- Camilla Horn
-
Camilla Martha Horn (* 25. April 1903 in Frankfurt am Main; † 14. August 1996 in Gilching) war eine deutsche Schauspielerin.
Nach einer Gesellenprüfung als Schneiderin war die Tochter eines Eisenbahnbeamten zunächst in unterschiedlichen Berufen tätig, um sich eine Schauspielausbildung zu finanzieren. Diese absolvierte sie schließlich in Berlin bei Lucie Höflich und nahm zusätzlich Tanzunterricht bei Rudolf von Laban.
In den Folgejahren vorwiegend als Statistin auf Bühnen und im Film tätig, wurde sie 1925 von Murnau für die Rolle des Gretchens in seiner Faust-Verfilmung entdeckt. Dieser Film Faust – eine deutsche Volkssage war ein derart großer Erfolg, dass Camilla Horn dadurch einen Vertrag bei den United Artists in Hollywood erhielt, der u.a. eine Zusammenarbeit mit Ernst Lubitsch oder John Barrymore zur Folge hatte, wobei sie aber fast immer auf den Typ der aufrechten Naiven im Sinne ihrer Gretchen-Rolle festgelegt blieb. 1929 kehrte sie nach Deutschland zurück und konnte dort sowie mit Produktionen in Großbritannien und Frankreich an ihren internationalen Erfolg anknüpfen, da ihre Rollen jetzt eine größere Bandbreite und Vielfältigkeit aufzuweisen hatten.
Nach dem Krieg arbeitete sie aufgrund ihrer Englischkenntnisse zunächst als Dolmetscherin, dann als Schauspielerin auf der Bühne und auch wieder im Film, nur selten im Fernsehen. Horn spielte in der deutsch-ungarischen Co-Produktion „Die Spinnen“, und ihren letzten Filmauftritt hatte Camilla Horn 1988 in Peter Schamonis Schloß Königswald, einer Hommage an Star-Schauspielerinnen der UFA-Zeit, in dem auch Marika Rökk, Marianne Hoppe oder Carola Höhn mitwirkten. 1985 schrieb sie ihre Memoiren Verliebt in die Liebe.
Sie war vier Mal verheiratet, mit dem Kaufmann Klaus Geerts, dem Architekten Kurt Kurfis, mit Robert Schnyder[1] und mit Rudolf Mühlfenzl[2], dem Chefredakteur des Bayerischen Rundfunks.
Ihr Grab befindet sich auf dem Friedhof in Herrsching am Ammersee.
Inhaltsverzeichnis
Preise
- 1974 Filmband in Gold des Bundesfilmpreises für langjähriges und hervorragendes Wirken im deutschen Film
- 1987 Bayerischer Filmpreis (Darstellerpreis) für Schloß Königswald
Filmographie
- 1925: Wege zu Kraft und Schönheit
- 1926: Faust – eine deutsche Volkssage
- 1927: Die Frauengasse von Algier
- 1927: Jugendrausch
- 1927: Der fröhliche Weinberg
- 1928: Wetterleuchten (Tempest)
- 1929: Der König von Bernina (Eternal Love)
- 1929: Königsloge (The Royal Box)
- 1929: Die Drei um Edith
- 1929: Mein Herz gehört Dir / Madonna im Fegefeuer
- 1930: Moral um Mitternacht
- 1930: Fundvogel
- 1931: Ich geh' aus und Du bleibst da
- 1931: Leichtsinnige Jugend
- 1931: Die Nacht ohne Pause
- 1932: Die fünf verfluchten Gentlemen
- 1932: Der Frechdachs
- 1933: Moral und Liebe
- 1933: Matinee Idol
- 1933: Rakoczy-Marsch
- 1933: Wenn ich König wär!
- 1934: Der Doppelgänger
- 1934: Die große Chance
- 1934: Ein Walzer für dich
- 1934: Ich sehne mich nach Dir
- 1934: Der letzte Walzer
- 1935: Der rote Reiter
- 1936: Weiße Sklaven
- 1937: Sein letztes Modell
- 1937: Gauner im Frack
- 1938: Fahrendes Volk
- 1938: Rote Orchideen
- 1938: In geheimer Mission
- 1939: Roman eines Arztes
- 1939: Zentrale Rio
- 1940: Polterabend
- 1940: Herz ohne Heimat
- 1940: Die letzte Runde
- 1940: Die keusche Geliebte
- 1941: Friedemann Bach
- 1942: Tragödie einer Liebe (Vertigine)
- 1943: Seine beste Rolle
- 1944: Intimitäten (Uraufführung 1948)
- 1949: Gesucht wird Majora
- 1952: Königin der Arena
- 1953: Vati macht Dummheiten
- 1965: Die Löwenlotte (TV-Serie)
- 1968: Heißes Spiel für harte Männer
- 1985: Die Schwarzwaldklinik (TV-Serie)
- 1987: Schloß Königswald
- 1987: Der Unsichtbare
- 1988: Die Spinnen
Einzelnachweise
Weblinks
- Literatur von und über Camilla Horn im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Camilla Horn in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Bilder von Camilla Horn In: Virtual History
- Camilla Horn bei www.filmportal.de
Kategorien:- Schauspieler
- Deutscher
- Geboren 1903
- Gestorben 1996
- Frau
Wikimedia Foundation.