- Cob von Nüdingen (Adelsgeschlecht)
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Die Familie Cob von Nüdingen (auch von Niedingen, de Nudange) war ein lothringisch-luxemburgisches, in Bitburg ansässiges Adelsgeschlecht.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die ursprünglich notable Familie Cob erscheint erstmals in Bitburg im 15. Jahrhundert. Der «Kobenhof» in Bitburg war das Stammhaus der Cob. In der Bitburger Liebfrauenkirche liegt Clas Cob († 1500) begraben. 1531 liessen die Cob der Liebfrauenkirche eine Familienkapelle mit Grablege anbauen.
Den Beinamen von Nüdingen (oder de Nudange) erhielten die Cob durch eine entsprechende Belehnung. Durch Heirat mit einer Fock von Hübingen ging die Herrschaft Niederweis um 1580 an die Cob über. Christoph Cobs Söhne waren beide kinderlos, daher gelangte Niederweis durch die 1680 geschlossene Ehe seiner Tochter Maria Ursula mit Johann Hermann von der Heyden in den Besitz des Letzteren.[1] Mit dem in österreichischen Diensten stehenden, in Prag dienenden Wolfgang Friedrich Cob von Nüdingen wurde das Geschlecht 1656 in den Freiherrenstand und am 26. April 1673 in den Grafenstand erhoben.[2]
Der Universalgelehrte Gabriel Bucelinus berichtet, die Cob hätten früher Kräher geheissen, stammten aus Böhmen und seien mit Johann von Böhmen, Graf von Luxemburg, nach Luxemburg gekommen, wo sie Nüdingen zu Lehen erhalten hätten.[3] Hierbei handelt es sich um eine typische Herkunftslegende, wie sie gerne bei Adelserhebungen abgefasst wurden, hier mit allergrösster Wahrscheinlichkeit aus Anlass der Erhebung des in Böhmen lebenden Wolfgang Friedrich Cob von Nüdingen in den Grafenstand im Jahr 1673.
Wahrscheinlicher ist es, dass sich die Cob nach dem gewüsteten Ort Nüdingen (Ortsgemeinde Messerich) benannten.[4]
Personen
- Clas Cob IV. († 1500), Ritter[5]
- Johann Ernst Cob von Nüdingen, Herr zu Niederweis und Mitherr zu Wolsfeld
- Wolfgang Friedrich Graf Cob von Nüdingen († 1679), kaiserlicher General-Feldmarschall-Leutnant, Herr zu Schnellendorf, Terskenitz und Blaschnitz
- Christoph Cob von Nüdingen († 1671)[6], Oberst in bayerischen Diensten, Herr zu Niederweis
- Philipp Christoph Cob von Nüdingen (1655-1699)[7]
- Johann Mathias Cob von Nudingen († 1674)
- Carl Joseph Graf von Cob († 1686) [8]
- Anna Christina Cob von Nüdingen († 1718), Äbtissin zu Trier
Besitzungen
- Burghaus in Schönecken
- Schloss Wolsfeld
- Kobenhof in Bitburg
- Schloss Niederweis
Wappen
Redendes Wappen, wenn man annimmt, dass Cob auf das entsprechende Moselfränkische Wort für Krähe (von frz. corbeau) zurückgeht: Zwei schwarze Krähen (1/1) auf goldenem Grund. Das Wappen wurde (vor 1630) um einen blauen Schild mit goldenem, durchgehendem Kreuz und vier goldenen Jakobsmuscheln vermehrt und fortan geviertet geführt.
Literatur
- Ferdinand Ludwig von Bressler: Des Heiligen Römischen Reiches Haupt und Glieder, nebenst dem angräntzenden Schweitzerland, Breslau 1699.
- Albert Endres: Geschichten aus der Eifelheimat. Eine Sammlung heimatkundlicher Beiträge über Niederweis und die Südeifel, Sindelfingen 2008.
- Johann Friedrich Gauhe: Des Heil. Röm. Reichs Genealogisch-Historisches Adels-Lexicon, 1740, Sp. 349-350. online
- Josef Hainz e.a.: Geschichte von Bitburg, Trier 1965, S. 344-347.
- Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines Deutsches Adels-lexicon, Band 2, Leipzig 1860. online
- Leopold Zedlitz-Neukirch: Neues preussisches Adels-Lexicon, Supplement-Band, Leipzig 1839. online
Weblinks
- Wappen Cob auf www.wiesel.lu
- Wappen Cob de Nudingen auf www.wiesel.lu
- Wappen Cob de Nudange im Armorial général de France, Vol. 18, S. 391.
- Umzeichnungen der Bitburger Grabplatten auf www.roscheiderhof.de
- Nüdingen, Kobenhof auf www.roscheiderhof.de
Einzelnachweise
- ↑ Endres 2008, S. 21.
- ↑ Eiflia illustrata Bd. 4, S. 213. online
- ↑ Gauhe 1740, S. online
- ↑ Endres 2008, S. 21.
- ↑ Begraben in der Liebfrauenkirche Bitburg.
- ↑ Verheiratet mit Anna Margaretha Mohr vom Wald († 1692)
- ↑ Wird im Armorial général de France, Vol. 18, S. 391, als ecuier (frz. für Edelknecht) bezeichnet.
- ↑ Bressler 1699, S. 804. online
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