- Boulevard de Magenta
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Die Pariser Straße Boulevard de Magenta mit ihren 1920 Metern Länge kreuzt die Grenze zwischen dem 9. und 10. Arrondissement. Sie beginnt am Place de la République/ Ecke Rue Beaurepaire und endet an der Boulevard de Rochechouart/ Ecke Boulevard de la Chapelle. Sie verläuft etwa in nordwestliche Richtung. Nach zirka 1400 Metern kreuzt die Rue la Fayette, wo gleichzeitig auch die Bezirksgrenze verläuft. Die Verlängerung der Straße nach dem Boulevard de Rochechouart weiter nach Norden ist die Boulevard Barbès.
Die Straße ist nach der Schlacht von Magenta in der Lombardei im Jahre 1859 benannt. Im selben Jahr wurde sie fertiggestellt. In der Planungsphase und während des Baus hieß sie noch Rue du Nord.
Unmittelbar am Pariser Gare du Nord befindet sich die im Juli 1999 eröffnete Station der Schnellbahnlinie RER E, die zwar den Namen Bahnhof Magenta trägt, aber nicht direkt unter dem Boulevard, sondern mehr als 300 Meter entfernt liegt.
1980 wurde die Straße trotz seiner Breite von 30 Metern zur axe rouge erklärt, um die Emissionen durch den Straßenverkehr zu verringern. Seitdem steht für den Motorisierten Individualverkehr nur noch eine Fahrspur pro Fahrtrichtung zur Verfügung.[1]
Bedeutsame Orte
Entlang der Straße erinnern einige an den Hausfassaden angebrachte Marmortafeln an Ereignisse an den jeweiligen Orten:
- Nr 3: Hier lebte Jacques Bonsergent, der erste Pariser, der bei der Deutschen Besetzung von Paris im Dezember 1940 erschossen wurde
- Nr 10: Hier wohnte der Architekt Paul Sédille († 1900), von dem vor allem die Neugestaltung des Kaufhauses Printemps berühmt geworden ist
- Nr 11: Das Haus von 1887 ist ein Werk des Architekten Louis Gauché. Die monumentalen, allegorischen Figuren an der Fassade symbolisieren die moderne Wissenschaft
- Nr 24: Schauplatz vom Restaurant Véry, wo der Anarchist François Claudius Koënigstein alias Ravachol am 30. März 1892 verhaftet wurde. Als Rache verübten Gesinnungsgenossen am Morgen des 25. April hier einen Bombenanschlag
- Nr 68: Pfarrkirche Saint-Laurent, erbaut zwischen 1863 und 1867
- Nr 85 bis: Markthalle Marché Saint-Quentin von 1866
- Nr 100 : Hier trafen sich regelmäßig die Väter des « roman national » Alexandre Chatrian und Émile Erckmann um zusammen unter dem Pseudonym Erckmann-Chatrian (La Taverne du jambon de Mayence) zu schreiben. Die Nähe zum Gare de Paris-Est erlaubte ihnen regelmäßig mit Lothringen zu verkehren
- Nr 110: Hier lebte der Maler Georges Seurat
- Nr 155: Hier lebte der Maler Luigi Loir
- Nr 170: Das Kino Le Louxor (Fassade und Decke stehen unter Denkmalschutz); baufällig
Weblinks
Commons: Boulevard de Magenta – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienOffizielle Straßendaten (franz.)
Einzelnachweise
48.8747222222222.3572222222222Koordinaten: 48° 52′ 29″ N, 2° 21′ 26″ OKategorien:- Straße im 9. Arrondissement (Paris)
- Straße im 10. Arrondissement (Paris)
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