, Regierung Segitz 34. Ernst Schneppenhorst 19. März bis 22. August 1919 Gebäude
Das Gebäude des ehemaligen Kriegsministeriums in der Münchner Ludwigstraße 14 an der Ecke Schönfeldstraße steht unter Denkmalschutz. In ihm ist jetzt das Bayerische Hauptstaatsarchiv, das Staatsarchiv München, und das Institut für Bayerische Geschichte untergebracht.
Geplant und gebaut wurde es 1822 von Leo von Klenze als Wohn- und Kommandanturgebäudes des Kriegsministers, das damals an der Schönfeldstraße gelegenen Monturmagazin wurde abgebrochen. Das Gebäude besteht aus einem 77 Meter langen Ministerialgebäude entlang der Ludwigstraße und einem offenen Ehrenhof entlang der Schönfeldstraße mit dem Wohnhaus des Kriegsministers.[1]
Einzelnachweise
- ↑ Leo-von-Klenze-Pfad Kriegsministerium und Wohnhaus des Kriegsministers, Ludwigstraße 14, 1822 -1830 S 18
Weblinks
Commons: Bayerisches Hauptstaatsarchiv – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Artikel von Rainer Braun im Historischen Lexikon Bayerns der Bayerischen Staatsbibliothek
48.14748311.580519Koordinaten: 48° 8′ 51″ N, 11° 34′ 50″ OKategorien:- Historische Behörde (Deutschland)
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