- Abendmusik
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Die Serenade (it. sereno heiter, al sereno unter heiterem Himmel, im Freien; auch sera Abend) ist ursprünglich ein abendliches Ständchen. Seit der Wiener Klassik versteht man unter Serenade meist ein Instrumentalstück mit unterhaltsamem Charakter und einer größeren Anzahl von Sätzen.
Im Gegensatz dazu bezeichnet die Aubade ein Morgenlied.
Beim Großen Zapfenstreich der Bundeswehr ist die Serenade der Teil des Zeremoniells, bei dem sich die zu ehrenden Persönlichkeiten (z. B. Bundespräsident, Bundeskanzler oder Bundesminister der Verteidigung bei deren Verabschiedung zum Amtsende) bis zu vier Musikstücke wünschen dürfen.
Inhaltsverzeichnis
Entwicklung
Die frühen Serenaden der Klassik (u.a. von Haydn, Mozart und Salieri) führten gern einige Blasinstrumente ein (Oboen, Fagotte, Hörner, Klarinetten), wie das für eine Musik im Freien passend ist. Mit dem Einzug der Serenade in den Konzertsaal – was bereits bei Mozart zu finden ist – kamen mehr und mehr Streichinstrumente dazu, um ein orchestraleres Klangbild zu erzeugen.
Beethoven schrieb zwei Serenaden für Kammerbesetzung, Op. 8 für (Violine, Bratsche und Violoncello), sowie Op. 25 für Flöte, Violine und Viola, den Serenaden zuzurechnen ist ferner das Trio Op. 88 für zwei Oboen und Englischhorn.
Charakteristisch für frühere Serenaden war außerdem, dass alle Instrumente konzertierend eingesetzt wurden, d.h. es wurde ein Gleichgewicht aller beteiligten Instrumente angestrebt; auch dieses Merkmal findet man bei Serenaden ab der Klassik bzw. Romantik nicht mehr.
Serenaden für reine Bläserbesetzung komponierten ferner:
- Antonín Dvořák (Op. 44)
- Joseph Haydn
- Franz Krommer
- Wolfgang Amadeus Mozart (u.a. Nacht Musique c-Moll KV 388)
- Antonín Reicha
- Antonio Salieri (u.a. Armonia per un tempio della notte Es-Dur)
Bekannte Serenaden für Streichorchester schrieben unter anderen:
- Max Bruch (Serenade nach schwedischen Melodien Op. posth.)
- Antonín Dvořák (Op. 22)
- Edward Elgar (Op. 20)
- Robert Fuchs (Opp.9, 14, 21, 51)
- Josef Suk (Op. 6)
- Ferdinand Heinrich Thieriot (Op. 44)
- Pjotr Iljitsch Tschaikowski (Op. 48)
- Robert Volkmann (Opp. 62, 63 und 69)
Serenaden für volles Orchester:
- Johannes Brahms (Opp. 11 und 16)
- Walter Braunfels (Op. 20)
- Felix Draeseke (Op. 49)
- Robert Fuchs (Op. 53)
- W.A. Mozart (Posthornserenade KV 320, Haffnerserenade KV 250)
- Max Reger (Op. 95)
- Ethel Smyth
- Wilhelm Stenhammar (Op. 31)
- Ronald Binge (Elisabethserenade)
Nur zwei typische Eigenschaften blieben bis heute von der früheren Serenade erhalten: dass sie (meist, aber nicht immer) mehr Sätze hat als die Sonate und dass diese Sätze hinsichtlich ihrer Durchführung minimalistischer sind – also im ganzen leichter und freier gehalten sind als in der Sinfonie und Suite. Gewöhnlich hat die Serenade mehrere menuettartige Sätze und als Kern einen oder zwei langsame Sätze. Anfang und Schluss hatten ursprünglich die Satzform des Marsches.
Film
Serenade ist auch der Titel eines deutschen Films aus dem Jahr 1937.
Siehe auch
Quellen
- Serenade. In: Meyers Konversations-Lexikon. Bd. 14, 4. Aufl. Leipzig: Bibliographisches Institut, 1885–1892, S. 884
- Musik-Glossar, Serenata
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