Büderich (Werl)

Büderich (Werl)
Büderich
Stadt Werl
Koordinaten: 51° 33′ N, 7° 52′ O51.546457.874298Koordinaten: 51° 32′ 47″ N, 7° 52′ 27″ O
Einwohner: 3.072 (31. Dez. 2010)
Eingemeindung: 1. Juli 1969
Postleitzahl: 59457
Vorwahl: 02922
Alte Schule Büderich
an der Kirche
St. Kunibert

Büderich ist ein Ortsteil der Stadt Werl. Büderich hat etwa 3000 Einwohner und ist somit der größte Werler Ortsteil. Prägend für das Ortsbild sind Grünsandsteinmauern. Das markanteste Gebäude im Ort ist die St.-Kunibert-Kirche.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Urkundlich erstmals erwähnt wurde der Ort in den Corveyer Überlieferungen. Ein Kleriker mit dem Namen Wala hatte Mitte des neunten Jahrhunderts seinen Besitz in Büderich (damals noch Bodriki) an das Kloster Corvey abgetreten.

Mittelalter

Seit 1175 ist das ritterbürtige Geschlecht Herren von Büderich belegt. Bekannter Angehöriger war Lubbert von Büderich, Abt des Zisterzienserklosters Marienfeld von 1294 bis 1321.[1]

Ein dem Stift Kunibert in Köln gehörender Berdinghof in Büderich war von 1250 bis 1300 an die Ritterfamilie von Berding verliehen.[2]

Durch seine Lage an der alten Heerstraße war der Ort Zollstätte für die Erzbischöfe von Köln. Auf dem Schanzenhügel stand im Mittelalter ein Zollhaus. Die Zollhausbesatzung erhob Zölle von Reisenden und Händlern die die Grenze zwischen der Grafschaft Mark und Kurköln passierten. Das Zollhaus war Teil der Landwehr von Kurköln. Die Landwehr zog sich in Form von Hohlwegen in Richtung Süden nach Schaffhausen, in Richtung Norden zum Haus Borg. Der Schanzenhügel, der aus den Trümmern des Zollhauses besteht, ist von einem Heiligenhäuschen gekrönt. Das in diesem Bildstock befindliche Kreuz war Teil der Kreuzigungsgruppe in der 1863 abgerissenen Pfarrkirche.[3]

Neuzeit

Die Gemeinde Büderich (Westfalen) entstand am 1. Januar 1964 durch den Zusammenschluss der bisherigen Gemeinden Ostbüderich und Westbüderich.[4] Am 1. Juli 1969 wurde der Ort nach Werl eingemeindet.[5]

Bekannte in Büderich geborene Persönlichkeiten

  • Eckhard Uhlenberg, von Juni 2005 bis Juli 2010 Minister für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz in Nordrhein-Westfalen. Seit dem 13. Juli 2010 ist er Präsident des 15. Landtages von Nordrhein-Westfalen.
  • Fritz Tönnies, ehemaliger Ortsvorsteher, der Löwe von Büderich. Nach ihm wurde der Fritz-Tönnies-Weg benannt.
  • Friedrich Hüttemann, einer der Hauptautoren des Sursum Corda

Wirtschaft

Am Ortsrand ist ein Industrie- und Gewerbegebiet angesiedelt

Der größte Arbeitgeber ist das Möbelhaus Turflon am Prozessionsweg. Es gehört zu den fünfzehn größten Möbelhäusern in Deutschland mit einer Handelsfläche von 48.300 m².

Schulen

Im Ort befindet sich die Marien-Grundschule – Kath. Grundschule.

Einzelnachweise

  1. Stadt Werl, 700 Jahre Stadtrechte 1272–1972. Im Spiegel der Presse, S. 79
  2. Rudolf Preising: Führer durch Werls Geschichte und Straßen. 1963, Hrsg. Kulturpflegeamt Werl, 1963, S. 8
  3. Stadt Werl, 700 jahre Stadtrechte 1272–1972. Im Spiegel der Presse, S. 81
  4. Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817–1967. Aschendorff, Münster (Westfalen) 1977, ISBN 3-402-05875-8.
  5. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970.

Literatur

  • Geschichtsverein Werl e.V.: Werl. Verlag der A. Stein'schen Buchhandlung, 1994, ISBN engl. Broschur 3-920980-38-7, Leinen 3-920-980-39-5.
  • Rudolf Preising: Büderich – Nachrichten zur Geschichte eines Kirchspiels und seiner Höfe im Kurkölnischen Amte Werl. Aschendorff, Münster 1967.

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