- Der Fall Gleiwitz
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Filmdaten Originaltitel Der Fall Gleiwitz Produktionsland DDR Originalsprache Deutsch Erscheinungsjahr 1961 Länge 63 Minuten Stab Regie Gerhard Klein Drehbuch Wolfgang Kohlhaase,
Günther RückerProduktion Erich Albrecht Musik Kurt Schwaen Kamera Jan Čuřík Schnitt Evelyn Carow Besetzung - Hannjo Hasse: SS-Hauptsturmführer Naujocks
- Herwart Grosse: Gestapochef Müller
- Hilmar Thate: KZ-Häftling
- Georg Leopold: Volksdeutscher Franz Wyczorek
- Wolfgang Kalweit: Hans-Wilhelm Kraweit
- Rolf Ripperger: Bieratzki
- Christoph Beyertt: Franz Sitte
- Rudolf Woschick: Tutzauer
- Manfred Günther: Kühnel
- Rolf Ludwig: SS-Arzt
- Friedrich Richter: Jüdischer Professor
- Günter Naumann: SS-Mann in Uniform
- Paul-Dolf Neis: SD-Chef Gleiwitz
- Heinz Schröder: SD-Chef Oppeln
- Werner Dissel
- Walter E. Fuß
Der Fall Gleiwitz ist ein Dokumentarspielfilm der DEFA aus dem Jahr 1961.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Der Film behandelt den von der SS inszenierten Überfall auf den Sender Gleiwitz am Abend des 31. August 1939, der der NS-Propaganda als Vorwand zum Polenfeldzug als Beginn des Zweiten Weltkriegs diente.
Die Anfangseinstellung zeigt die Kinovorführung einer Wochenschau, die kriegsverherrlichend über eine Militärparade berichtet. Unter den Zuschauern ist (in Zivil) SS-Hauptsturmführer Naujocks.
Gestapochef Müller rekrutiert volksdeutsche SS-Angehörige, darunter Naujocks, um in Verkleidung Überfälle polnischer Freischärler auf deutsche Einrichtungen zu inszenieren. Parallel dazu werden einzelne polnische KZ-Häftlinge an Orte im Grenzgebiet verlegt. Für die Einsatzgruppen werden polnische Uniformen und Waffen bereitgestellt.
Nach Platzierung eines Störgeräusches verschafft sich Naujocks mit gefälschtem Dienstausweis und Uniform der Reichspost als angeblicher Störungstechniker Zutritt zum Sender (der nur als Relaisstation das Programm des Senders Breslau ausstrahlt und daher wenig Personal hat), um sich dort zu orientieren.
Ein KZ-Häftling soll – als angeblicher Täter präpariert – im Anschluss an den Überfall am Sender erschossen werden. Dazu wird ein Hilfspolizist eingeweiht, der nachher aussagen würde, dass er auf einen Flüchtenden geschossen hätte. Ein gleichfalls eingeweihter Arzt verabreicht dem Häftling eine Injektion, die ihn für 3–4 Stunden betäubt, so dass eine Obduktion ergeben würde, dass der Tod erst durch den Schuss eintrat.
Die Gruppe um Naujocks fährt nicht in Uniform, sondern in „Räuberzivil“ mit zwei Wagen zum Sender. Auf dem Weg dahin übergibt ihnen die Gestapo den betäubten Häftling und für dessen Ermordung einen Karabiner K98, wie ihn auch die örtliche Polizeistation hat. Ein SS-Mann übersteigt und öffnet das Tor zur Anlage, die Gruppe dringt in das Gebäude ein und sperrt die Techniker in den Keller.
In einem Schrank findet Naujocks das Notmikrofon, unterbricht das Programm und lässt einen zweisprachigen Untergebenen einen deutsch und polnisch abgefassten Aufruf verlesen. Währenddessen zertrümmern die anderen einiges Mobiliar als Hintergrundgeräusche für die Sendung. Nach wenigen Minuten bricht Naujocks die Durchsage ab, die Gruppe verlässt den Sender, bevor die Polizei eintrifft, und ein SS-Mann erschießt den gerade erwachenden Häftling vor dem Sender.
In der Schlusseinstellung gehen die Männer von der Kamera weg auf den Sendemast zu. Im Hintergrund ist zunächst ein Teil aus Hitlers Radioansprache vom 1. September 1939 zu hören, die mit den Worten „Seit 5 Uhr 45 wird jetzt zurückgeschossen“ endet, gefolgt von der ersten Strophe des Deutschlandliedes. Darüber wird zum Schluss groß der Text „43.000.000 Tote“ geblendet.
Kritiken
„Der beeindruckende Film, ein Gleichnis auf mechanische Befehlsvollstreckung in einer totalitären Diktatur, überzeugt durch seine kühlen, geometrischen Bilder und eine Regie, die von allen Nebensächlichkeiten abstrahiert.“
Einzelnachweis
Weblink
- Der Fall Gleiwitz in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Der Fall Gleiwitz bei filmportal.de
Kategorien:- Filmtitel 1961
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