- Evangelisch-Lutherische Kirche in Namibia (DELK)
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Basisdaten Fläche: 824.292 km² Bischof: Erich Hertel Mitgliedschaft: LWB, Weltkirchenrat, Union der Lutherischen Kirchen im Südlichen Afrika, Lutherische Kommunion im Südlichen Afrika[1], Vereinte Evangelisch-Lutherische Kirchen im südlichen Afrika[2], Namibischer Kirchenrat Kirchengemeinden: 14 Gemeindeglieder: etwa 5.100 (2010[3]) Offizielle Website: www.elcin-gelc.org Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Namibia (DELK) (Abkürzung: ELKIN (DELK); englisch Evangelian-Lutheran Church in Namibia (GELC)) ist die deutschsprachige evangelische Kirche in Namibia. Sie besteht neben der überwiegend nordnamibischen Evangelisch-Lutherischen Kirche in Namibia und der überwiegend südnamibischen Evangelisch-Lutherischen Kirche in der Republik Namibia.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die deutsche Kirchengemeinde Namibias geht auf die Tätigkeit der Rheinischen Missionsgesellschaft zurück, deren Sendboten Südwestafrika bereits 1842 erreichten. 1896 wurde in Windhoek die erste deutsche evangelische Gemeinde im Land gegründet, die der Evangelischen Landeskirche Preußens angehörte. Wegen des Herero- und Namakrieges in den Jahren 1904 und 1905 konnte Heinrich Vedder erst 1905 in Swakopmund eine weitere Gemeinde gründen. Später entstanden noch Gemeinden in Karibib, Lüderitz, Omaruru, Otjiwarongo und Outjo. Bis in die 1960er Jahre waren mit Ausnahme der größeren Orte die Missionare der Rheinischen Missionsgesellschaft sowohl für die Missions- wie auch für die deutschsprachigen Gemeinden zuständig.
1958 beschloss der Zusammenschluss der deutschsprachigen Gemeinden, die Deutsche Evangelische Synode von Südwestafrika, die Gründung einer selbständigen Kirche auf Grundlage des Augsburger Bekenntnisses und des Kleinen Katechismus von Martin Luther. Die Gründung erfolgte am 30. Mai 1960 unter dem Namen Deutsche Evangelisch-Lutherischen Kirche in Südwestafrika. Seit 1992 führt die Kirche ihren jetzigen Namen.
Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Namibia (DELK) sieht sich als autochthone Kirche Namibias mit überwiegend deutschem Sprachgebrauch. Sie bildet mit den beiden Schwesterkirchen Evangelical Lutheran Church in Namibia (ELCIN) und Evangelical Lutheran Church in the Republic of Namibia (ELCRN) eine Vereinte Kirchenleitung (United Church Council – Namibia Evangelical Lutheran Churches), die mehrmals im Jahr zusammentritt.
Struktur
Oberste Organe der Kirche sind nach der Kirchenverfassung[4] die Synode, der Bischof und die Kirchenleitung. Die geistliche Leitung liegt beim Bischof (früher Landesprobst), der zugleich ein Pfarramt in Windhoek innehat. Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Namibia (DELK) ist seit 2008 Erich Hertel. Sein Vorgänger war bis 2005 Reinhard Keding. Die Kirche verfügt über sieben Pfarrer.
Die Kirche ist untergliedert in 14 Gemeinden mit insgesamt mehr als 5.000 Seelen. Die Gemeinden außerhalb Windhoeks haben sich zu Gemeindeverbänden zusammengeschlossen.
Gemeinde bzw.
GemeindeverbandPfarrstelle Gemeinde(n) Kirchen Bild Gründungsjahr Besonderheiten Windhoek Windhoek Windhoek Christuskirche
Lukaskirche
1896 Sitz der Kirchenleitung, Sozialheim, Gemeindezentrum Küste Swakopmund Swakopmund
(mit Henties Bay),
Walvis BayEvangelisch-Lutherische Kirche Swakopmund
1905
1927Altersheim Zentral Okahandja Okahandja,
Gobabis (mit Hochfeld)Friedenskirche Okahandja 1927
1928Zentraler Norden Omaruru Omaruru-Kalkfeld,
Otjiwarongo,
Outjo (mit Kamanjab)Kreuzkirche Omaruru 1909
1909
1934Altersheim, Kindergarten Norden Tsumeb Tsumeb,
Otavi,
GrootfonteinJeremia-Kirche Tsumeb 1911
1911
1910Süden Lüderitz-Helmeringhausen Lüderitzbucht-Helmeringhausen,
Mariental,
MaltahöheFelsenkirche Lüderitz
Evangelisch-Lutherische Kirche Maltahöhe
1909 Betreuung von
Swakopmund ausPartnerschaften
Die Kirche ist Gliedkirche der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche im Südlichen Afrika (VELKSA) und der Lutheran Communion in Southern Africa (LUCSA). Sie ist Mitglied im Council of Churches in Namibia (CCN). und gehört dem Lutherischen Weltbund (LWB) an.
Enge Beziehungen bestehen zur Evangelischen Kirche in Deutschland, die ihre namibische Schwesterkirche vor allem durch die Entsendung von Geistlichen unterstützt.
Medien
Die Kirche veröffentlicht neben den üblichen Gemeindebriefen die Zeitschrift Heimat – unsere Kirche, die viermal jährlich der Allgemeinen Zeitung beigelegt wird. Sie war von 1930 bis 2009 ferner Herausgeberin des Afrikanischen Heimatkalenders, der neben kirchlichen Themen Landeskunde, Gegenwartsfragen und Fragen der namibischen Geschichte behandelt. Seit 2010 erscheint das Jahrbuch unter dem Namen Perspektiven.
Pfarrer der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Namibia (DELK) melden sich regelmäßig mit Beiträgen im deutschen Dienst der Namibian Broadcasting Corporation zu Wort.
Literatur
- Lisa Kuntze, Reinhard Keding: Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Namibia (DELK). In: Klaus A. Hess, Klaus J. Becker (Herausgeber): Vom Schutzgebiet bis Namibia 2000. Klaus Hess Verlag, Göttingen/Windhoek 2002, ISBN 978-3-933117-23-2, S. 192–201
Webseite
Einzelnachweise
Kategorien:- Evangelische Kirche in Namibia
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