- Karl Schwarz (Theologe)
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Karl Schwarz (* 19. November 1812 in Wiek (Rügen); † 25. März 1885 in Gotha; vollständiger Name: Karl Heinrich Wilhelm Schwarz) war ein freisinniger protestantischer deutscher Theologe.
Sein Vater Theodor Schwarz war Pfarrer in Wiek auf Rügen, und – unter dem Pseudonym Theodor Melas – Verfasser einiger volkstümlicher Schriften.
Karl Schwarz studierte Theologie und Philosophie in Halle, anschließend in Bonn (1831) und Berlin (1832 bis 1834). In Berlin wurde er von Friedrich Schleiermacher und Georg Hegel beeinflusst, was in seinem Werk Das Wesen der Religion von 1847 deutlich wird. 1837 wurde Schwarz aufgrund seiner Beteiligung an burschenschaftlichen Verbindungen für sechs Monate inhaftiert. Nach seiner Entlassung war er Mitarbeiter an den Hallischen Jahrbüchern.
Schwarz habilitierte 1842 als Privatdozent in Halle, wo er anschließend auch lehrte. 1845 wurde ihm das Dozieren vom Ministerium untersagt, da er an den Versammlungen der „Protestantischen Freunde“ teilgenommen hatte.
1848 wurde er vom Wahlkreis Torgau-Liebenwerda in die Frankfurter Nationalversammlung gewählt.
Schwarz erhielt 1849 eine außerordentliche Professur der Theologie in Halle, wurde 1856 als Oberkonsistorialrat und Hofprediger nach Gotha berufen und 1858 hier zum Oberhofprediger und 1876 zum Generalsuperintendenten befördert. Er starb am 25. März 1885.
Schwarz hatte erheblichen Anteil an der Gründung des Deutschen Protestantenvereins und war ein bedeutender Vertreter der liberalen Theologie. Sein Werk Zur Geschichte der neuesten Theologie ist eine wichtige Quelle für die Geschichte der Theologie in Deutschland. Zu seinen Ehren wurde an der theologischen Fakultät der Universität Jena eine Karl-Schwarz-Stiftung zur Förderung der wissenschaftlichen Theologie gegründet.
Schriften
- Über das Wesen der Religion. Halle 1847.
- Lessing als Theologe. Halle 1854.
- Zur Geschichte der neuern Theologie. Leipzig 1856.
- Predigten aus der Gegenwart. 8 Sammlungen. Leipzig 1859–1883.
Literatur
- Paul Tschackert: Schwarz, Karl Heinrich Wilhelm. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 33, Duncker & Humblot, Leipzig 1891, S. 242–246.
- Alf Christophersen: Schwar(t)z, Karl. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 23, Duncker & Humblot, Berlin 2007, S. 801 f.
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