- Der Junge im gestreiften Pyjama (Film)
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Filmdaten Deutscher Titel Der Junge im gestreiften Pyjama Originaltitel The Boy in the Striped Pyjamas Produktionsland Vereinigtes Königreich,
Vereinigte StaatenOriginalsprache Englisch Erscheinungsjahr 2008 Länge 94 Minuten Altersfreigabe FSK 12 Stab Regie Mark Herman Drehbuch John Boyne (Buch),
Mark Herman (Drehbuch)Produktion David Heyman Musik James Horner Kamera Benoît Delhomme Schnitt Michael Ellis Besetzung - Asa Butterfield: Bruno
- Jack Scanlon: Schmuel
- Vera Farmiga: Mutter
- David Thewlis: Vater
- David Hayman: Pavel
- Cara Horgan: Maria
- Rupert Friend: Leutnant Kotler
Der Junge im gestreiften Pyjama (Originaltitel: The Boy in the Striped Pyjamas) ist ein britischer Film aus dem Jahr 2008 von Mark Herman und basiert auf der gleichnamigen Romanvorlage von John Boyne. Die beiden Hauptrollen Bruno und Schmuel wurden von den Nachwuchsschauspielern Asa Butterfield und Jack Scanlon gespielt. Der Film war ab dem 12. September 2008 in den britischen und irischen Kinos zu sehen. In die deutschen Kinos kam der Film am 7. Mai 2009.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
- siehe auch: Der Junge im gestreiften Pyjama
Häftlingskleidung aus dem KZ SachsenhausenSS-Offizier Ralf (David Thewlis) wird zum Kommandanten eines Konzentrationslager befördert. Er zieht mit seiner Frau Elsa (Vera Farmiga), dem 8-jährigen Bruno (Asa Butterfield) und der 12-jährigen Gretel (Amber Beattie) von Berlin neben das Lager. Bruno darf das Grundstück ihres neuen Heims nicht verlassen und sehnt sich nach Gesellschaft und Abenteuer.
Filmmusik
Die Filmmusik wurde von James Horner komponiert. Sie wird nur elektronisch zum Herunterladen von iTunes und Amazon verkauft. Die Liste der Stücke ist:
- "Boys Playing Airplanes" – 4:13
- "Exploring the Forest" – 2:36
- "The Train Ride to a New Home" – 3:34
- "The Winds Gently Blow Through the Garden" – 5:57
- "An Odd Discovery Beyond the Trees" – 2:51
- "Dolls Aren't for Big Girls, Propaganda is..." – 3:43
- "Black Smoke" – 1:43
- "Evening Supper – A Family Slowly Crumbles" – 7:53
- "The Funeral" – 1:54
- "The Boys' Plans, From Night to Day" – 2:36
- "Strange New Clothes" – 9:53
- "Remembrance, Remembrance" – 5:31
Kritik
„Dieser Film ist eine Frechheit. Ein Schlag ins Gesicht für jeden, der geglaubt hat, es gebe eine Grenze beim Umgang des Kinos mit dem Holocaust, eine Schwelle, die das historisch Belegte von der reinen Spekulation trennt. Der Junge im gestreiften Pyjama überschreitet diese Schwelle. Und er tut das so unverblümt, dass man nach dem Abspann eine Weile braucht, um zu begreifen, was man da gerade gesehen hat. Eine Kindergeschichte in Auschwitz; eine morality tale vor dem Hintergrund der Gaskammer; ein Nazi-Familiendrama mit tragischem Ausgang - das alles ist Der Junge im gestreiften Pyjama. Und weil er diese drei bekannten Motive, die Kindergeschichte, die Familiengeschichte und die Geschichte des Holocaust, auf eine bisher ungekannte Weise verbindet, ist er ein Novum in der Geschichte des Kinos: der Film, mit dem Auschwitz zur Fiktion wird. [...] Erst am Schluss erzählen sie, was in Auschwitz geschah, bis an die Grenze des Erträglichen und darüber hinaus. Sie spielen ein Spiel mit uns, mit unseren Tabus, unseren Geschichtsbildern, unseren Kinoerfahrungen. Und sie spielen es gut.“
- Und Harald Eggebrecht von der Süddeutschen Zeitung meinte:[2]
„Dabei versucht Mark Herman in Der Junge mit dem gestreiften Pyjama [...] seine Protagonisten so behutsam, unspektakulär und aufmerksam wie möglich in Szene zu Setzen, Überdrehungen zu vermeiden, schrille Töne, Grausamkeiten und Brutalitäten meist nur anzudeuten oder elliptisch zu vermeiden. Dennoch schleicht sich, auch durch den schwer erträglichen Musikleim von James Horner, eine Art milde Kitschigkeit ein, die unrettbar verstimmt und distanziert.“
- Anders sah es Stefan Volk vom film-dienst, der fragte, [3]
„ob man vor dem Hintergrund des Holocaust überhaupt erfundene Geschichten erzählen darf. Das freilich ist eine trügerische Fragestellung. Legt sie doch nahe, dass das historische Grauen prinzipiell real darstellbar sei. Tatsächlich aber kann man den Holocaust (frei nach Watzlawick) nicht nicht fiktionalisieren. Es kommt also darauf an, sich mit ihm aufrichtig auseinander zu setzen, die wichtigen Fragen zu stellen. Das gelingt Herman überraschend gut. Der Junge im gestreiften Pyjama ist ein ergreifender, aufwühlender, nie rührseliger Film, der sich dem Holocaust auf eine irritierend naive, zärtliche Weise annähert und gerade dadurch dessen perverse Banalität offen legt.“
- Die Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW) äußerte sich ebenfalls positiv zum Film und vergab das Prädikat besonders wertvoll: [4]
„Es ist das große Verdienst der Macher dieses Films, die Visualisierung der schwer zu transponierenden Vorlage zu wagen, nicht nur wegen der Holocaust-Thematik, sondern auch wegen der ungewöhnlichen Sicht aus der Perspektive eines kleinen Jungen. [...] Ein wichtiger und lobenswerter filmischer Beitrag wider das Vergessen – einfühlsam, bewegend und spannend anzusehen!“
Auszeichnungen
- 2008
- British Independent Film Awards: Beste Hauptdarstellerin an Vera Farmiga
- Chicago International Film Festival: Publikumspreis
Weblinks
- Offizielle deutsche Website zum Film
- Der Junge im gestreiften Pyjama in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Sammlung von Kritiken zu Der Junge im gestreiften Pyjama bei Rotten Tomatoes (englisch)
- Zusammenfassung des Films auf moviepilot.de (Deutsch)
Einzelnachweise
- ↑ Auschwitz als Fiktion: „Der Junge im gestreiften Pyjama“
- ↑ Eggebrecht, Harald: Kino: "Der Junge im gestreiften Pyjama" Niedlich naiv. In: Süddeutsche Zeitung vom 7. Mai 2009 Seite 12
- ↑ http://www.film-zeit.de/Film/20383/DER-JUNGE-IM-GESTREIFTEN-PYJAMA/Presse/ Auszug aus der Filmkritik in film-dienst, Ausgabe 10/2009
- ↑ http://www.fbw-filmbewertung.com/film/der_junge_im_gestreiften_pyjama Kritik der Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
Kategorien:- Filmtitel 2008
- Britischer Film
- Holocaust-Drama
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