- Lauchhammer-Süd
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Lauchhammer-Süd Stadt LauchhammerKoordinaten: 51° 29′ N, 13° 47′ O51.47813.78Koordinaten: 51° 28′ 41″ N, 13° 46′ 48″ O Einwohner: 1.528 (2007) Eingemeindung: 1950 Postleitzahl: 01979 Vorwahl: 03574 Lauchhammer-Süd (ehemals Dolsthaida) ist ein Ortsteil der Stadt Lauchhammer im südbrandenburgischen Landkreis Oberspreewald-Lausitz. Er befindet sich nördlich der Bundesstraße 169 an der Bahnstrecke Węgliniec–Falkenberg/Elster und an der Schwarzen Elster.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Ortsgeschichte
Dolsthaida wurde am 22. September 1798 erstmals urkundlich als Dolst-Hyde erwähnt. Der Ortsname Dolsthaida (früher auch „Dolst Heyde“) bezieht sich ursprünglich auf ein kleines Waldstück, das einem Bockwitzer Einwohner mit dem Namen „Dolst“ gehörte. Der auf Schloss Mückenberg sitzende Detlev Carl Graf von Einsiedel ließ hier eine anfangs 133 Hektar umfassende Kolonie anlegen, dessen erstes Haus zu Ostern im Jahr 1800 übergeben wurde. Diese Kolonie umfasste zehn Häuser, die an einer neugeschaffenen Straße nach Bärhaus lagen. Diese Verbindungsstraße führte über einen aufgeschütteten Damm, der die 13 neuen Elsterbrücken über Bärhaus mit Ortrand und Dresden verband. Der erste Anbauer war der Inspektor Johann Heinrich Wilhelm Vogel. Im Jahr 1906 ging aus der Kolonie schließlich die Gemeinde Dolsthaida hervor.
1899 erhielt der Ort ein erstes eigenes Schulhaus. Zuvor mussten die Kinder der Gemeinde die Schule in Mückenberg besuchen, die sie bis zur ab dem Jahre 1852 erfolgenden Elsterregulierung auch mit dem Kahn über die zahlreich verlaufenden Arme der Schwarzen Elster erreichen konnten.
Spätestens mit dem nördlich der Ortslage erfolgenden Bau der Brikettfabrik „Emanuel“ und deren Eröffnung im Jahre 1902, begann auch in Dolsthaida die Industrialisierung und die örtliche Bevölkerungszahl stieg.
1950 erfolgte der Zusammenschluss der Orte Mückenberg, Lauchhammer, Bockwitz und Dolsthaida zur Großgemeinde Lauchhammer, welche kurze Zeit später 1953 das Stadtrecht erhielt. Im Jahr 1952 kamen Dolsthaida und die anderen Orte der Großgemeinde an den neugeschaffenen Kreis Senftenberg.
