Christkönig (München)

Christkönig (München)
Stadtpfarrkirche Christkönig

Christkönig ist eine katholische Pfarrkirche im Münchener Stadtteil Neuhausen-Nymphenburg.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Die Stadtpfarrkirche Christkönig liegt in Nymphenburg an der Notburga- Ecke Prinzenstraße wenige Meter vom Schlosskanal entfernt. Die Postadresse ist die des Pfarrhauses an der rückwärtigen Eddastraße 7, 80639 München.[1]

Geschichte

Die alte Dorfkirche von Kemnaten,[2] wie Nymphenburg ursprünglich hieß, musste den von Kurfürst Max Emanuel 1701 begonnenen Erweiterungsbauten des Nymphenburger Schlosses weichen.[3] Die im und beim Schloss lebenden Menschen wurden seelsorgerisch zunächst von Kapuzinern, im 19. Jahrhundert von Hofkuraten betreut. Die Schlosskapelle diente auch der dortigen Bevölkerung als Gotteshaus. Erst als die Stadt München sich um die Wende zum 20. Jahrhundert ausdehnte und die Nymphenburger Bevölkerung stark anwuchs, wurde ein Kirchenbauverein gegründet, um eine neue Stadtpfarrkirche zu errichten. Nach Verzögerungen durch Krieg und Inflation wurde 1922 die Pfarrei St. Magdalena errichtet und die Kirche schließlich in den Jahren 1928 bis 1930 gebaut. Wie schon länger geplant, wurde 1936 der Name der Pfarrei geändert in Christkönig.

Am 25. Februar 1945 wurde die Kirche durch einen Bombenangriff zerstört. In den Jahren 1947 bis 1950 wurde sie unter Leitung von Sep Ruf wieder aufgebaut. 1977 wurde das Gebäude renoviert.

Innenraum von Christkönig

Gebäude

Die Kirche wurde nach dem Entwurf des Münchner Stadtbaurats August Blößner errichtet. Er ließ sich bei dem längsovalen Grundriss von Dominikus Zimmermanns Wallfahrtskirche Steinhausen inspirieren, errichtete darauf aber ein schlichtes, klassisch anmutendes Schiff, das von zehn Konchen gegliedert ist, die das durch hohe Fenster einfallende Licht vielfältig brechen und reflektieren. Das Oval wird durch einen angebauten Altarraum verlängert, der durch weitere vier Fenster erhellt wird. Ursprünglich führten 14 Stufen zu dem Altarraum hinauf. Das Kirchenschiff hatte eine flache Kassettendecke. Die Kirche ist von der Straße durch einen Vorplatz abgesetzt. Man betritt sie über einen drei Stufen höher liegenden Portikus mit zwölf Säulen und ein Queroval als Eingangshalle unter der Musikempore. Die beiden 37 m hohen Türme sind an die Außenmauer des Ovals angebaut und stehen dadurch in einem Winkel von 30° zur Mittellinie.

Sep Ruf hielt sich beim Wiederaufbau der Kirche weitgehend an den ursprünglichen Entwurf. Er senkte jedoch den Altarraum ab, der nun über nur noch sieben Stufen zu erreichenden ist. Für die Decken des Kirchenschiffs und des Altarraums wählte er durch Holzbinder gegliederte Flachkuppeln, die vom Dachstuhl abgehängt sind. Er erhöhte die Außenfassade über dem Eingang um ein Stockwerk und unterteilte die Türme durch nur noch zwei statt vorher vier Gesimse, was ihnen ein höheres und schlankeres Aussehen gab.

Die Kirche und das rückwärtige Pfarrhaus stehen unter Denkmalschutz.[4]

Inneneinrichtung

Der Hauptaltar aus Muschelkalk wurde 1977 von Blasius Gerg geschaffen. Im Altarraum hängt die Himmelfahrt Marias von Giovanni Lanfranco, eine Leihgabe der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen. Das 1631 gemalte Bild befand sich ursprünglich in der Dominikanerkirche in Augsburg. Das Tabernakel von Alois Wörle (1930) hat als einziges Stück den Bombenangriff überstanden. Das große Kreuz über dem Tabernakel (um 1899) stammt aus der ebenfalls zerstörten Waisenhauskirche im benachbarten Neuhausen. Der Marienaltar auf der linken Seite besteht aus einer Madonna mit Kind aus dem frühen 18. Jahrhundert und Begleitengeln (Niederösterreich, 18. Jahrhundert). Der Herz-Jesu-Altar auf der rechten Seite wurde 1944 von Peter Glitzinger, die 14 Bronzetafeln des Kreuzweges wurden 1950/51 von Hans Wimmer geschaffen.

Die Orgel hat 44 Register, verteilt auf 3 Manuale und Pedal, mit insgesamt 3308 Pfeifen. Sie wurde 1984 von WRK-Orgelbau München gebaut und am 17. März 1985 geweiht.

Weblinks

 Commons: Christkönig (München) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Website der Pfarrei Christkönig München-Nymphenburg
  2. Abbildung auf dem Stich von Michael Wenig rechts neben dem Schloss
  3. Die Angaben in diesem Artikel beruhen weitgehend auf Josef Maß, Christkönig München - Nymphenburg; Schnell, Kunstführer Nr. 1987, 2. Auflage 2003, Verlag Schnell & Steiner GmbH Regensburg.
  4. DenkmalViewer, Az. D-1-62-000-4807
48.15695374083311.5121269225

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