- Günter Naumann
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Günter Naumann (* 17. November 1925 in Chemnitz; † 6. November 2009 in Berlin) war ein deutscher Schauspieler.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Nach Abschluss einer Ausbildung zum Betonbauer begann Naumann ein Architekturstudium, das er aufgrund der Einberufung zur Wehrmacht nicht beenden konnte. Zum Ende des Zweiten Weltkrieges geriet Naumann in Kriegsgefangenschaft. Nach Ende der Gefangenschaft beschäftigte sich Naumann mit Malerei. 1950 begann er in Leipzig ein Schauspielstudium und erhielt nach dessen Beendigung 1953 sein erstes Engagement an den Städtischen Bühnen seiner Heimatstadt. 1957 wechselte er an das Berliner Ensemble. Hier spielte er in zahlreichen Inszenierungen bedeutende Rollen und entwickelte sich zum gefragten Charakterdarsteller. Kurze Zeit später gab er sein Debüt als Filmschauspieler der DEFA. So war er unter anderem in Frank Beyers Antikriegsfilm Fünf Patronenhülsen in der Rolle des Jugoslawen Dimitri zu sehen.
1970 wechselte Naumann vom Theaterfach zum Fernsehen und gehörte zum Schauspielerensemble des Deutschen Fernsehfunks (Fernsehen der DDR). Hier stellte er ebenfalls wichtige Charaktere dar. So als Chief in der beliebten Serie Zur See (1977) oder als Neidhardt von Gneisenau in Scharnhorst (1978). 1981 verkörperte er den berühmten Arzt Robert Koch in einer Reihe über die Anfänge der Berliner Charité. Durch die präzise Darstellung unterschiedlichster Charaktere war Günter Naumann einer der meistbeschäftigten Darsteller des Fernsehens. Mehrmals übernahm er in den Kriminalfilmreihen Polizeiruf 110 und Der Staatsanwalt hat das Wort wichtige Rollen als Täter oder Zeuge. 1982 wurde Naumann mit dem Nationalpreis der DDR geehrt.
Ende der 1980er Jahre wechselte er selbst in die Rolle des Ermittlers. Im Polizeiruf 110 übernahm er die Rolle des Hauptmann (ab 1990 Hauptkommissar) Beck. Der von Naumann dargestellte Beck ermittelte in bedeutenden Fällen der Krimireihe, so unter anderem in Der Kreuzworträtselfall und Mit Anruf kommt der Tod. Die Rolle des von Naumann dargestellten Hauptkommissars Beck wurde auch nach dem Ende des Fernsehens der DDR erhalten, nachdem die ARD 1993 beschloss, die Reihe Polizeiruf 110 fortzuführen. Bis 1995 ermittelte Beck in Sachsen-Anhalt.
Im wiedervereinigten Deutschland war Naumann ein gefragter Schauspieler, vor allem im Fernsehen. So übernahm er Rollen unter anderem in Serien wie Marienhof, In aller Freundschaft, SOKO Leipzig und Fernsehfilmen wie Nikolaikirche oder Zwei in einem Boot. 1997 kehrte Hauptkommissar Beck für einen Fall in die Reihe Polizeiruf 110 zurück (Der Tausch, Regie: Andreas Dresen).
Am 6. November 2009 erlag der Schauspieler in Berlin-Köpenick einer Herzkrankheit.[1]
Filmografie (Auswahl)
- 1960: Fünf Patronenhülsen
- 1961: Steinzeitballade
- 1961: Gewissen in Aufruhr (TV)
- 1961: Der Fall Gleiwitz
- 1961: Professor Mamlock
- 1962: Auf der Sonnenseite
- 1962: Königskinder
- 1962: Die Jagd nach dem Stiefel
- 1963: Geheimnis der 17
- 1965: Die Abenteuer des Werner Holt
- 1972: Leichensache Zernik
- 1972: Die große Reise der Agathe Schweigert
- 1973: Die Taube auf dem Dach
- 1973–2001: Polizeiruf 110 (Fernsehserie) 21 Folgen, davon 11 Folgen als Hauptmann Beck
- 1975: Rotfuchs
- 1976: Zur See (Fernsehserie)
- 1976: Insel der Silberreiher
- 1977–1987: Der Staatsanwalt hat das Wort (Fernsehserie) mehrere Folgen
- 1978: Scharnhorst
- 1981: Der Spiegel des großen Magus
- 1981: Chirurgus Johann Paul Schroth – Eine Geschichte aus den Anfängen der Charité
- 1984: Front ohne Gnade (Fernsehserie)
- 1986: Treffpunkt Flughafen
- 1992: Der Landarzt
- 1992: Ein Fall für zwei
- 1992–1995: Marienhof
- 1993: Auf eigene Gefahr
- 1995: Nikolaikirche
- 1997: Polizeiruf 110 (Der Tausch)
- 1999: Das Schloß meines Vaters
- 1999: Zwei in einem Boot
- 1999: Hans im Glück
- 1999: Die Sternbergs
- 2002: Wolffs Revier
- 2005: SOKO Leipzig
- 2007: Meer is nich
Weblinks
- Günter Naumann in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Biographie bei DEFA-Sternstunden
- Laudatio zum 80.
- n-tv-Artikel vom 8. November 2009
Einzelnachweise
Kategorien:- Schauspieler
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