- Diego von Bergen
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Carl-Ludwig Diego von Bergen (* 30. Oktober 1872 in Bangkok; † 7. Oktober 1944 in Wiesbaden) war ein deutscher Diplomat.
Inhaltsverzeichnis
Biografie
Von Bergen, der als Sohn des damaligen Konsuls in Siam Werner von Bergen in Bangkok geboren wurde, trat nach einem Studium der Rechtswissenschaften und der Promotion zum Dr. iur. 1895 in den Diplomatischen Dienst. Nach Beendigung des Vorbereitungsdienstes wurde er 1898 Legationssekretär.
1906 wurde er Gesandter des Königsreichs Preußen beim Vatikan. Nach seiner Rückkehr war er von 1911 bis 1919 Mitarbeiter des Auswärtigen Amtes und wurde 1914 zum Außerordentlichen Gesandten und Bevollmächtigten Minister ernannt sowie 1915 zum Wirklichen Legationsrat und Vortragenden Rat. Zuletzt war von 1917 bis 1919 Ministerialdirigent in der Politischen Abteilung des Auswärtigen Amtes.
Im Mai 1919 wurde er dann zunächst wieder Gesandter beim Vatikan und war dann von 1920 bis 1943 erster Botschafter des Deutschen Reichs beim Heiligen Stuhl.
Nach Beginn des Zweiten Weltkrieges kam es zunehmend zu Spannungen zwischen dem Deutschen Reich und dem Vatikan. 1941 erfuhr Bergen von angeblichen deutsch-vatikanischen Geheimabmachungen, die der römisch-katholischen Kirche in der Nachhut von Hitlers Russlandfeldzug eine Missionierung der Sowjetunion ermöglichen sollten.[1]
Nach der Weihnachtsansprache von Papst Pius XII. 1942 befahl Reichsaußenminister Joachim von Ribbentrop Bergen dem Vatikan als Reaktion auf die Weihnachtsansprache 1942 mit Vergeltungsmaßnahmen zu drohen. Botschafter Bergen, der dem Auftrag seines Berliner Vorgesetzten nachkam, berichtete, dass der Papst ihm zunächst schweigend zugehört habe. Dann habe er in aller Ruhe gesagt, ihn bekümmere nicht, was ihm zustoßen werde. Doch käme es zu einem Konflikt zwischen der Kirche und dem deutschen Staat, so würde der Staat den Kürzeren ziehen.
Diego von Bergen, der seit 1939 auch Mitglied der NSDAP war, wurde auf diesem Posten Mitte 1943 vom bisherigen Staatssekretär im Auswärtigen Amt, Ernst von Weizsäcker, abgelöst.[2]
Literatur
- Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. 2. Auflage. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-596-16048-8.
Einzelnachweise
- ↑ Hansjakob Stehle: „Mauern aus Schweigen. Geheimniskrämerei und Verschwörungstheorien“ (NZZ FOLIO Nr. 4/99)
- ↑ DAS DIPLOMATISCHE KORPS BEIM HEILIGEN STUHL
Weblinks
- Diego von Bergen in den Akten der Reichskanzlei
- Adalbert Erler: Bergen, Diego von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 2, Duncker & Humblot, Berlin 1955, S. 78.
Vorgänger Amt Nachfolger ... Deutscher Botschafter (Deutsches Reich) beim Heiligen Stuhl
1920–1943Ernst von Weizsäcker Kategorien:- Deutscher Botschafter beim Heiligen Stuhl
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