Omaruru

Omaruru
Coat of Arms of Namibia.svg
Details
Wappen Omaruru - Namibia.jpg
Details
Gemeinde
Omaruru
Okosondje (her)
Motto Geloof en moed
(Glaube und Mut)
Basisdaten
Einwohnerzahl
Fläche
Einwohnerdichte
15.200 (Berechnung 2010)[1]
352 km²
43,2 Einwohner/km²
Staat
Region
Wahlkreis
Namibia
Erongo
Omaruru
Gründungsdatum 22. Mai 1872
Kfz-Kennzeichen
Telefonvorwahl
OM
64
Website www.omaruru.na
Karte Omaruru in Namibia
Die katholische Kirche in Omaruru, vor 1910
Missionshaus in Omaruru: ein Nationales Denkmal in Namibia
Friedhof in Omaruru (2009)

Omaruru ist eine Gemeinde im gleichnamigen Wahlkreis Omaruru in der Region Erongo in Namibia. Die Gemeinde hat etwa 15.200 Einwohner und liegt am gleichnamigen Omaruru-Rivier sowie Otjimakuru, welche beide in der Nähe des Berges Otjo (2082 über N. N.) beginnen. Sie gilt als Künstlerstadt Namibias.

Der Name der Stadt leitet sich von Omaere ab, einem traditionellen namibischen Milchprodukt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Omaruru ist zurückzuführen auf die Rheinische Mission, die 1872 hier einige Gebäude errichtete. Der Missionar Gottlieb Viehe schrieb hier die erste Bibelübersetzung ins Herero und bekehrte viele Herero der Region zum Christentum. 1894 wurde in Omaruru eine Militärstation der Deutschen Schutztruppe für die Kolonie Deutsch-Südwestafrika eingerichtet, die Leutnant Richard D. Volkmann bis 1898 als Distriktchef leitete.

Anfang 1904 wurde die Ansiedlung Schauplatz eines Herero-Aufstandes gegen die hier stationierten deutschen Soldaten, der jedoch nach nur einer Woche niedergeschlagen wurde. Die eingeschanzten Soldaten bekamen Unterstützung von einer Kompanie, die von Hauptmann Victor Franke geführt wurde. Diese durchbrach den Belagerungsring der Herero und befreite die Kaserne. Über Opferzahlen beiderseits ist nichts näher bekannt.

Heute ist Omaruru ein eher verschlafenes, aber sehr kosmopolitisches Städtchen, in dem es außer einer Reihe von Hotels, einem Campingplatz und ein paar Läden vor allem eine Reihe von Kunsteinrichtungen bzw. -vereinen und nicht zuletzt auch eine Deutsche Schule gibt. Außerhalb von Omaruru liegt das rund 3,5 Hektar große Weingut Kristall Kellerei[2], eines von nur wenigen Weinanbaugebieten in Namibia, wie auch das Benediktinerkloster Waldfrieden. Zu Omaruru gehören auch die umliegenden Orte Okombahe (3.400 Einwohner), Otjimbojo, Otjohorongo und Omahoro. Die Landschaft in der Umgebung ist relativ fruchtbar.

Entschuldigung der Familie von Trotha

Im Oktober 2007 reisten Nachfahren des Generals Lothar von Trotha und Mitglieder der Familie von Trotha auf Einladung der Herero-Monarchen nach Omaruru, um sich öffentlich für von Trothas Rolle bei der Niederschlagung des Aufstandes der Herero und Nama zu entschuldigen und um Vergebung zu bitten.[3]

Verwaltung und Politik

Verwaltung

Omaruru gliedert sich in den gleichnamigen Stadtteil und die 1996 proklamierte Vorstadt Ozondje (Extension 1).[4]

Politik

Bei den Kommunalwahlen 2010 wurde folgendes amtliche Endergebnis ermittelt.[5]

Partei Stimmen Stimmenanteil Sitze
SWAPO 847 48,32 % 3
RDP 369 21,05 % 2
UDF 308 17,57 % 1
NUDO 139 07,93 % 1
DTA 077 04,39 % 0
ungültig 013 00,74 % -
Insgesamt 1753 100 % 7

Städtepartnerschaften

Bildungseinrichtungen

  • Deutsche Privatschule Omaruru[6]
  • Omaruru Afrikaanse Privaatskool
  • Omaruru Primary School
  • Paheye Primary School
  • S.I. Goabes Secondary School
  • Ulbasen Primary School

Söhne und Töchter der Stadt

Trivia

Das Leben deutscher Bauern in Omaruru und der Herero-Aufstand waren Gegenstand einer gleichnamigen deutschen Vorabendserie von 1976 mit Walter Giller und Manfred Seipold. [7]

Literatur

  • Pesch, Murray: Omaruru im Laufe der Zeit, Jean Fischer, Omaruru o.J.
  • Vogt, Andreas: Nationale Denkmäler in Namibia, Gamsberg Macmillan, Windhoek 2006

Weblinks

 Commons: Omaruru – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary Wiktionary: Omaruru – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Bevoelkerungsstatistik.de
  2. http://www.newera.com.na/article.php?articleid=8348
  3. Deutsche Entschuldigung für Herero-Massaker
  4. Government Gazette of the Republic of Namibia, No. 1245, 15. Januar 1996, No. 20 Declaration of Ozondje (Extension I) to be an approved township: Municipality of Omaruru, S. 4
  5. Offizielles Wahlergebnis Omaruru, ECN, 29. November 2010
  6. Webseite der Deutschen Privatschule Omaruru
  7. Fernsehserie Omaruru
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