Calligra Suite

Calligra Suite
Calligra Suite
Bildschirmfoto von Stage
Bildschirmfoto von Stage
Basisdaten
Entwickler KDE, sowie diverse kleinere Unternehmen
Aktuelle Version KOffice 2.3.3
(März 2011)
Aktuelle Vorabversion 2.4 Beta 3
(26. Oktober 2011)
Betriebssystem Linux, Unix, Windows (ab Version 2)
Programmier­sprache C++
Kategorie Grafik- und Office-Paket
Lizenz LGPL, GPL u.a. (Freie Software)
Deutschsprachig ja, mehrsprachig
calligra-suite.org

Die Calligra Suite ist ein freies Grafik- und Office-Paket von KDE, welches mit OpenOffice.org und Microsoft Office verglichen werden kann und das OpenDocument-Format verwendet. Es ist 2010 aus KOffice hervor gegangen.

Die Office-Suite beinhaltet die früher selbständigen KOffice-Programme, wie beispielsweise KWord, KSpread und KPresenter, und vereint sie mit anderen Komponenten zu einer abgerundeten Office-Suite. Sie besteht aus einem frame-basierten WYSIWYG-Text-Editor (Words), einer Tabellenkalkulation (Tables), einem Präsentationsprogramm (Stage), einem Programm für Flussdiagramme (Flow), einem Vektorgrafikprogramm (Karbon), einer integrierten Datenbank (Kexi), einer Projektverwaltung (Plan) einem pixelbasierten Mal- und Bildbearbeitungsprogramm (Krita) und einbettbaren Objekten wie Graphen oder Diagrammen und Formeln. Ein eingebauter Thesaurus sowie die Unterstützung für zahlreiche Dateiformate runden das Paket ab.

Eine Automatisierung von wiederkehrenden Arbeitsschritten ist mit Hilfe von verschiedenen Skriptsprachen wie Python, Ruby und JavaScript oder über DBus möglich.

Inhaltsverzeichnis

Die Programme

Die Calligra Suite besteht aus folgenden Programmen:

Programm Aufgabenbereich
Braindumb Gedankenverwaltung
Flow Flussdiagramme
Karbon Vektorgrafiken
Kexi Datenbank
Krita Bildbearbeitung
Plan Projektverwaltung
Stage Präsentationen
Tables Tabellenkalkulation
Words Textverarbeitung

Textverarbeitung

Bildschirmfoto von KWord

Words dient zur Textverarbeitung und zum Desktoppublishing. Im Textverarbeitungsprogramm können neben Fließtext auch Frames (Rahmen) eingesetzt werden, um einzelne Komponenten genau zu platzieren. In Verbindung mit Kexi, das weiter unten beschrieben wird, kann – beispielsweise zum Erstellen von Serienbriefen – auf eine Datenbank zugegriffen werden. Die seit Version 1.3 bestehende Fähigkeit der Textverarbeitung, PDF-Dokumente nicht nur ausgeben, sondern auch lesen und weiterverarbeiten zu können, stellt derzeit noch eine Besonderheit dar. Je nach Vorlage entspricht die Umsetzung hierbei mehr oder weniger dem Original.

Tabellenkalkulation, Diagramme und Formeln

Bildschirmfoto von KSpread
  • Tables ist die Tabellenkalkulation des Pakets. Man kann damit neben dem Anlegen von Tabellen auch komplexe mathematische Formeln und Statistiken erstellen.
  • Mit KFormula kann man Formeln schreiben und ausdrucken, aber nicht berechnen. Es zeigt seine volle Stärke im Zusammenspiel mit den anderen Anwendungsprogrammen wie zum Beispiel Words und Tables. Dort können die Formeln eingefügt werden.
  • KChart ist in Calligra für die Erstellung und Bearbeitung von Diagrammen, wie zum Beispiel Balken- oder Kreisdiagrammen, zuständig, welche dann in anderen Calligra-Anwendungen verwendet werden können.

Präsentation und Bildbearbeitung

  • Mit Stage können Präsentationen mit Bildern, Effekten bei Seitenwechsel und Animationen erstellt werden.
  • Krita ist das Programm zur Bildbearbeitung. Es verfügt über eine Reihe von Funktionen für professionelle Fotobearbeitung wie 16-bit-Farbraumtiefe und CMYK-Unterstützung. In diesem Bereich gibt es vom KDE-Team auch KolourPaint, das aber nur zum einfachen Malen geeignet ist.
  • Karbon ist das Vektorgrafikprogramm von Calligra.
  • Flow ist ein Programm zum Zeichnen von Flussdiagrammen. Es wurde ursprünglich von der Firma theKompany unter dem Namen Kivo entwickelt und später unter die GNU General Public License gestellt. Nach diesem Schritt wurde es eine Komponente von KOffice.

