Carl Heinrich Ludwig Hoffmann

Carl Heinrich Ludwig Hoffmann

Carl Heinrich Ludwig Hoffmann (* 10. April 1807 in Nürtingen; † 2. November 1881 in Esslingen) war ein deutscher Professor des Finanz-, Polizei- und Regiminalrechts sowie des württembergischen Verwaltungsrechts.

Carl Hoffmann ging aufs königliche Gymnasium Illustre in Stuttgart und studierte an der landwirtschaftlichen Akademie in Hohenheim und auf der Eberhard Karls Universität Tübingen Landes- und Staatswirtschaft. Er bestand 1834 die Prüfung für den höheren württembergischen Staatsfinanzdienst und hielt sich dann zur Erweiterung seiner Bildung eine Zeit lang in Berlin und auf großen preußischen Gütern auf. Er habilitierte sich 1837 in Tübingen für württembergisches Verwaltungsrecht durch eine anschließend disputierte Verquickung von regulärer und Ehrenpromotion. Er wurde dort 1838 zum außerordentlichen und 1842 zum ordentlichen Professor für dieses Fach auf dem neugeschaffenen Lehrstuhl für das Finanz-, Polizei- und Regiminalrecht.

Am 27. Februar 1842 unterzeichnete er zusammen mit den Professoren Johannes Fallati, Robert von Mohl und Schütz eine Erklärung gegen umweltfeindliche Maßnahmen der Stadt Tübingen.

Ab 1847 war er Major und Oberst des aus etwa 150 Studenten bestehenden akademischen Sicherheits-Corps der Universität Tübingen. Aus Anlass des Tübinger Brotkrawalls, der durch eine Hungersnot und starke Teuerung in Württemberg ausgelöst worden war, wurden diese Studenten aus den Arsenalen der Universität bewaffnet. Das Sicherheitscorps beendete die Unruhen nach einem gewaltsamen Überfall durch Tübinger Plünderer auf die Schweickhardtsche Mühle.

1872 wurde er auf sein Ansuchen in den Ruhestand versetzt. Er zog nach Esslingen um, wo er am 2. November 1881 starb. Er fand seine letzte Ruhestätte auf dem Stadtfriedhof Tübingen.

Hoffmann war während seiner Zugehörigkeit zur staatswirtschaftlichen Fakultät in Tübingen Mitherausgeber der dort erscheinenden Zeitschrift für die gesamte Staatswissenschaft und veröffentlichte darin verschiedene Abhandlungen. Von größeren Schriften hat er veröffentlicht:

Werke

  • Die eheliche Gütergemeinschaft und das Erbrecht der Ehegatten nach Frankfurter Statutar-Recht, Frankfurt am Main 1837
  • Die Domanial-Verwaltung des Württembergischen Staats nach den bestehenden Normen und Grundsätzen. Tübingen: Laupp, 1842 (Digitalisat in der Google Buchsuche)
  • Sammlung der württ. Finanzgesetze mit Einleitung (Bd. 16 von Reyscher’s Sammlung der württ. Gesetze) 1845 u. 1848
  • Das gesammte Württembergische Polizeirecht nach seinem gegenwärtigen Bestande. Erster Band. Tübingen: Laupp, 1847 (Digitalisat in der Google Buchsuche)
  • Das württembergische Finanzrecht oder die Finanz-Gesetzgebung und Verwaltung des Württembergischen Staates in ihrem gegenwärtigen rechtlichen Bestande, nach den Quellen dargestellt. Erster Band. Tübingen: Laupp, 1857 (Digitalisat in der Google Buchsuche)

Quellen


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