Robert De Niro

Robert De Niro
Robert De Niro beim Tribeca Film Festival, 2011.

Robert Mario De Niro Jr. (* 17. August 1943 in New York City, New York) ist ein US-amerikanischer Schauspieler, zweifacher Oscarpreisträger, Filmregisseur und Produzent. Er gilt als einer der herausragenden Charakterdarsteller des zeitgenössischen US-amerikanischen Films.

Inhaltsverzeichnis

Karriere

Zum ersten Mal stand De Niro mit zehn Jahren als ängstlicher Löwe in Der Zauberer von Oz auf der Bühne. Mit 16 Jahren verdiente er bei einem Tournee-Theater seine erste Gage als Schauspieler im Stück Der Bär von Anton Tschechow. De Niros erster Film war The Wedding Party, 1963 von Brian De Palma gedreht, jedoch erst 1969 aufgeführt. International bekannt wurde er 1973, als er für sein Porträt des sterbenden Baseballspielers Bruce Person in Bang the Drum Slowly den „New York Film Critics Award“ als bester Schauspieler gewann. Im selben Jahr spielte er in Hexenkessel das erste Mal unter der Regie von Martin Scorsese. Insgesamt wirkte De Niro in acht Filmen von Scorsese mit, darunter Klassiker wie Taxi Driver, Good Fellas – Drei Jahrzehnte in der Mafia und Casino. Für seine Rolle als Vito Corleone (in der filmischen Retrospektive der Part von Marlon Brando als junger Mafioso) in Francis Ford Coppolas Der Pate – Teil 2 aus dem Jahr 1974 gewann Robert De Niro als bester Nebendarsteller seinen ersten Oscar und avancierte dadurch zu einem der Stars in Hollywood.

Einen Oscar als bester Schauspieler (Hauptdarsteller) gab es für seine Rolle in Martin Scorseses Film Wie ein wilder Stier. 27 Kilogramm an Gewicht legte De Niro für die Rolle des alternden Boxers Jake LaMotta in diesem Film zu. Dies gilt bis heute als Höhepunkt des Method Acting. Im Jahr 1999 drehte er dann mit Billy Crystal die Mafia-Komödie Reine Nervensache, die weltweit zum Kassenschlager wurde. Bereits 2000 folgte mit Meine Braut, Ihr Vater und ich der nächste Hit, der vier Jahre später durch Meine Frau, ihre Schwiegereltern und ich und mit Dustin Hoffman und Barbra Streisand an seiner Seite eine recht erfolgreiche Fortsetzung erfuhr. Im Jahr 2005 kam dann mit Hide and Seek wieder ein Thriller in die Kinos, der als solider Vertreter dieses Genres gilt.

Robert De Niro beim Karlovy Vary International Film Festival (2008)

Bereits 1993 hatte De Niro mit In den Straßen der Bronx sein Regie-Debüt vorgelegt. Im Jahr 2006 verwirklichte er mit Der gute Hirte seine zweite Regiearbeit, wobei er für die Hauptrollen Matt Damon und Angelina Jolie aussuchte. Er übernahm bei diesem Film auch die Produktion und trat selbst als Schauspieler in Erscheinung. Der Film spielte in den USA 60 Mio. und im Rest der Welt weitere rund 40 Mio. US-Dollar ein, wodurch sich die hohen Produktionskosten mehr als amortisierten. Ebenfalls 2006 drehte De Niro mit Der Sternwanderer noch einen Fantasy-Film, in dem er eine Nebenrolle übernahm.

Sein Hauptbetätigungsfeld war und ist jedoch der Gangsterfilm, so spielte er 2008 in dem Film Kurzer Prozess – Righteous Kill nach Heat und dem zweiten Teil des Paten bereits das dritte Mal neben Al Pacino. Auch für den Film The Winter of Frankie Machine – geplante Veröffentlichung ist 2010 – kündigte er an, wieder einen Mafioso darzustellen.

Unter Filmkritikern werden vor allem seine Rollen in den 70ern und 80ern als die interessantesten, weil ambivalentesten, in der Branche angesehen. So drehte er mit großen Regisseuren wie etwa Francis Ford Coppola, Bernardo Bertolucci, Sergio Leone, Terry Gilliam, Michael Cimino, Martin Scorsese, Quentin Tarantino oder Martin Ritt.

