Duburg (Stadtteil)

Duburg (Stadtteil)

Duburg (dän. Duborg) ist ein Stadtteil der kreisfreien Stadt Flensburg. Sein Name geht auf die Festungsanlage der Duburg zurück, die bis zu Beginn des 18. Jahrhunderts unterhalb im Tal gelegene Hafenstadt schützte. Bis 1875 bildete Duburg eine eigenständige Landgemeinde.

Geschichte

Im Mittelalter befand sich an der Stelle der Duburg der Hof eines Edelmanns. Während die Nachbarhöfe aufgekauft wurden und deren Areal spätestens bei der Bewidmung des Handelsplatzes Flensburg mit dem Stadtrecht am 28. Dezember 1284 der Stadt als Stadtfeld zugeschlagen wurde, wurde der Hof auf dem Marienberg dicht über der Stadt zu einer landesherrlichen Burg ausgebaut. Diese wurde Zentrum des Amtes Flensburg, dem die Stadt selbst nicht angehörte, so dass der Duburger Schlossgrund eine administrative Enklave auf dem Stadtfeld bildete.

Nach dem Nordischen Krieg 1700-1721, in welchem die Burg bereits keine militärische Bedeutung mehr gehabt hatte, wurde die Festung aufgegeben und abgebaut. Die Amtsverwaltung zog in einen Neubau am südwestlichen Ende des Schlossbezirks, während nördlich des Schlossgartens eine kleine Siedlung entstand. Hier entstanden einige Wohnhäuser (vor allem von Kapitänen aus der Stadt), aber auch Gewerbebetriebe und zwei Windmühlen. Einziger Zugang zur nahen Stadt war die enge Schlossstraße, die in die Ramsharde führte, den nördlichen Teil der Flensburger Altstadt.

Anfang des 19. Jahrhunderts zählte Duburg bereits etwa 170 Einwohner. Die Amtsverwaltung zog 1801 auf den Fischerhof östlich der Flensburger Altstadt. Obwohl Duburg immer mehr mit der Stadt zusammenwuchs, blieb es administrativ mit dem Amt Flensburg verbunden und gehörte zum Rechts- und Polizeidistrikt der Wiesharde. In kirchlichen Angelegenheiten musste man sich zur e. weit entfernten Kirche in Handewitt halten, obwohl die Flensburger Marienkirche in Sichtweite lag.

Auch nach Einführung der preußischen Verwaltung nach dem Krieg von 1864 blieb Duburg eigenständig und etablierte sich als selbständige Landgemeinde. 1875 wurde sie jedoch gemeinsam mit den östlichen Flensburger Vorstädten Fischerhof und Hohlwege nach Flensburg eingemeindet. In den folgenden Jahrzehnten wurde Duburg großstädtisch bebaut. Doch erst 1895 wurden die evangelisch-lutherischen Einwohner der Gemeinde der nahen Marienkirche zugeschlagen.

Die Arbeitsagentur mit dem großen Findling vor dem Gebäude

Heute

Duburg ist heute Sitz zahlreicher Behörden und Schulen, deren Bedeutung über die Stadt Flensburg hinaus geht. Dazu zählen vor allem das Finanzamt und die Agentur der Bundesanstalt für Arbeit. Auch die beiden großen Flensburger Krankenhäuser liegen im Stadtteil Duburg, wobei die Diakonissenanstalt aus einem Hospital hervorgegangen ist, das sich ab 1801 im alten Amtshaus eingerichtet hatte. Zudem befinden sich hier die städtische Handelslehranstalt und das dänische Gymnasium Duborg-Skolen, durch dessen Namen der Stadtteil Duburg heute in Dänemark bekannter ist als in Schleswig-Holstein.

Als Wohngegend bietet Duburg ein sehr gemischtes Ambiente von großen Wohnungen mit Stadtblick bis hin zu typischen Arbeiterwohnungen, darunter den ab 1881 errichteten ersten Häusern des Flensburger Arbeiter-Bauvereins in der Bergstraße. Von den einstmals zahlreichen kleineren Geschäften und Gaststätten sind die meisten in den vergangenen 5-15 Jahren eingegangen.

Literatur

  • Dieter Pust: Flensburger Straßennamen. 2. überarbeitete Auflage. Flensburg 2005.
  • Gerret Liebing Schlaber: Fra opland til bydele. Flensborgs bymark og de indlemmede landsbyer i foto og tekst ca. 1860-1930. Vom Land zum Stadtteil. Flensburgs Stadtfeld und die eingemeindeten Dörfer in Bild und Wort ca. 1860-1930. Flensburg 2009.
  • Karl Weigand: Flensburg-Atlas. Die Stadt Flensburg in der deutsch-dänischen Grenzregion in Geschichte und Gegenwart. Flensburg 1978.
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