- Töte, Django
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Filmdaten Deutscher Titel Töte, Django Originaltitel Se sei vivo spara Produktionsland Italien, Spanien Originalsprache Italienisch Erscheinungsjahr 1967 Länge 116 Minuten Altersfreigabe FSK 18 Stab Regie Giulio Questi Drehbuch María del Carmen Martínez Román
Franco Arcalli
Giulio QuestiProduktion Alessandro Jacovini Musik Ivan Vandor Kamera Franco Delli Colli Schnitt Franco Arcalli Besetzung - Tomás Milián: Django
- Piero Lulli: Oaks
- Milo Quesada: Bill Tembler
- Francisco Sanz: Hagerman
(als Paco Sanz) - Roberto Camardiel: Zorro
- Marilù Tolo: Flory
- Ray Lovelock: Evan Tembler
- Patricia Valturri: Elizabeth Hagerman
- Gene Collins: Collins
- Sancho Gracia: Willy
Töte, Django (Originaltitel: Se sei vivo spara) ist ein bei der Kritik umstrittener Italowestern, den Giulio Questi 1966 inszenierte. Der in Deutschland am 3. Mai 1967 erstaufgeführte Film erhielt auf DVD den Titel Django – leck Staub von meinem Colt.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Nachdem eine Gruppe von Mexikanern und Yankees beim Überfall auf einen Goldtransport die Wachsoldaten samt und sonders getötet haben, betrügen der Yankee Oaks und seine Leute die Mexikaner und deren Anführer Django. Sie müssen ihre eigenen Gräber ausheben und werden dann erschossen. Zwei Indios kommen in der Nacht zu dieser Stelle und bemerken dass Django zwar schwer verletzt, jedoch noch am Leben ist. Sie nehmen ihn auf und schmelzen gefundenes Gold zu Kugeln um.
Die Yankees sind mittlerweile in einem Dorf eingetroffen. Der Wirt Tembler und der Kaufmann Hagerman alarmieren die Einwohner, als sie Oaks erkennen, worauf die Banditen im Schusswechsel aufgerieben werden. Als Django und die Indios eintreffen ist nur noch Oaks am Leben, wenn auch schwer verwundet.
Der in der Nähe lebende Großgrundbesitzer Zorro hat es auf die Goldbeute abgesehen und versucht dem sterbenden Oaks dessen Versteck zu entlocken; doch dieser gibt es nicht mehr preis. Tembler und Hagerman, die es versteckt haben, streiten derweil um die Verteilung. Zorro lässt daraufhin Temblers Sohn Evan entführen um von diesem die Herausgabe des Goldes zu erpressen. Nachdem Tembler ablehnt, kauft ihn Django frei; Evan begeht daraufhin jedoch Selbstmord. Zorros Bande überfällt Temblers Haus; das Gold befindet sich jedoch inzwischen in Evans Sarg und wird nicht gefunden.
Hagerman bittet nun Django um Hilfe, um den heftiger werdenden Attacken Temblers Stand halten zu können. In dessen Haus entdeckt Django die für geisteskrank gehaltene, aber gesunde Elizabeth Hagerman. Der Kaufmann hält sie gefangen um sie sich gefügig zu machen. Während Django und Elizabeth die Nacht miteinander verbringen, erschießt Hagerman mit Djangos Pistole Tembler. Die Dorfbewohner suchen nun den für den Mörder gehaltenen Django, finden nur einen der Indios und skalpieren ihn.
Zorros Leute nehmen derweil Django gefangen und foltern ihn, bis er das Versteck des Goldes preisgibt, welches ihm zuvor Temblers Freundin Flory verraten hatte. Doch der Sarg ist mittlerweile wieder leer da Hagerman das Gold nun in seinem Haus versteckt. Der überlebende Indio befreit Django aus seiner Gefangenschaft woraufhin beide Zorros Anwesen sprengen und damit gleichsam Zorros darin versammelte Bande töten; danach erschießt Django Zorro. Als sie an Hagermans Haus angelangen, finden sie dieses von Elizabeth in Flammen gesetzt vor, in denen auch Hagerman und das Gold bleiben. Django verlässt den Ort und reitet davon.
Kritik
Die Kritiker befassen sich sämtlich mit der exzessiven Darstellung von Gewalt, konstatieren aber auch deren im Dienste einer Botschaft stehenden Gebrauch. So fasst Ulrich P. Bruckner zusammen: „Dieser Film ist zweifellos der perverseste, sadistischste imd irrsinnigste italienische Western, der je gedreht wurde und trifft sicherlich nicht jedermanns Geschmack.“ und führt aus: „Giulio Questi hat bewusst versucht, eine ganze Reihe von Tabus zu brechen. Die Kamera erspart dem Zuschauer auch grausame Details nicht“, bemerkt aber: „All diese Grausamkeiten wurden von Questi nicht zum Selbstzweck inszeniert, sondern als Kritik an der ausbeutenden, rassistischen Geselllschaftsklasse und der bigotten Bürger. Das Dorf der "Wahnsinnigen" ist eigentlich ein symbolischer Miskrokosmos, der unsere kapitalistische Gesellschaft widerspiegelt.“[1]
Ernst Bohlius schreibt in Filmecho/Filmwoche: „Regisseur Questi versucht, seinem melancholischen Gerechtigkeitsfanatiker durch seelische Tiefenlotung und Traumeinblendungen ein wenig mystischen Glanz zu verleihen. Indianische und altchristliche Bräuche zielen ebenfalls in diese Richtung.“[2]; Eckhart Schmidt bemerkt in Film: „(…) Töte, Django scheint mir der Beweis dafür zu sein, dass auch im italienischen Western Regisseure am Werk sein können, die die Möglichkeiten des Genres zu nutzen verstehen, ohne es gleich aus den Angeln heben zu wollen. Questi jedenfalls ist gelungen, so vile Persönliches in überzeugende Bilder und Gestalten umzusetzen, dass man sich seinen Namen merken sollte.“[3]
Die italienische Kritik war anderer Meinung und hielt den Film „durch das Meer an Grausamkeiten, in dem alle symbolischen Szenen, psychologischen Ansätze und künstlerischen Bemühungen ertrinken, da die Grenze zu Sadismen überschritten wurde“, für „unerträglich“[4]
Bemerkungen
Drehort war u.a. Hoyo de Manzanares. Das Filmlied My town interpretiert Ann Collin. Spanischer Titel ist Oro maldito.
Im deutschen Sprachraum existieren zwei Synchronfassungen.
Weblinks
- Töte, Django in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Film bei comingsoon (italienisch)
Einzelnachweise
Kategorien:- Filmtitel 1967
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