Der Seher

Der Seher

Der Seher (französischer Originaltitel: Le Devin) ist nach Die Lorbeeren des Cäsar und vor Asterix auf Korsika der 19. Band des Comichelden Asterix. Das von René Goscinny getextete und von Albert Uderzo gezeichnete Werk erschien das erste Mal in der französischen Zeitschrift Pilote in den Ausgaben 652-673. Der Zeichentrickfilm Asterix – Operation Hinkelstein aus dem Jahr 1989 basiert zum Teil auf diesem Band, zudem wurde der Seher Lügfix für den 1999 erschienenen Realfilm Asterix und Obelix gegen Caesar verwendet.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Zu Beginn der Geschichte haben sich aus Angst vor einem Unwetter alle Dorfbewohner, außer Miraculix, der beim Druidentreffen im Karnutenwald ist, in der Hütte des Dorfhäuptlings Majestix versammelt, als ein Fremder namens Lügfix auftaucht. Dieser behauptet, schon gewusst zu haben, dass er im Dorf gut empfangen wird, da er ein Seher sei. Das "beweist" er, indem er aus einem toten Fisch "liest", dass der Regen bald aufhören und den Galliern der Himmel nicht auf den Kopf fallen werde. Außerdem sagt er voraus, die Gallier bald miteinander streiten werden. Das alles wird nach wenigen Augenblicken wahr, so dass jeder außer Asterix dem „Seher“ glaubt. Nach dem Unwetter verlässt Lügfix das Dorf. Er wird allerdings von Gutemiene verfolgt und überredet, im Wald zu bleiben und ihr dort - von ihr versorgt - die Zukunft mitzuteilen. Um Lügfix vor den skeptischen Asterix und Obelix zu schützen, lässt sie diesen durch ihren Mann Majestix verbieten, in den Wald zu gehen.

Nach und nach wissen alle Dorfbewohner bis auf Asterix und Obelix, dass der Seher dort ist, und lassen sich von ihm über ihre Zukunft informieren. Auch Obelix fällt schließlich den rosigen Zukunftsversprechungen des Sehers zum Opfer. Als Asterix schließlich wissen will, was im Wald vorgeht, findet er allerdings nur noch das leere Lager des Sehers.

Dieser ist von Legionären gefangen genommen und ins Römerlager Kleinbonum gebracht worden. Als er dort erfährt, dass auf Befehl Gaius Iulius Caesars alle gallischen Seher festgenommen werden sollen, bezeichnet er sich selbst als Hochstapler, der den leichtgläubigen Dorfbewohnern nur etwas vorgespielt habe. Er wird schließlich vom Zenturio Gaius Ausgus beauftragt, die Gallier dazu bewegen, das Dorf zu verlassen. Er weissagt den Galliern, dass das Dorf verflucht sei, was durch einen üblen Gestank bemerkbar werde. Alle bis auf Asterix und Obelix glauben ihm und fliehen. Kurz darauf marschieren die Römer ins Dorf ein und besetzen es. Als wenig später Miraculix vom Karnutenwald zurückkehrt, berichten ihm Asterix und Obelix. Miraculix braut daraufhin einen übel riechenden Trank, angelehnt an die Weissagung. Als der Wind den Geruch in das gallischen Dorf weht, fliehen alle Römer mit dem Seher, während die Gallier schließlich in ihr Dorf zurückkehren.

Zenturio Ausgus ist dank des Geruchs von den Fähigkeiten des Sehers überzeugt und plant, mit ihm als Berater Julius Cäsar abzulösen. Im Dorf der Gallier sind vor allem die Frauen ebenfalls weiterhin der Ansicht, dass der Seher sie nicht belogen hat. Um den Hochstapler endgültig zu entlarven, starten die Gallier schließlich einen Angriff auf das Römerlager, bei dem auch die Frauen teilnehmen und erstmals Zaubertrank bekommen.

Die Römer und der Seher werden von dem Angriff völlig überrascht, was schließlich auch die Gallierfrauen überzeugt. Am Schluss wird der Zenturio zu einem einfachen Legionär degradiert, da er einen Boten mit der Nachricht an Julius Cäsar geschickt hatte, ganz Gallien sei erobert. Cäsars Kundschafter wurde jedoch von den zurückgekehrten Galliern verprügelt, und musste so das Gegenteil feststellen. [1]

Anmerkungen

Es ist ein Band mit Erwachsenen-Themastellung, welche schon bei Streit um Asterix anfing. Es spielt auf den angeblichen Aberglauben der Menschen dieser Zeit an.

Das Bild im unteren Teil der Seite 10, wo die Figuren im Kreis um den einen toten Fisch sezierenden Seher stehen, ist eine Anlehnung an das Bild Die Anatomie des Dr. Tulp von Rembrandt van Rijn

Veröffentlichung

In Frankreich erschien die Geschichte erstmals 1972 als Serie in der französischen Zeitschrift Pilote in den Ausgaben 652-673 und wurde 1972 als Album im Verlag Dargaud veröffentlicht. In der deutschen Übersetzung wurde die Geschichte vom Ehapa-Verlag 1972 im Magazin MV-Comix (Ausgaben 21/1972 bis 8/1973) erstmals abgedruckt und 1975 als 19. Band der Asterix-Reihe herausgebracht. 2002 wurde dieser Band neu aufgelegt und erhielt ein neues Titelbild.

Der Band erschien unter anderem auch auf Englisch, Spanisch und Türkisch sowie in den Mundarten Wienerisch, Hessisch und "Hunsrigger Platt".

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.comedix.de/lexikon/db/seher.php

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