- Daniil Alexandrowitsch Granin
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Daniil Alexandrowitsch Granin (russisch Даниил Александрович Гранин; * 1. Januar 1919 als Daniil Alexandrowitsch German - russ. Даниил Александрович Герман - in Wolyn, Oblast Kursk, Russland) ist ein russischer bzw. war ein sowjetischer Schriftsteller.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Wirken
Granin verbrachte seine Kindheit in Sankt Petersburg (damals Petrograd) und studierte am dortigen Polytechnischen Institut Elektrotechnik. Er wurde Ingenieur, arbeitete ab 1940 in einem Elektrolabor und dann bis 1950 bei den Kirow-Werken. Während des Zweiten Weltkrieges meldete er sich 1941 freiwillig und wurde Panzeroffizier. 1942 trat er in die KPdSU ein. Seine erste Erzählung wurde 1949 veröffentlicht, der erste Roman 1954.
Viele seiner Novellen und Romane beschäftigen sich mit der Arbeit von Wissenschaftlern und Technikern und ihrer ethischen Verantwortung. Die anderen zumeist mit dem Alltagsleben, dem Zweiten Weltkrieg und seinen Folgen. Bedeutung erlangte seine Erzählung Собственное мнение (1956), die vieldiskutiertes Werk der Tauwetter-Literatur wurde, obwohl sie nicht sonderlich radikal ist, sondern lediglich das Beamtentum kritisiert. Darüber hinaus ist er für seine Reiserzählungen (zum Beispiel Сад камней zum Aufenthalt in Japan) berühmt, bei denen Heinrich Heine als sein Vorbild galt (1983 bekam er als einer der wenigen fremdsprachigen Schriftsteller den Heinrich-Heine-Preis des Ministeriums für Kultur der DDR). Mindestens zehn seiner Werke wurden verfilmt oder vom Theater adaptiert. Er wurde mit zahlreichen Preisen geehrt (zum Beispiel 2004 mit dem Aleksandr-Men-Preis), war Vorstandsmitglied der Schriftstellerverbände der UdSSR (ab 1954) und der RSFSR (ab 1958) und wurde 1989 Präsident des neugegründeten russischen PEN-Klubs. Er arbeitete zudem für die Zeitschriften Newa (ab 1967) und Nowyj mir (ab 1987). Erst der Beginn der Perestroika ermöglichte den Roman Зубр, der ein Emigrantenschicksal in Berlin schildert.
Werke (Auswahl)
- Победа инженера Корсакова (Erzählung 1949)
- Искатели (Roman 1954; dt. Bahnbrecher, 1955)
- Собственное мнение (Erzählung 1956; dt. Die eigene Meinung, 1956)
- После свадьбы (Roman 1958)
- Иду на грозу (Roman 1962; dt. Dem Gewitter entgegen, 1963) [gekürzt auch unter dem Titel Zähmung des Himmels]
- Кто-то должен (Erzählung 1969)
- Прекрасная Ута (Reisebericht 1970; dt. Die schöne Uta, 1973)
- Сад камней (Reiseskizzen 1971; dt. Garten der Steine, 1973)
- Эта странная жизнь (Erzählung 1974; dt. Ein seltsames Leben, 1974)
- Однофамилец (Erzählung 1975; dt. Der Namensvetter, 1977)
- Клавдия Вилор (Erzählung 1976; dt. Claudia Vilor, 1977)
- Блокадная книга (mit Ales Adamowitsch; Chronik der Belagerung Leningrads; 1977-1982; dt. Das Blockadebuch, 1985-1987)
- Картина (Roman 1980; dt. Das Gemälde, 1981)
- Зубр (Roman 1987; dt. Die Genetiker, 1988)
- Наш дорогой Роман Авдеевич (Novelle 1990; dt. Unser werter Roman Awdejewitsch, 1991)
- Неизвестный человек (1990)
- Бегство в Россию (Roman 1994; dt. Flucht nach Rußland, 1995)
- Страх (Essays/Erinnerungen 1997; dt. Das Jahrhundert der Angst, 1999)
- Вечера с Петром Великим (Roman 2000; dt. Peter der Große, 2001)
Weitere Werke wurden auf deutsch veröffentlicht, so einige Erzählungen (Der Platz für das Denkmal enthält mehrere), Essays (Zwei Gesichter; dt. 1978) oder auch Reiseberichte (als wichtigster gilt Vier Wochen mit den Beinen nach oben (1966; dt. 1971) zu Australien, bekannt ist auch Anmerkungen zum Reiseführer zu London und Schottland - mit Deutschland beschäftigen sich unter anderem: Ein unerwarteter Morgen (Rostock-Warnemünde), Die Stadt im Harz (Wernigerode), Die Grabstätte Bachs zur Thomaskirche (Leipzig), Schauen und sehen zur DDR oder auch Die schöne Uta zum deutsch-russischen Verhältnis - diese und weitere finden sich in Garten der Steine. Reisebilder).
Literatur
- Russische sowjetische Literatur im Überblick, Leipzig 1970.
- Lexikon der russischen Literatur des 20. Jahrhunderts, München 1992.
Weblinks
Kategorien:- Literatur (Russisch)
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