Meet the Rizzos

Meet the Rizzos
Filmdaten
Deutscher Titel Meet the Rizzos
Originaltitel City Island
Produktionsland Vereinigte Staaten
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2009
Länge 104 Minuten
Altersfreigabe FSK 12
Stab
Regie Raymond De Felitta
Drehbuch Raymond De Felitta
Produktion Andy García
Raymond De Felitta
Musik Jan A.P. Kaczmarek
Kamera Vanja Černjul
Schnitt David Leonard
Besetzung

City Island ist eine US-amerikanische Filmkomödie aus dem Jahr 2009, die sich um die Familie Rizzo und ihre kleinen Geheimnisse im Umgang miteinander dreht.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Vince lebt mit Familie in City Island, Bronx, und arbeitet dort als Gefängniswärter. Das Familienleben ist nicht immer ganz einfach, auch weil ein jeder das ein oder andere Geheimnis mit sich trägt. Vince selbst muss eines Tages erfahren, dass er einen unehelichen Sohn hat: der 24-jährige Tony Nardella, der bei ihm im Gefängnis einsitzt. Vince nutzt ein Programm zur Bewährungshilfe aus, um seinen Sohn bei sich als Haushaltshilfe anzustellen, damit er ihn näher kennenlernen kann – erzählt jedoch niemandem, nicht einmal Tony selbst, dass er sein Sohn ist. Noch ein Geheimnis von Vince: er besucht heimlich einen Schauspielkurs (den Michael Malakov leitet), wo er eine platonische Liebe zu Molly (auch eine aufstrebende Schauspielerin) pflegt.

Das kleine Geheimnis seiner Tochter Vivian: Sie wurde in ihrem College wegen Drogenkonsums aus dem Stipendiatenprogramm geworfen und verdient ihren Lebensunterhalt nun als Stripperin. Sein Sohn Vince Jr. wiederum hat eine sexuelle Vorliebe für übergewichtige Frauen und fantasiert deswegen von seiner 150 kg schweren Nachbarin. Seine Frau Joyce schließlich raucht heimlich wieder, obwohl sie selbst ein striktes Nichtrauchergebot im Haus einzuhalten fordert. Außerdem scheint es ihr der gutaussehende Tony angetan haben, weswegen sie sich ihm zu nähern versucht, nicht ahnend, dass es sich um ihren Stiefsohn handelt.

Vince verpatzt beinahe sein Vorsprechen für einen Martin Scorsese-Film, er spielt eine Marlon Brando-Imitation aus Der Pate vor. Doch als er sich an die Worte von Tony erinnert, sich niemals hinter etwas „Falschem“ zu verstecken, zeigt er eine Leistung, mit der er seinen Schauspiellehrer Malakov aussticht und die ihm eine Filmrolle einbringt. Inzwischen spielt Joyce ihre Reize gegenüber Tony voll aus und sehnt sich nach dessen Nähe. Vinnie freundet sich mit seiner übergewichtigen Nachbarin an und die bringt ihm dann bei, wie er das Herz eines übergewichtigen Mädchens aus seiner Schule erobern könne.

Die Spannungen innerhalb der Familie nehmen zu. Tony versucht, der ganzen Scheinheiligkeit zu entkommen und schnappt sich das Auto. Er will so weit wie möglich wegzufahren, kommt aber gerade mal bis zu einem Stripclub ganz in der Nähe und muss zusehen, wie die Tochter der Rizzos sich vor ihm entkleidet. Er schleppt sie ab und bringt sie nach Hause, wo es zu einer offenen Konfrontation mit allen Familienmitgliedern kommt. Als Vince dann offenbart, wer Tony wirklich ist, muss dieser erkennen, dass er wohl versucht hat, vor seiner eigenen Familie davonzulaufen. Nach und nach werden nun Fehler eingeräumt und auch Vince stellt fest, dass es sich doch eigentlich lohnen würde, für seine Familie zu arbeiten. Schließlich vergeben sich alle gegenseitig ihre Fehler und heißen das neue, von der Situation völlig überwältigte Mitglied Tony in dieser bizarren, aber liebevollen Familie willkommen.

Kritik

Andy García während der US-Premiere auf dem Tribeca Film Festival am 26. April 2009
Steven Strait während der US-Premiere auf dem Tribeca Film Festival am 26. April 2009

Der Film erhielt überaus positive Kritiken - sowohl seitens professioneller Kritiker, als auch vom Publikum. So konstatiert Rotten Tomatoes bei 98 gezählten Kritiken eine Zustimmung von 81%, während von 25.537 Usern auch 77% den Film positiv bewerteten. (Stand: 2. März 2011) [1] Auch Metacritic dokumentiert, dass 66% von gezählten 28 professionellen Filmrezensionen den Film positiv bewerteten.[2]

Roger Ebert meint, dass man bei der umschriebenen Handlung keine lahmen Plot erwarten sollte, denn De Felitta finde genau den richtigen Ton, um diese zu inszenieren. Die Charaktere seien alle dumm und töricht, wie wir alle auch, und sie verdienten das Glück, das sie erfahren. (But don't get the idea "City Island" is a laff riot. For this story about these people, it finds about the right tone. They're silly and foolish, as are we all, but deserve what happiness they can negotiate.)[3]