Robert De Niro bei einer Pressekonferenz auf den Internationalen Filmfestspielen Berlin 1998

1989 gründete De Niro zusammen mit Jane Rosenthal in New York die Produktionsfirma Tribeca Productions, mit der fortan Filme produziert werden. Um sie finanziell zu stützen, richtete er in den letzten Jahren seine Filmauswahl zunehmend am Mainstream-Geschmack aus und drehte fast nur noch eingängige Krimis und Komödien, in denen er seine Rollen immer häufiger als Parodien früherer Rollen anlegte. Die Letzte seiner sechs Oscar-Nominierungen stammt vielleicht auch deshalb aus dem Jahre 1991.

Bei der Golden-Globe-Verleihung 2011 hat er den Cecil B. DeMille Award für sein Lebenswerk erhalten wird.[1] Ebenfalls im Jahr 2011 leitete er die Wettbewerbsjury der 64. Filmfestspiele von Cannes, die den US-amerikanischen Beitrag The Tree of Life von Terrence Malick mit der Goldenen Palme auszeichnete.

Die deutsche Synchronstimme De Niros stammt in der Regel von Christian Brückner. In einigen Filmen wird er auch von Joachim Kerzel synchronisiert. Im Film Hexenkessel war Rolf Zacher der Synchronsprecher.

Privates

Robert De Niro stammt aus einer New Yorker Künstlerfamilie, seine Mutter Virginia Admiral war Malerin, sein Vater Robert war Maler, Bildhauer und Dichter. De Niro wuchs im New Yorker Stadtteil Little Italy in Manhattan auf.

Im November 2004 heiratete Robert De Niro auf seiner Farm in den Catskill Mountains, unweit von New York – nach einer Scheidung, die jedoch nie rechtskräftig wurde – seine zwölf Jahre jüngere Frau Grace Hightower[2] zum zweiten Mal. Gäste und Trauzeugen waren unter anderem Regisseur Martin Scorsese, Meryl Streep und Ben Stiller. Aus der Verbindung zu Hightower, die bereits 1997 legalisiert wurde, ging ein 1998 geborener Sohn hervor.

Filmografie

Schauspieler

Regisseur

Produktion

Auszeichnungen

Academy Awards

Weitere Auszeichnungen

  • 1973: New York Film Critics Circle: Best Supporting Actor, Mean Streets and Bang the Drum Slowly
  • 1973: National Society of Film Critics: Best Supporting Actor, Mean Streets
  • 1976: New York Film Critics Circle: Best Actor, Taxi Driver
  • 1976: Los Angeles Film Critics Association: Best Actor, Taxi Driver
  • 1976: National Society of Film Critics: Best Actor, Taxi Driver
  • 1977: Golden Globe Nominierung (Drama), Taxi Driver
  • 1978: Golden Globe Nominierung (Komödie / Musical), New York, New York
  • 1979: Golden Globe Nominierung (Drama), The Deer Hunter
  • 1980: New York Film Critics Circle: Best Actor, Raging Bull
  • 1980: Los Angeles Film Critics Association: Best Actor, Raging Bull
  • 1980: National Board of Review: Best Actor, Raging Bull
  • 1980: Golden Globe: Best Actor in a Motion Picture (Drama), Raging Bull
  • 1987: Theatre World Award, Cuba and His Teddy Bear
  • 1989: Golden Globe Nominierung (Komödie / Musical), Midnight Run
  • 1990: New York Film Critics: Best Actor, Goodfellas and Awakenings
  • 1990: National Board of Review: Best Actor, Awakenings
  • 1992: Golden Globe Nominierung (Drama), Cape Fear
  • 1993: Venice Film Festival: Career Award
  • 2000: Golden Globe Nominierung (Komödie / Musical), Analyze This
  • 2001: Golden Globe Nominierung (Komödie / Musical), Meet the Parents
  • 2003: AFI Life Achievement Award des American Film Institute
  • 2008: Goldene Kamera für sein Lebenswerk
  • 2011: Cecil B. DeMille Award für sein Lebenswerk

Weiterhin erhielt er sechs BAFTA Award Nominierungen.

Literatur

Weblinks

 Commons: Robert De Niro – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. vgl. Robert De Niro to receive Cecil B. DeMille Award at 68th Annual Golden Globe Awards on Sunday, January 16, 2011 bei goldenglobes.org, 9. November 2010 (aufgerufen am 9. November 2010)
  2. Grace Hightower in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database

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