- Rescue Diver
-
Rescue Diver (abgekürzt RD, deutsche Übersetzung „Rettungstaucher“) ist die Bezeichnung einer Brevetierung im PADI- und SDI-Ausbildungssystem. Diese Gerätetaucher-Ausbildung setzt auf dem „Advanced Open Water Diver“-Kurs (AOWD) auf und vermittelt die Fähigkeiten, Notsituationen angemessen, sicher und kompetent zu handhaben. Nach der „Rescue Diver“-Brevetierung kann ein Taucher mit dem „Divemaster“-Kurs eine professionelle Tauchlehrer-Laufbahn beginnen. Im deutschen Sprachraum wird ausschließlich die englische Bezeichnung verwendet, auch um eine Verwechslung mit professionellen Rettungstauchern zu vermeiden.
Inhaltsverzeichnis
Verbreitung und Standardisierung
PADI[1] und SDI[2] bieten eine gleichwertige Ausbildung unter dem Namen „Rescue Diver“ an. NAUI[3] nennt das äquivalente Brevet „Rescue Scuba Diver“, SSI[4] nennt es „Diver Stress and Rescue“ und BSAC „Rescue Specialist“.[5] Die „Rescue Diver“-Ausblidung entspricht der CMAS und VDST „zwei Sterne“-Brevetierung. Der CMAS- oder VDST-Kurs enthält aber mehr Inhalte, weil darin auch Teile des PADI „Advanced Open Water Diver“-Kurses enthalten sind. Im Gegensatz zur „Open Water Diver“- oder „Divemaster“-Brevetierung ist die „Rescue Diver“-Zulassung nicht nach DIN normiert.
Kursinhalte
Der Kurs stellt die potentiellen Probleme von Tauchern in den Mittelpunkt und zielt daher auf fortgeschrittene Gerätetaucher. Es werden Inhalte und Techniken vermittelt, um in Notsituationen über und unter Wasser richtig reagieren zu können. Ziele des Kurses sind, Tauchunfälle zu vermeiden bzw. deren Auswirkungen zu verringern. Die Themen Tauchmedizin, Tauchausrüstung, Notfallmanagement, Rettungsmanagement, Rettungstechniken und Erste Hilfe werden mit Szenarien behandelt. Der PADI-Kurs beinhaltet 5 Theorielektionen und mindestens 12 Freiwasser-Tauchgänge.[6] In der theoretischen und praktischen Abschlussprüfung werden verschiedene Szenarien durchgespielt.
Der PADI Rescue Diver-Kurs beinhaltet folgende theoretischen Module:[7]
- Selbstrettung und Tauch-Notfall
- Taucher-Erste-Hilfe (Ausrüstung und Ablauf)
- Notfallmanagement
- Notfallausrüstung
Die Freiwassertauchgänge haben folgende Themen zum Inhalt:[7]
- überanstrengter Taucher
- panischer Taucher
- Hilfe von der Küste oder einem Boot (bewusstloser Taucher)
- Notfall unter Wasser
- vermisster Taucher
- Notaufstieg mit bewusstlosem Taucher
- bewusstloser Taucher an der Wasseroberfläche
- Bergen eines bewusstlosen Tauchers
- Erste Hilfe bei Dekompressions-Unfällen
- Hilfe an Land organisieren
- Tauchunfall-Szenario 1 (Unterwassersuche)
- Tauchunfall-Szenario 2 (Rettungs- und Bergungs-Management)
Mehrere Tauchgänge zu einem Thema sind durchaus nicht unüblich.
Anforderungen
Voraussetzung für die Teilnahme an einem Rescue Diver-Kurs ist das AOWD- oder ein äquivalentes Brevet, je nach Voraussetzung ca. 40 bis 50[6] im Logbuch verzeichnete Tauchgänge sowie das Beherrschen der Tauchausrüstung. Zudem muss der Abschluss eines EFR-Kurses oder je eines Erste Hilfe-, HLW- oder AED-Kurses nachgewiesen werden. Eine aktuelle Tauchtauglichkeits-Bescheinigung ist in den meisten Ländern und von vielen Tauchorganisationen vorgeschrieben. Das Mindestalter für diesen Kurs ist bei PADI 15 Jahre bzw. 12 Jahre für den Junior Rescue Diver-Kurs.[6] Außer einer Tiefenbeschränkung auf 21 Meter unterscheiden sich diese Kindertauchkurse nur durch eine kindgerechte Vermittlung der gleichen Inhalte wie bei den Erwachsenenkursen.
Einzelnachweise
- ↑ PADI Rescue Diver Course Details. PADI, abgerufen am 30. Mai 2010.
- ↑ SDI Rescue Diver Course. SDI, abgerufen am 30. Mai 2010.
- ↑ NAUI Rescue Scuba Diver. NAUI, abgerufen am 30. Mai 2010.
- ↑ SSI Diver Stress & Rescue. SSI, abgerufen am 30. Mai 2010.
- ↑ Skill Development Course, Practical Rescue Management, Instructor Manual. BSAC, 2009, S. 13, abgerufen am 30. Mai 2010.
- ↑ a b c Rescue-Diver / EFR. PADI, abgerufen am 30. Mai 2010.
- ↑ a b PADI Rescue Diver Course (english), Coventry Scuba School, 14. April 2010
Wikimedia Foundation.