Georg Heinrici

Georg Heinrici

Carl Friedrich Georg Heinrici (* 14. März 1844 in Karkeln; † 29. September 1915 in Leipzig) war ein deutscher evangelischer Theologe.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Carl Friedrich Georg wurde als Sohn des späteren Konsistorialrates und Superintendenten in Gumbinnen August Heinrici (1812-1881)[1] und dessen Frau Ida geb. Kempfer geboren. Nachdem er die Gymnasien in Tilsit und Gumbinnen durchlaufen hatte, absolvierte er seit 1862 ein Studium der Philosophie an der Universität Halle-Wittenberg. Dort wurde er 1863 Mitglied des Corps Neoborussia.[2] 1866 promovierte er zum Dr. phil..

Theologische Studien absolvierend, ging er an die Friedrich-Wilhelms-Universität und erwarb dort 1868 den akademischen Grad eines Lizentiaten der Theologie. 1869 wurde er Hilfsprediger am Berliner Dom und 1870 Inspektor des Domkandidatenstifts. 1871 habilitierte er sich in Berlin und war als Privatdozent für neutestamentliche Exegese tätig.

Seit 1873 Extraordinarius an der Philipps-Universität zu Marburg, wurde er im Folgejahr ordentlicher Professor und promovierte dort 1875 noch zum D. theol..

Seit 1881 war er in Marburg Konsistorialrat und in Kassel Mitglied des Gesamtkonsistoriums. 1892 wechselte als Ordinarius an die theologische Fakultät der Universität Leipzig. An organisatorischen Aufgaben im Hochschulbetrieb beteiligt, war er 1884/85 Rektor in Marburg und 1911/12 in Leipzig. Zudem war er 1893 auch Dekan der theologischen Fakultät.

Familie

Heinrici war zweimal verheiratet. Seine erste Ehe schloss er in Berlin mit Ellen Wilkinson, Tochter des Georg B Wilkinson und dessen Frau Lucie, Tochter des Oberkonsistorialrats Carl Twesten (1820-1870). Seine zweite Ehe schloss er mit Paula, Tochter des Staatssekretärs Paul Eck (1822-1889) und der Pauline von Wissmann. Aus diesen Ehen sind Kinder bekannt:

  • Dorothea Wiedeburg (* 3. April 1874)
  • Carl (* 21. Mai 1876; † 1944)
  • Maria Geißler (* 4. Juni 1879)
  • Ernst (* 15. April 1881)
  • Ellen (* 25. September 1891)
  • Paul (* 28. März 1900)

Werke

  • Die Valentinian. Gnosis und die HS. Eine Studie. Berlin 1871
  • Die Sünde nach Wesen und Ursprung. 1876
  • Die Christusgemeinde Korinths und die religiösen Genossenschaften der Griechen. In: Zeitschrift für wissenschaftliche Theologie. (ZWTh) Jg. 19, 1876, S. 465-526
  • Das Christentum nach griechisch-römischen Ansichten. 1879
  • Das erste Sendschreiben des Apostels Paulus an die Korinthier. Berlin 1880
  • Wesen und Aufgabe der theologischen Fakultäten. 1885
  • Das zweite Sendschreiben des Apostels Paulus an die Korinthier. 1887
  • Der jetzige Stand der Forschungen über die paulininischen Briefe. 1887
  • D. August Twesten nach Tagebüchern und Briefen. Berlin 1889
  • Schr.forsch. u. Schr.autorität. 1890
  • Die urchristlichen Überlieferungen und das NT. 1892
  • Theologische Enzyklopädie. 1893
  • Das Urchristentum in der Kirchengeschichte des Eusebius. 1894
  • Beiträge zur Geschichte und Erklärung des NT. 5 Bde., 1894-1908
  • Der zweite Brief an die Korinther, mit einem Anhang: Zum Hellenismus des Paulus. Göttingen 1900
  • Dürfen wir noch Christen bleiben? Kritische Betrachtungen zur Theologie der Gegenwart. 1901
  • Das Urchristentum. Göttingen 1902
  • Theologie und Religionswissenschaften. 1902
  • Ist die Lebenslehre Jesu zeitgemäß? 1904
  • Des Petrus von Laodicea Erklärung des Matthäusevangeliums. 1908
  • Der litterarische Charakter der neutestamentlichen Schriften. Leipzig 1908
  • Hellenismus und Christentum. 1910
  • Die Eigenart des Christentums. 1911
  • Paulinische Probleme, erörtert. 1914
  • Die Hermesmystik und das NT. hrsg. u. eingeleitet von Ernst von Dobschütz, 1918 (XIX-XXII: Bibliogr.; VII-XVII: über H.)

Einzelnachweise

  1. Mitglied des Corps Masovia
  2. Kösener Corpslisten 1960, 54, 162

Literatur

  • Werner Georg Kümmel: Heinrici, Carl Friedrich Georg. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 8, Duncker & Humblot, Berlin 1969, S. 434.
  • Hermann A. Ludwig Degner: Wer ist’s? Unsere Zeitgenossen – Zeitgenossenlexikon. Degner Verlag, Leipzig, 1906, 2. Jg, S. 459

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Heinrici — ist der Familienname folgender Personen: Carl Heinrici (1876–1944), deutscher Jurist, Verwaltungsbeamter und Politiker Carl Friedrich Georg Heinrici (1844–1915), deutscher evangelischer Theologe Daniel Heinrici (1615–1666), deutscher lutherischer …   Deutsch Wikipedia

  • Georg von Küchler — Naissance 30 mai 1881 Hanau, Allemagne Décès …   Wikipédia en Français

  • Georg Sello (Oldenburg) — Georg Sello (* 20. März 1850 in Potsdam; † 17. Juli 1926 in Oldenburg (Oldenburg)) war ein Archivar und Historiker. Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Werke (Auswahl) 3 Literatur …   Deutsch Wikipedia

  • Georg-Hans Reinhardt — en juin 1941 Naissance 1er  …   Wikipédia en Français

  • Georg-Hans Reinhardt — (2.v.l.) und Walter Krüger, 1941 Georg Hans Reinhardt (* 1. März 1887 in Bautzen; † 24. November 1963 am Tegernsee) war ein deutsch …   Deutsch Wikipedia

  • Heinrici — Heinrici, Georg, protest. Theolog, geb. 14. März 1844 zu Karkeln in Ostpreußen, wurde 1870 Inspektor des Domkandidatenstifts zu Berlin, 1871 Dozent an der dortigen theologischen Fakultät, 1873 außerordentlicher und 1874 ordentlicher Professor für …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Georg Bochmann — Pour les articles homonymes, voir Bochmann. Georg Bochmann …   Wikipédia en Français

  • Georg von Boeselager — Pour les articles homonymes, voir Boeselager. Georg von Boeselager Naissance 25 août 1915 Kassel, Royaume de Prusse Décès 29 août 1944 (à 29 ans) Łomża Allég …   Wikipédia en Français

  • Georg-Wilhelm Postel — Pour les articles homonymes, voir Postel. Georg Wilhelm Postel Naissance 25 avril 1896 Zittau Décès 20 septembre 1953 (à 57 ans) Shakhty, Russie Origine …   Wikipédia en Français

  • Georg Lindemann — Pour les articles homonymes, voir Lindemann. Georg Lindemann …   Wikipédia en Français

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”