- Bruno von François
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Bruno von François (* 29. Juni 1818; † 6. August 1870 in Spicheren) war ein preußischer Offizier, zuletzt Generalmajor und Kommandeur der 27. Infanterie-Brigade in der 14. Division. Er ist der Vater von Hermann von François, Hugo von François und Curt von François.
Inhaltsverzeichnis
Herkunft
Bruno von François ist der Sohn des preußischen Generals Karl von François. Die hugenottische Familie entstammt einem alten französischen Adelsgeschlecht. Ihr Name wird schon im 14. Jahrhundert erwähnt, als einem ritterlichen Geschlecht angehörig. Ihr Sitz war in Bugey, einer alten französischen Landschaft östlich von La Bresse. Als Beiname führte die Familie den Namen ihres Stammschlosses Alimes, also „... François des Alimes“. Die Nachkommen dieses Geschlechts haben in dem kriegerischen Leben und Treiben der Herzöge von Savoyen eine kühne und hervorragende Rolle gespielt. Als deren treue Vasallen haben sie deren Glück und Unglück vielfach geteilt.
Später findet sich der Name in der Normandie mit dem Beinamen „de Billy“, „de la Motte“, „de St.Nicolas“ und „du Pommier“.
Im Jahre 1685, bei Aufhebung des Edikts von Nantes, hatte ein Zweig der Familie unter einem gewissen Etienne de François, wegen ihrem reformierten Glauben Frankreich verlassen müssen. In Kursachsen fand sie Asyl.Militärische Laufbahn
- 26. Juli 1870 Beförderung vom Obristen im 58. Regiment zum Generalmajor[1]
Einsätze
Bruno von François befehligte das Niederrheinische Füsilier-Regiment Nr. 39 und das Hannoversche Infanterie-Regiment Nr. 74 am 6. August 1870 beim Angriff auf die Spicherer Höhen. Dabei wurde er von Präzisionsschützen getroffen und getötet. Sein Sterbeort liegt in unmittelbarer Nähe des Ehrenmals für das 1. Hannoversche Infanterie-Regiment Nr. 74 auf dem Plateau des Roten Berges. Die Fläche ist umzäumt und mit einem Gedenkstein versehen. Sein Grab befindet sich auf dem Ehrenfriedhof des Deutsch-Französischen Gartens in Saarbrücken.
Die Grabinschrift lautet: „Er fiel von fünf feindlichen Kugeln getroffen im siegreichen Vorgehen bei Erstürmung der Spichernberge am 6. August 1870. Rosse werden zum Streittage bereitet aber der Sieg kommt vom Herrn. Spr. Salm. 21,31“
Auszeichnungen
Figurengruppe
Im Rathaus von Saarbrücken befindet sich ein großes Gemälde von Anton von Werner aus dem Jahr 1880, das eine Schlachtszene in Spicheren zeigt. Unter anderem ist darauf von François zu sehen, der neben einem Trompeter stehend seine Soldaten zum Sturm des Roten Berges anspornt. Der Bildhauer Wilhelm Schneider hat 1895 zum 25jährigen Gedenken der Schlacht zwei lebensgroße Statuen nach diesem Bildausschnitt modelliert. Die Figurengruppe "Von François mit Trompeter" stand viele Jahre im Volksgarten von St. Johann in Saarbrücken. Das Gipsmodell war hier ungeschützt der Witterung ausgesetzt und verfiel mit der Zeit. Zu einem unbekannten Zeitpunkt wurden die Reste beseitigt. Die Ausführung eines gleichartigen Denkmals aus galvanisiertem Bronzeguss scheiterte an der Kostenfrage und der Frage einer möglichen Beteiligung der Stadt St. Johann an der Finanzierung des Projekts.
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Schwarz-Weiss Repro (Ausschnitt) des Gemäldes von Anton von Werner.
Einzelnachweise
- ↑ Führer durch die Städte St. Johann-Saarbrücken und über das Schlachtfeld Spichern. Erschienen: St. Johann an der Saar : Verl. der Saardr., [ca. 1903]
Literatur
- Carl Bleibtreu: Schlacht bei Spichern am 6. August 1870. Reprint der Ausgabe 1903. Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza 2009, ISBN 978-3-86777-071-2.
- Wein, Wulf: Über den Gräbern ist lange schon Ruh'. In: Saarbrücker Zeitung (Beilage „Heimat“) vom 29./30. Mai 2010, Seite H 4
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