- Callao
-
-12.067719444444-77.148650Koordinaten: 12° 4′ S, 77° 9′ W
Callao Callao auf der Karte von Peru
Basisdaten Staat Peru Region Callao Stadtgründung 1537 Einwohner 876.877 (Census 2007) Stadtinsignien Detaildaten Fläche 147 km² Bevölkerungsdichte 5.532 Ew./km² Höhe 0 m Stadtgliederung 6 Bezirke Gewässer Pazifik Vorwahl (+51) 14 Zeitzone UTC-5 Stadtvorsitz Pío Salazar Villarán Website Callao ist eine Hafenstadt im südamerikanischen Anden-Staat Peru mit 876.877 Einwohnern (Volkszählung 2007) und einer Fläche von 146,98 km².
Inhaltsverzeichnis
Verwaltungsgliederung der Region Callao
Obwohl Callao mit Lima eine urbane Einheit bildet, ist es doch politisch eine separate Region Perus.
Stadtbezirke
Die 6 Bezirke (Distritos) der Region Callao:
- Bellavista
- Callao
- Carmen de la Legua-Reynoso
- La Perla
- La Punta
- Ventanilla
Wirtschaft
Produziert werden in der Stadt unter anderem petrochemische Erzeugnisse, Düngemittel, Textilien und Lederwaren.
Callaos Hafen ist einer der bedeutendsten Fischerei- und Handelshäfen Südamerikas und bewältigt 75% der Im- und Exporte Perus. Außerdem besitzt er ausgedehnte Kühlhaus-Kapazitäten und mehrere Trockendocks. Die Realisierung des San Lorenzo Hub Port würde die Wirtschaft Callaos weiter stärken.
Wichtigste Exportgüter des Hafens sind Erdöl, Kupfer, Eisen, Silber, Zink, Blei, Baumwolle, Zucker und Kaffee.
Geographie
Vor der Küste liegen mehrere Inseln, La Isla San Lorenzo, Isla El Frontón, die Islas Cavinzas und die Islas Palomino, von denen letztere eine bedeutende Seelöwen- und Seevogelkolonie in einem nahezu intakten Ökosystem birgt.
Geschichte
Callao wurde 1537 von Francisco Pizarro an der Callao-Bucht gegründet und wurde schnell der wichtigste Hafen für den spanischen Handel am Pazifik. Während der Zeit des Vizekönigtums wurden viele Güter aus den Gebieten von Peru, Bolivien und Argentinien per Maultier über die Anden gebracht und über den Hafen von Callao nach Panama verschifft, wo sie über den Landweg an den Atlantik kamen und weiter nach Spanien verschifft wurden.
Im 16. Jahrhundert war der Hafen Ausgangspunkt vieler spanischer Expeditionen in den Pazifikraum, wurde allerdings auch mehrfach von verschiedenen englischen und niederländischen Freibeutern angegriffen, unter anderem Francis Drake, Tom Cavendish, Jorg Spitberg und Jacob Clerk. Am 28. Oktober 1746 verheerten ein schweres Erdbeben und ein dadurch verursachter Tsunami Hafen und Stadt und töteten schätzungsweise 5000 Menschen, nur 200 Einwohner überlebten die Naturkatastrophe.
Der Vizekönig José Manso de Velasco ließ die Stadt wiederaufbauen und gleichzeitig eine Festung (Castello de Real Felipe) errichten, die an der Küste über dem Hafen zum Schutz desselben steht.
Während der südamerikanischen Befreiungskriege gegen Spanien war Callao stark umkämpft. 1823 landete Simón Bolívar in Callao und drei Jahre später im Jahr 1826, als Peru schon ein unabhängiges Land war, versuchten die Spanier ihre ehemalige Kolonie wieder zu erobern, indem sie die Hafenstadt angriffen. Dies hatte aber keinen Erfolg, da es nicht gelang die Hafenfestung, unter anderem die Festung Real Felipe, zu erobern.
1851 wurde die erste Eisenbahnstrecke überhaupt in Südamerika zwischen Callao und Lima errichtet.
Vor dem Spanisch-Südamerikanischen Krieg (1865–71) hatte die spanische Flotte den Hafen von Callao ab dem 14. April 1864 blockiert, was den peruanischen Guano-Export zum Erliegen brachte. Peru schloss sich am 5. Dezember 1865 Chile an, welches bereits einige Monate vorher Spanien den Krieg erklärt hatte. Am 2. Mai 1866 entschloss sich der spanische Admiral Mendez Núñez zum Beschuss von Callao, die Stadt war allerdings mit 96 Kanonen gut bestückt, so dass die Spanier viele Tote und beschädigte Schiffe beim Beschuss zu beklagen hatten. Beim Beschuss starb auch der peruanische Verteidigungsminister. Nach dem Beschuss von Callao endeten die aktiven Kriegshandlungen, die spanische Flotte zog sich auf die Philippinen zurück.
Im Salpeterkrieg blockierte die chilenische Marine ab dem 10. April 1880 den Hafen der Stadt. Die Stadt wurde am 17. Januar 1881 von chilenischen Truppen besetzt.
Am 24. Mai 1940 wurde die Stadt von einem weiteren schweren Erdbeben heimgesucht.
Am 28. April 1947 startete Thor Heyerdahl von Callao aus zu seiner ersten Expedition mit der Kon-Tiki.
