- Verband Deutscher Sporttaucher
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Verband Deutscher Sporttaucher Gründung: 1954 Vereine (ca.): 950 Mitglieder (ca.): 73.000 Verbandssitz: Offenbach am Main Homepage: www.vdst.de Der Verband Deutscher Sporttaucher e. V. bzw. VDST ist ein gemeinnütziger Verein öffentlichen Rechts, organisiert im Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und ist dort der Spitzenverband für Tauchsport.
Weiterhin ist der VDST der deutsche Repräsentant der CMAS. Dem VDST mit der Bundesgeschäftsstelle in Offenbach am Main gehören rund 950 Vereine an, die in 17 Landesverbänden zusammengefasst sind. Mit seinen 65.500 Vereinsmitgliedern sowie 7.420 Einzelmitgliedern (Stand: Januar 2010) ist der VDST die größte Taucherorganisation in Deutschland.
Inhaltsverzeichnis
Gründung
Bis 1954 gab es in Deutschland keinen Dachverband für den Tauchsport. Daher veröffentlichte die Redaktion der von Barakuda herausgegebenen Tauchsportzeitschrift Delphin in Heft 6 (September) 1954 einen Aufruf, wonach alle interessierten Tauchsportvereine mindestens einen Delegierten auf die Bundestagung der Deutschen Tauchsportvereine am 17. Oktober 1954 nach Düsseldorf entsenden sollten. Dort fand zu gleicher Zeit die Internationale Jagd- und Fischereiausstellung statt. Dies sollte der Rahmen sein, um einen Tauchsport-Dachverband zu gründen.
Es fanden sich Vertreter folgender Vereine ein:
- Deutscher Unterwasserclub Braunschweig
- Deutscher Unterwasserclub Düsseldorf
- Arbeitskreis für Unterwasserkunde der Geographischen Gesellschaft Düsseldorf
- Deutscher Unterwasser-Club Hamburg e. V.
- Deutscher Unterwasserclub Hannover
- Tauchgruppe Kiel
- Deutscher Unterwasserclub Krefeld
- Deutscher Tauchclub München
- Süddeutscher Tauchclub 1950 München
- Deutscher Unterwasserclub Münster
- Tauch- und Yachtclub Saar
- Unterwasserforschungsgruppe Bodensee, Überlingen
- Sporttauchgruppe Nordrhein-Westfalen, Viersen-Essen
Die Delegierten gründeten am 17. Oktober 1954 den Verband Deutscher Sporttaucher. Der erste (vorläufige) Vorstand bestand aus Klaus Meißner, Hamburg, Jens-Peter Paulsen, Hamburg, Hans Reinerth, Überlingen, Rainer Schwarz, München (Vorsitzender) und Herbert Völsch, Krefeld.
Präsidenten
- Okt. 1954 Rainer Schwarz (kommissarisch)
- 1954–1958 Prof. Dr. Hans Reinerth
- 1958–1968 Jens Peter Paulsen (Berkemann)
- 1968–1977 Hans Joachim Bergann
- 1977–1986 Paul Baumhaus
- 1986–1996 Udo Radzei
- 1996–2000 Dr. Friedrich Naglschmid
- 2000 Ralf Specht (kommissarisch)
- 2000–2003 Dr. Axel Kern
- 2003 – heute Prof. Dr. Franz Brümmer
Ehrenpräsidenten
- Prof. Dr. Hans Reinerth (1958)
- Jens Peter Paulsen (Berkemann) (1968)
- Hans Joachim Bergann (1980)
- Paul Baumhaus (1986)
Ehrenmitglieder
- Hans Hass (1974)
- Dieter Ertl (1991)
- Jürgen Warneke (2007)
- Dr. Hans-Joachim Roggenbach (2009)
Ziele des VDST
Ziele des VDST sind (gem. Vereinssatzung):
- die Förderung des Tauchsports, insbesondere auch im Bereich Jugendarbeit,
- das Sichern fachlicher und überfachlicher Qualifikation im Bereich Tauchsport,
- den Umweltschutz im Tauchsport zu fördern und
- Ausbildung nach den Richtlinien der CMAS zu betreiben.
