Burg Esesfeld

Burg Esesfeld

p1p3

Esesfeld
Alternativname(n): Esesfelth
Entstehungszeit: 809 ff.
Burgentyp: Niederungsburg
Erhaltungszustand: kaum noch erhalten
Ort: Itzehoe
Geographische Lage 53° 56′ 2,7″ N, 9° 28′ 47″ O53.9340739.479731Koordinaten: 53° 56′ 2,7″ N, 9° 28′ 47″ O
Esesfeld (Schleswig-Holstein)
Esesfeld

Die Burg Esesfeld (oder Esesfelth, auch Esesfeldburg) ist eine Ringwallburg, die im Jahr 809 auf Befehl Kaiser Karls des Großen an der Stör errichtet wurde. Die Herkunft ihres Namens ist nicht eindeutig geklärt.[1] Sie ist – anders als noch bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts angenommen – nicht identisch mit der innerhalb der Störschleife angelegten Burg Itzehoe, die erst um das Jahr 1000 unter den Billungerherzögen gebaut wurde.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Burg Esesfeld ist den Quellen nach noch vor der Hammaburg die erste fränkische Befestigung rechts der Elbe. Befehligt wurde die dort angesiedelte Besatzungsmannschaft vom sächsischen Grafen Egbert. Militärisch und politisch gesehen fungierte sie als Grenzfestung des fränkischen Reichs in Nordalbingien, welches Karl noch 804 an die Abodriten übergeben hatte. Da diese Entscheidung 810 wieder rückgängig gemacht wurde, ist die Gründung der Burg entweder noch als Unterstützung der mit den Franken verbündeten Abodriten zu sehen, oder schon der erste Schritt, den nordelbischen Raum bis zur Eider unmittelbar unter fränkische Herrschaft zu stellen.[2] Gemeinsam mit der Hammaburg schufen die beiden Befestigungen weitere Voraussetzungen für eine Missionierung des Gebietes nördlich der Elbe. [3]

Im Übergangsbereich zwischen Geest und Marsch in der Oldenburgskuhle am heutigen Westrand Itzehoes zu Heiligenstedten gelegen, befand sich die Befestigung verkehrsgeographisch am südwestlichen Endpunkt des Ochsenweges, des ganz Jütland und das heutige Schleswig-Holstein durchziehenden Heeres- und Handelsweges, sowie am später als Lübsche Trade bekannten Handelsweg. Gleichzeitig beherrschte sie auf nördlicher Seite die über die Elbe verlaufende Verbindung nach Stade über die Flüsse StörElbeSchwinge. Aufgrund der durch das auf- und ablaufende Wasser der Tide unterstützten Fährpassage war dies in einer Zeit, in der Wasserwege die wichtigsten Verkehrsadern darstellten, bis zum Bau der Elbbrücken in Hamburg eine der Hauptquerungen der Niederelbe.

Informationsschild in der Nähe des ehemaligen Standorts

Die Burg umfasste eine Fläche von etwa einem Hektar und war von einem über 6 m hohen Erdringwall umgeben, dem wiederum ein Graben vorgelagert war. Im Jahr 817 hielt die Burg einem Angriff der Dänen und Abodriten stand; die Angreifer zogen nach erfolgloser Belagerung wieder ab.

Das karolingische Kastell ist in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts dem Straßenbau zum Opfer gefallen; erkennbar sind nur noch einige Grabenreste.

Literatur

  • Helmut Willert: Das Kastell Esesfeld. Eine Burg im Grenzgebiet des fränkischen Reiches. Die Frühgeschichte und die Gründung der Stadt Itzehoe. In: Stadt Itzehoe (Hrsg.): Itzehoe. Geschichte einer Stadt in Schleswig-Holstein. Band 1: Von der Frühgeschichte bis 1814. Stadt Itzehoe, Itzehoe 1988, S. 7–9.
  • Gottfried Schäfer: Archäologische Untersuchungen bei der „Oldenburgskuhle“ in Itzehoe 1978 und 1979. In: Die Heimat 87, 1980, S. 351–357.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Wolfgang Laur: Historisches Ortsnamenlexikon von Schleswig-Holstein, 2. Aufl., Neumünster 1992, S. 240.
  2. Vgl. hierzu auch Arno Jenkis: Die Eingliederung „Nordalbingiens“ in das Frankenreich, in: ZSHG 79 (1955), S. 81 bis 104 (insbes. S. 93 f.).
  3. Dieter Hägermann: Karl der Große. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 2003, S. 44.

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