An der Küste gelegen ist das Colegio Militar Leoncio Prado, eine peruanische Militärschule, die auch eine tragende Rolle in dem Roman La Ciudad y los Perros (1962, deutsch Die Stadt und die Hunde) des peruanischen Schriftstellers Mario Vargas Llosa spielte.
Heute beherbergt Callao ein Militärgefängnis der peruanischen Marine, in dem unter anderem der Führer der Rebellengruppe Sendero Luminoso Abimael Guzmán, der Anführer der MRTA Victor Polay und der wegen Korruption verurteilte ehemalige Chef des Sicherheitsdienstes unter Präsident Alberto Fujimori Vladimiro Montesinos inhaftiert sind.
1966 wurde die Technische Nationale Universität von Callao gegründet.
Verschiedenes
- in Callao befindet sich auch der Flughafen von Lima
- Die Eigenbezeichnung der Einwohner lautet Chalaco
- Im Ausland bekannt ist der Ausruf Chim Pum Callao, der die Freude und Stolz zu Callao ausdrückt. Manchmal wird dieser Ausruf gar mit dem ganzen Land Peru in Verbindung gebracht.
- Die peruanische Marine betreibt in der Region Callao in den Bezirken La Punta und Callao je eine Freizeiteinichtung für ihre Offiziere und deren Familien (Centro Naval).
- Die erfolgreichste Fußballmannschaft Callaos sind die am 28. Juli 1927 gegründeten Sport Boys, die ihre Heimspiele im Stadion Miguel Grau absolvieren.
Söhne und Töchter der Stadt
- Lucho Barrios (1934–2010), Musiker und Sänger
- Claudio Pizarro (* 1978), Fußballspieler
- Alfonso de Silva (1903-1937), Komponist
- Carlos Zambrano (* 1989), Fußballspieler
Städtepartnerschaft
- Santa Fe, Argentinien
Weblinks
Commons: Callao – Album mit Bildern und/oder Videos und AudiodateienAmazonas | Ancash | Apurímac | Arequipa | Ayacucho | Cajamarca | Callao | Cusco | Huancavelica | Huánuco | Ica | Junín | La Libertad | Lambayeque | Lima | Loreto | Madre de Dios | Moquegua | Pasco | Piura | Puno | San Martín | Tacna | Tumbes | Ucayali
Provinz Lima (regionsfreies Gebiet der Hauptstadt)
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Callao — Saltar a navegación, búsqueda Para otros usos de este término, véase Callao (desambiguación). Callao Escudo … Wikipedia Español
Callao — El Callao Héraldique … Wikipédia en Français
Callao — [spanisch ka jao], 1) Hauptstadt des Departaments Callao, Peru, bildet mit Lima eine Stadtregion, 424 000 Einwohner; Bischofssitz; größter Fischereihafen Perus, über den auch mehr als 50 % des Außenhandels des Landes abgewickelt werden;… … Universal-Lexikon
Callao — (Мадрид,Испания) Категория отеля: Адрес: Corredera Baja de San Pablo, 25 1º izq., Центр … Каталог отелей
Callao — Callao, MO U.S. city in Missouri Population (2000): 291 Housing Units (2000): 152 Land area (2000): 0.501693 sq. miles (1.299380 sq. km) Water area (2000): 0.000000 sq. miles (0.000000 sq. km) Total area (2000): 0.501693 sq. miles (1.299380 sq.… … StarDict's U.S. Gazetteer Places
Callao, MO — U.S. city in Missouri Population (2000): 291 Housing Units (2000): 152 Land area (2000): 0.501693 sq. miles (1.299380 sq. km) Water area (2000): 0.000000 sq. miles (0.000000 sq. km) Total area (2000): 0.501693 sq. miles (1.299380 sq. km) FIPS… … StarDict's U.S. Gazetteer Places
Callāo — (spr. Kalljao, Callao de Lima, San Felipe del C.), befestigter Hafenort der Provinz Lima in der südamerikanischen Republik Peru, an der Mündung des Rimac in den Stillen Ocean. Das frühere C. (gebaut unter Philipp IV. von Spanien) stand näher nach … Pierer's Universal-Lexikon
Callao — (spr. kaljāo), Haupthafen der südamerikan. Republik Peru, mit dem 14 km nordöstlich gelegenen Lima durch Eisenbahn verbunden, unter 12°4 südl. Br., im Halbkreis an der Bai von C., die, im S. durch eine langgestreckte Halbinsel begrenzt und durch… … Meyers Großes Konversations-Lexikon
Callao — (spr. kaljāo), befestigter Haupthafen der Republik Peru, an der Bucht von C., im S. der Mündung des Rio Rimac, (1896) 48.118 E. Hauptausfuhrgegenstände: Erze, Blei, Silber, Häute, Koka. 28. Okt. 1746 furchtbares Erdbeben, das das alte C. im S.… … Kleines Konversations-Lexikon
Callao — Callao, peruanische Hafenstadt am stillen Ocean. 1 M. von Lima. 7000 E., befestigt, mit bedeutendem Verkehre. Das alte C. ging den 28. Oct. 1746 durch ein Erdbeben unter. C. übergaben die Spanier erst am 19. Jan. 1826 durch Capitulation … Herders Conversations-Lexikon
Callao — princ. port du Pérou, près de Lima; 512 200 hab.; ch. l. de la prov. du m. nom. Pêche, comm. (1er exportateur mondial de farine de poisson) … Encyclopédie Universelle