Ausbildung beim VDST
- Kinderausbildung
Der VDST bildet Kinder ab einem Alter von 6 Jahren im Schnorcheln und ab 8 Jahren im Gerätetauchen (im Hallenbad) aus.[1] Ab 12 Jahren kann der „Grundtauchschein“ erworben werden, der die Grundlagen des CMAS* im Hallenbad beinhaltet.[2]
- Jugend- und Erwachsenenausbildung
Jugendliche ab 14 Jahren und Erwachsene können im VDST das Deutsche Tauchsport-Abzeichen (DTSA) als Tauchschein erwerben. Dieses Abzeichen wird in drei aufeinanderfolgenden Stufen vergeben:[2]
- Bronze (CMAS *; DTSA *): berechtigt zum Tauchen mit einem Taucher mit mindestens DTSA Silber / CMAS **
- Silber (CMAS **; DTSA **): Autonomer Taucher – berechtigt zum Tauchen mit einem Taucher mit mindestens DTSA Bronze
- Gold (CMAS ***; DTSA ***): Tauchgruppenleiter – berechtigt zum Tauchen mit einem Taucher mit mindestens DTSA Bronze
- CMAS **** (DTSA ****): Tauchorganisator – berechtigt zum Tauchen mit einem Taucher mit mindestens DTSA Bronze
Je nach Zusammensetzung der Tauchgruppen gibt es vom VDST Empfehlungen zu den maximalen Tauchtiefen:
- Taucher** mit Taucher* 20 m
- Taucher** mit Taucher** 40 m
- Taucher*** mit Taucher Basic 12 m
- Taucher*** mit mindestens Taucher* 40 m
Des Weiteren bietet der VDST Ausbildungen zum Tauchlehrer an. Tauchscheine fast aller Organisationen werden als Voraussetzung zum Erwerb einer nächsthöheren Ausbildungsstufe anerkannt.
- Sonderkurse
Neben dem Deutschen Tauchsport-Abzeichen bieten die Vereine des VDST diverse Sonderkurse (zum Beispiel Orientierungstauchen, Nachttauchen usw.) an.
- Ausbildung-Zeitaufwand
Zeitaufwand in Stunden bis zum Erreichen der entsprechenden Stufe, jeweils ausgehend von einem unerfahrenen Taucher.
- DTSA* 14 Stunden
- DTSA** 52 Stunden
- DTSA*** 106 Stunden
- DTSA**** 165 Stunden
- Inklusive aller Sonderkurse und Freigewässertauchgänge, die vor erreichen der nächsten Stufe absolviert werden müssen.
- Jeder Tauchgang ist mit 30 Minuten eingerechnet.
- Vorbereitungszeiten sowie An- und Abfahrt zu den Tauchgebieten und den Theorieterminen ist nicht berücksichtigt.
- Der tatsächliche Zeitaufwand wird höher sein.
- Die Zeitberechnung erfolgt aus der in der Ordnung angegebenen Zeiteinheiten und Pflichttauchgängen
Siehe auch
- Unterwasserrugby, eine weitere Sportart, die im VDST ausgeübt wird
- CMAS
Literatur
- Kerll, Karl-Heinz: Chronik des Tauchsports 1954–2009. Münster, Eigenverlag, CD-Ausgabe 1, Version 14. Dezember 2008
Weblinks
- VDST
- Empfehlungen zur Tauchgruppenzusammenstellung (PDF-Datei; 92 kB)
Einzelnachweise
- ↑ VDST Fachbereich Ausbildung: VDST-KTSA-Ordnung. Stand 1. Januar 2010.
- ↑ a b VDST Fachbereich Ausbildung: VDST-DTSA-Ordnung. Stand 1. Januar 2010.
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