Dünschede

Dünschede
Dünschede
Stadt Attendorn
Koordinaten: 51° 8′ N, 7° 59′ O51.1361833333337.9770666666667314Koordinaten: 51° 8′ 10″ N, 7° 58′ 37″ O
Höhe: 314 m ü. NN
Einwohner: 662 (31. Dez. 2010)
Eingemeindung: 1. Juli 1969
Postleitzahl: 57439
Vorwahl: 02721
Karte

St. Martin in Dünschede

Dünschede ist ein Ortsteil der Stadt Attendorn im südlichen Sauerland. Ende 2010 hatte Dünschede 662 Einwohner [1].

Inhaltsverzeichnis

Ortsentwicklung

Dünschede liegt an der früheren Heidenstraße. Diese Lage hat die frühe Missionierung durch fränkische Mönche begünstigt. Die Existenz einer Kirche lässt sich bis in das 11. Jahrhundert zurückverfolgen (s. Folgeabschnitt). Die Ortsbezeichnung Dünschede leitet sich ab von dem Kaplan Dietrich von Dusenschuren (um 1270). Die besitzreichen Ritter von Dusenschuren übten in dem Zeitraum 1227 – 1457 großen Einfluss in der Gegend aus. Warum sie später nicht mehr in Erscheinung traten, ist unbekannt.[2] Ungefähre frühe Anhaltspunkte über die Größe von Dünschede ermöglicht das Schatzungsregister (diente der Erhebung von Steuern) von 1543. Demnach gab es in Dünscher (Dünschede)16 Schatzungspflichtige, deren Zahl vermutlich mit vorhandenen Häusern gleichzusetzen ist. [3]. Das Schatzungsregister enthält auch den Namen „Hoiffnagel“, offensichtlich handelt es sich hier um Vorfahren des Josef Hufnagel, der von den Nationalsozialisten wegen Wehrkraftzersetzung am 5. Juni 1944 ermordet wurde. Seit 1969 gehört Dünschede zur nahe gelegenen Stadt Attendorn, durch die Nähe zu dieser Stadt mit umfangreichen Industrieansiedlungen sind günstige Beschäftigungsmöglichkeiten für die Einwohner gegeben. In dem Zeitraum 1996 bis 1999 wurden einige Neubaugebiete in Dünschede erschlossen.

Religion - Sehenswürdigkeiten

Der weitaus überwiegende Teil der Dünscheder bekennt sich zum katholischen Glauben. Eine Sehenswürdigkeit ist die mitten im Dorf stehende katholische Kirche St. Martin; in ihr befindet sich eine spätromanische kleinräumige Halle mit einer sehenswerten Wandmalerei.[4]

Das Patronat des Hl. Martin spricht für eine frühe Kirchengründung, die möglicherweise schon im 11. Jahrhundert erfolgte. Hierfür sprechen auch Hinweise aus Grabungen im Jahr 1974, die im Zusammenhang mit der Erneuerung des Fußbodens vorgenommen wurden. Die erste Kirche bestand aus einem saalartigen Bau mit einem rechteckigen Chor. Ein Neubau wurde im romanischen Stil im 13. Jahrhundert vorgenommen. Mit Ausnahme des im Jahr 1924 entfernten baufälligen Turmes blieb der romanische Bau komplett erhalten. Bemerkenswert sind die erwähnten romanischen Wandmalereien, die in verschiedenen Szenen u. a. den Kirchenpatron St. Martin, die Flucht der Hl. Familie nach Ägypten und die Verkündigung Mariens u. a. darstellen. Da die romanische Kirche zu klein wurde, entschloss sich die Gemeinde im Jahr 1924 zu einer Erweiterung. Sowohl im äußeren Erscheinungsbild wie auch im Innenraum passt sich der Neubau der ursprünglichen romanischen Kirche an. In den neunziger Jahren ist die Kirche mit großem Aufwand renoviert worden. Dabei wurden im Altarraum auf einem Wandgemälde die Pfingstszene, der Kirchenpatron Hl. Martin und die Dorfpatronin St. Agatha dargestellt; sie wurden von den Leverkusener Künstlern Paul Weigmann und Werner geschaffen.[5]

Die Kirchengemeinde St. Martinus Dünschede gehört zum Pastoralverbund Attendorn.

Vereine

Dünschede hat wie viele Sauerländer Orte ein reiches Vereinsleben. Die St. Sebastianus Schützenbruderschaft veranstaltet jährlich ihr Schützenfest in der eigenen Schützenhalle. Das Dorf besitzt außerdem einen eigenen Tambourcorps und einen Männergesangsverein. Der Ort hat weiter einen Kunstrasen-Fußballplatz, der von den Sportfreunden Dünschede genutzt wird.

Einzelnachweise

  1. Einwohner-Statistik der Stadt Attendorn
  2. s.auch Informationstafel an der Dorfkirche, eingesehen im Juni 2010
  3. http://www.heimatbund-finnentrop.de/historie/SchatzungsRegister1543-V1.00.pdf, Seite 42
  4. Achim Walder: Sehenswertes im Südlichen Sauerland zwischen Biggesee und Rothaargebirge. Walder Verlag, Kreuztal 2004, S. 12-14 in der Google Buchsuche
  5. Ralf Breer und Otto Höffer: Kirchen und Kapellen in Attendorn, Lennestadt und Kirchundem. Hrsg. Sparkasse Attendorn-Lennestadt-Kirchhundem, Attendorn 1999, S. 36,37

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