Jeannette Catsoulis schreibt in der New York Times über die vielen Geheimnisse einer Arbeiterfamilie, die in vielen herzlichen und einfachen Momenten (“City Island” is softened by some sweet, low-key moments) inszeniert wurde und dass gerade Vinces permanent verletzlich dreinblickende Augen den Wunsch nach Veränderung ausdrückten, den der Film als Bekenntnis zur Konformität versteht (In Vince’s permanently wounded eyes the desire for change is as clear as the movie’s commitment to conformity).[4]

John Anderson schreibt in der Washington Post, dass das Wunderbare an der Geschichte des Films sei, wie viele große Geheimnisse von so wenigen Menschen beherbergt werden könnten (One of the amazing things about "City Island" is the realization […] of just how many enormous secrets are being harbored by so few people).[5]

Auch die britische Kritik nahm den Film positiv auf und so schrieb Philip French im Guardian, dass der Film sporadisch amüsant sei und er über einige hervorragende Momente verfüge, was vor allen Dingen an den Schauspielern läge (sporadically amusing and has a couple of outstanding moments both to do with acting).[6]

Frank Scheck beschreibt im Hollywood Reporter, dass der Regisseur und Drehbuchautor De Felitta mit den Absurditäten zwar ein wenig übertreibe, aber man merke, dass er seine Charaktere möge (Director-screenwriter De Felitta […] piles on the absurdities a bit thick, but his obvious affection for the characters). Ebenso seien die Aufführungen reizvoll. Gerade García sei enorm ansprechend bei seinem Vorsprechen, was definitiv das Highlight des Filmes sei (The performances, too, are delightful. Garcia is terrifically appealing in his uncharacteristic turn, with his hilarious audition scene providing the film's highlight.).[7]

Hintergrund

  • De Felitta hatte einen Cousin, der als Justizvollzugsbeamter arbeitete und ebenfalls unerwartet einen Sohn fand (I had a cousin who started as a corrections officer, who found a son he never admitted to within his family).[8]
  • Da Vince Rizzo als Italo-Amerikaner angelegt ist, hoffte De Felitta, daß vielleicht Robert de Niro oder James Gandolfini die Rolle übernehmen könnten, doch diese waren nicht verfügbar. Bevor allerdings die Rolle umgeschrieben werden musste, konnte der Kubaner Andy García verpflichtet werden. Dies allerdings nur, da er bereits in Der Pate 3 einen Italiener spielte.[9]
  • Andy García war von dem Drehbuch so überzeugt, dass er nicht nur die Produktion übernahm, sondern auch seine persönlichen Freunde Emily Mortimer und Alan Arkin für eine Mitarbeit überzeugen konnte.[10]
  • In der New York Times las De Felitta einen Artikel über den Ort City Island, von dem er als New Yorker noch nie hörte und war darüber verwundert, dass wenn dort gedreht wurde, dieser Ort immer als Connecticut herhalten musste.[9]

Veröffentlichung

Nachdem der Film bei einer Veranstaltung der Berlinale seine Weltpremiere gefeiert hatte, war der offizielle Kinostart am 23. Juli 2009 in Russland. Anschließend wurde City Island auf mehreren Filmfesten weltweit gezeigt, unter anderem beim Deauville Fim Festival, in Cannes und beim Stockholmer Film Festival. Ab 19. März 2010 lief der Film offiziell in den US-Kinos und spielte seither weltweit, bei einem Budget von rd. 6 Mio. US-Dollar, Einnahmen von insgesamt 7,8 Mio. Dollar ein, davon allein 6,7 Mio. Dollar in den USA.[11] Für den 18. Oktober 2011 ist eine deutsche Veröffentlichung auf DVD geplant.

Auszeichnungen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. City Island auf rottentomatoes.com (Englisch), abgerufen am 2. März 2011
  2. City Island auf metacritic.com (Englisch), abgerufen am 2. März 2011
  3. Roger Ebert: City Island auf suntimes.com vom 31. März 2010 (englisch), abgerufen am 2. März 2011
  4. Jeannette Catsoulis: City Island - A Bronx Tale, With Bait auf nytimes.com vom 19. März 2010 (englisch), abgerufen am 2. März 2011
  5. John Anderson: Movie Review: The secrets of Andy Garcia's 'City Island' auf washingtonpost.com vom 2. April 2010 (englisch), abgerufen am 2. März 2011
  6. Philip French: City Island auf guardian.co.uk vom 25. Juli 2010 (englisch), abgerufen am 2. März 2011
  7. Frank Scheck: City Island – Film Review im The Hollywood Reporter vom 4. Mai 2009 (englisch), abgerufen am 18. März 2011
  8. Marshall Fine: Raymond De Felitta: ‘City Island’ – with feeling auf hollywoodfine.com vom 19. März 2010 (englisch), abgerufen am 18. März 2011
  9. a b Lorenza Muñoz: Director Raymond De Felitta On City Island (Part 2 of 2) auf filmindependent.org vom 17. März 2010 (englisch), abgerufen am 18. März 2011
  10. Lorenza Muñoz: Find Interview: Actor and Producer Andy García (Part 1 of 2) auf filmindependent.org vom 11. März 2010 (englisch), abgerufen am 18. März 2011
  11. City Island auf boxofficemojo.com (Englisch), abgerufen am 2. März 2011

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