In den 1980er Jahre erfolgte in zehnjähriger Bauzeit die Errichtung eines Industriekraftwerkes, das als Ersatz für das „Kraftwerk 69“ und die Fernwärmeversorgung dienen sollte. Die zwei Generatoren sollten eine Leistung von je 32 KW haben und die vier Kessel einen Bedarf von je 120 Tonnen Kohle pro Stunde. Mit der politischen Wende in der DDR wurde der Bau 1991 allerdings eingestellt und die Industrieanlagen, die zu 85 Prozent fertiggestellt waren, ab 1999 wieder abgerissen. Ebenso wurden auch die Anlagen der nahe gelegenen und 1991 beziehungsweise 1992 stillgelegten „Brikettfabriken 69/1 und 69/2“ abgerissen.[1][2][3]
Einwohnerentwicklung
Einwohnerentwicklung in Lauchhammer-Süd (Dolstdaida) seit 1875[4] Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner 1875 155 1890 100 1910 624 1925 1113 1933 1517 1939 2166 1946 3069 2007 1528[5] Kultur und Sehenswürdigkeiten
Die evangelische Johanneskirche des Ortsteils wurde 1957 eingeweiht.[1] Die einstmals selbständige Kirchengemeinde Dolsthaida wurde später in die Pfarrstelle Mückenberg eingepfarrt. Mit der Errichtung der Johanneskirche erlangte die Kirchengemeinde als Lauchhammer-Süd mit einem eigenen Pfarrer wieder Selbständigkeit. Seit 2003 gehört Lauchhammer-Süd zum Pfarrsprengel Schwarzheide-West. [6]
Wirtschaft und Infrastruktur
Lauchhammer-Süd besitzt ein 52 Hektar großes Gewerbegebiet und befindet sich nördlich der Bundesstraße 169 an der Bahnstrecke Węgliniec–Falkenberg/Elster. Wenige Kilometer westlich des Ortsteils verläuft die Bundesautobahn 13.[1]
Das größte ansässige Unternehmen ist der Windanlagenbauer Vestas, welcher in seiner örtlichen Produktionsstätte hauptsächlich Rotorblätter seiner Windkraftanlagen fertigt und eine Verschiffung seiner Windräder im Elbhafen Mühlberg plant.[7]
Literatur (Auswahl)
- Stadtverwaltung Lauchhammer (Hrsg.): Lauchhammer – Geschichten einer Stadt. Geiger Verlag, Horb am Neckar 2003, ISBN 3-89570-857-7.
- Autorenkollektiv; Traditionsverein Braunkohle Lauchhammer e.V. (Hrsg.): Bergbaugeschichte im Revier Lauchhammer. Lauchhammer 2003.
- Luise Grundmann, Dietrich Hanspach (Verf.); Institut für Länderkunde Leipzig und der Sächsischen Akad. der Wissenschaften zu Leipzig (Hrsg.): Der Schraden. Eine landeskundliche Bestandsaufnahme im Raum Elsterwerda, Lauchhammer, Hirschfeld und Ortrand. Böhlau Verlag, Köln, Weimar, Wien 2005, ISBN 3-412-10900-2, S. 155 bis 157.
- Rudolf Armer: Stadtgeschichte Lauchhammer und seine ehemaligen Dörfer. In: Kreis Senftenberg (Hrsg.): Schriftenreihe für Heimatforschung Kreis Senftenberg. Nr. 6.
Periodika
- „Heimatkalender für den Kreis Bad Liebenwerda.“ (seit 1912 in Bad Liebenwerda herausgegebene Buchreihe)
- „Die Schwarze Elster.“ (heimatkundliche Schriftenreihe)
Fußnoten und Einzelnachweise
- ↑ a b c Luise Grundmann, Dietrich Hanspach (Verf.); Institut für Länderkunde Leipzig und der Sächsischen Akad. der Wissenschaften zu Leipzig (Hrsg.): Der Schraden. Eine landeskundliche Bestandsaufnahme im Raum Elsterwerda, Lauchhammer, Hirschfeld und Ortrand. Böhlau Verlag, Köln, Weimar, Wien 2005, ISBN 3-412-10900-2, S. 155 bis 157.
- ↑ Heinz Böhnisch: „Lauchhammer-Süd (ehemals Dolsthaida)“ auf der Homepage von Lauchhammer. Abgerufen am 5. Juli 2009.
- ↑ Autorenkollektiv; Traditionsverein Braunkohle Lauchhammer e.V. (Hrsg.): Bergbaugeschichte im Revier Lauchhammer. Lauchhammer 2003, S. 113 bis 114.
- ↑ Statistik Brandenburg (PDF)
- ↑ Zahlen und Fakten zur Stadt Lauchhammer. Abgerufen am 5. Juli 2009.
- ↑ Pfarrerjahrbücher 1937, 1966 und 2005 der Kirchenprovinz Sachsen
- ↑ Internetauftritt des Standortes Lauchhammer des Windkraftanlagenbauers Vestas. Abgerufen am 5. Juli 2009.
Weblinks
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