Datenbank

  • Kexi dient zur Verwaltung von verschiedenen Datenbanken. Im Augenblick (Mai 2010) werden SQLite, MySQL und PostgreSQL unterstützt. Mit KOffice 1.4 kam die erste brauchbare Veröffentlichung und mit KOffice 1.5 erschien Version 1.0 von Kexi. Mit KOffice 2.2 wurde Kexi in die KOffice 2.*-Serie aufgenommen.
  • Das Programm Kugar hilft dem Anwender beim Erstellen von Geschäftsberichten. Durch die enge Verknüpfung kann es in Verbindung mit Kexi auf eine Datenbank zugreifen.

Unterstützung der OpenDocument-Formate

Seit der KOffice-Version 1.4 vom 21. Juni 2005 können die erstellten Dateien in den offenen XML-Formaten der Organization for the Advancement of Structured Information Standards (OASIS) gespeichert werden, welche auch von OpenOffice.org oder Libre Office benutzt werden. Dies soll den Datenaustausch vereinfachen.

Version 1.4 von KOffice nutzte das neue Format noch nicht standardmäßig, weil die Unterstützung dafür noch nicht ausgereift und umfassend genug war. Seit der am 11. April 2006 veröffentlichten Version 1.5 werde die OpenDocument-Formate als Voreinstellung beim Speichern von Dateien verwendet.

Geschichte

Ihren Anfang nahm die Entwicklung von KOffice 1997 mit KPresenter; KWord folgte 1998. 1999 erwähnte ein damaliger Microsoft-Mitarbeiter KOffice bei einem großen Zivilprozess, den die USA gegen den Konzern anstrengten, als Beispiel für Konkurrenzprodukte im Bereich von Büroanwendungen. 2000 kam die erste offizielle Veröffentlichung als Teil von KDE 2.0, 2001 folgte 1.1 und 2002 Version 1.2. Nach etwa dreijähriger Entwicklungszeit erschien im Mai 2009 die erste Veröffentlichung von Version 2.0, die auf Qt4 und den KDE4-Bibliotheken aufbaut und auch auf Windows und Mac OS X lauffähig ist. Diese Version wurde grundlegend überarbeitet, wobei es eine Entwicklungs- und Test-Version darstellte, der noch einige Funktionen fehlten und die noch nicht für Endanwender empfohlen wurde. Somit war die Version 2.0 ähnlich den ersten KDE4-Versionen eher als ein Grundgerüst und eine Vorschau auf spätere Versionen zu verstehen.[1] Auch mit Version 2.1 wurde noch keine Funktionsgleichheit mit Version 1.6 erreicht.[2] Die erste stabile von KOffice 2, die auch für Endanwender geeignet ist, war Version 2.2 und wurde am 28. Mai 2010 veröffentlicht [3], mit dieser Version wurde auch Kexi, die integrierte Datenbank, nach drei Jahren Entwicklung in KOffice 2 aufgenommen. Seit Version 2.2 ist Leseunterstützung für Microsofts XML-basiertes Dateiformat Office Open XML enthalten.

Abspaltung der Softwaresammlung und einzelner Anwendungen

Nach einem lang andauernden Streit mit KWord-Entwickler Thomas Zander gab das übrige Entwicklerteam am 6. Dezember 2010 bekannt, dass KOffice ab Version 2.4 in Calligra Suite abgespalten werden soll. Dies soll vor allem den Wert der Software als Technologie-Plattform widerspiegeln. Mit der Umbenennung des gesamten Pakets geht auch eine Umbenennung einzelner Komponenten einher. KSpread wird in Tables, KPresenter in Stage, Kivio in Flow und KPlato in Plan umbenannt werden. KWord wurde zu einer neuen Anwendung namens Words abgespalten.[4]

Die 2.3-Serie von KOffice wird nun vom Calligra-Team gepflegt.[4] Die Entwicklung für KOffice 2.4 wird seit der Abspaltung fast ausschließlich von Thomas Zander betrieben,[5] der wiederum zusätzlich zur Weiterentwicklung von KWord Derivate von KSpread, KPresenter und Karbon14 unter neuen Namen in KOffice 2.4 aufgenommen hat.[6] Alle anderen KOffice-2.3-Komponenten wurden ersatzlos entfernt.

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Calligra Suite – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ankündigung zur Veröffentlichung von Version 2.0 auf dem offiziellen Blog zu KOffice, letzter Zugriff 31. Mai 2009
  2. Ankündigung zur Veröffentlichung von Version 2.1 auf dem offiziellen Blog zu KOffice, letzter Zugriff 25. November 2009
  3. Ankündigung zur Veröffentlichung von Version 2.2 auf dem offiziellen Blog zu KOffice, letzter Zugriff 30. Mai 2010
  4. a b Inge Wallin: Calligra Suite Goes Active (6. Dezember 2010, abgerufen 28. August 2011)
  5. https://projects.kde.org/projects/koffice/activity
  6. README-Datei von KOffice 2.4

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