- Edgar Wunder
-
Edgar Wunder (* 31. Oktober 1969 in Nürnberg) ist ein deutscher Sozialwissenschaftler und Politiker (Die Linke).
Wunder war von 1990 bis 1999 Mitglied von Bündnis 90/Die Grünen und trat 2005 der WASG bei. Seit 2009 ist er Kreisrat im Rhein-Neckar-Kreis und Fraktionsvorsitzender der Linken im Kreistag. Er gehört dem Landesvorstand der Partei „Die Linke“ in Baden-Württemberg an und wurde für die Amtsjahre 2010/2011 in das Präsidium des Bundesparteitags der Linken gewählt. Zudem ist er Mitarbeiter des Mannheimer Bundestagsabgeordneten Michael Schlecht.
Er gilt als Experte für den Ausbau direktdemokratischer Instrumente der Bürgerbeteiligung und koordinierte den ersten Bürgerentscheid in Heidelberg, mit dem am 13. Juli 2008 die geplante Privatisierung städtischer Sozialwohnungen verhindert wurde [1]. Er ist einer der Sprecher des regionalen Arbeitskreises Rhein-Neckar von Mehr Demokratie e.V.
Wunder studierte an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg Soziologie, Politikwissenschaft, Psychologie, Geographie und Geologie und schloss mit einer Magisterarbeit zu einem familien- und religionssoziologischen Thema ab. 2004 promovierte er mit dem Buch „Religion in der postkonfessionellen Gesellschaft“ [2], einer Studie zu Säkularisierungsprozessen und religiösem Wandel in der Moderne. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Abteilung für Wirtschafts- und Sozialgeographie des Geographischen Instituts [3] der Universität Heidelberg führt er vorwiegend Lehrveranstaltungen zur Sozialgeographie und Methoden empirischer Sozialforschung durch.
Seine Arbeiten als Sozialwissenschaftler konzentrieren sich auf Konflikte zwischen orthodoxen und heterodoxen Systemen des Wissens in Wissenschaft und Religion (vgl. Buch „Clashes of Knowledge“). Als sozialwissenschaftliche Studien zu nicht oder schwach institutionalisierten Sozialformen von Religion hat er u.a. Bücher zum Astrologie- und zum UFO-Glauben veröffentlicht. Er ist geschäftsführender Sprecher des Arbeitskreises Religionsgeographie [4] der Deutschen Gesellschaft für Geographie sowie Mitglied der Gesellschaft für Anomalistik [5] und der Society for Scientific Exploration [6]. Er gilt als bekanntester Kritiker [7] der deutschsprachigen Skeptikerbewegung.
Edgar Wunder lebt in Sandhausen bei Heidelberg und ist verheiratet.
Veröffentlichungen (Auswahl)
- Religion in der postkonfessionellen Gesellschaft. Stuttgart 2005, ISBN 3-515-08772-9.
- Die Diskussion um UFOs aus natur- und sozialwissenschaftlicher Perspektive. Heidelberg 2006, ISBN 978-3937361086.
- Thesen und Argumente zur Astrologie. Heidelberg 2007, ISBN 978-3937361086.
- Clashes of Knowledge. Orthodoxies and Heteorodoxies in Science and Religion. Dordrecht 2008, ISBN 978-1-4020-5554-6.
- Milieus of Creativity. An Interdisciplinary Approach to Spatiality of Creativity. Dordrecht 2009, ISBN 978-1-4020-9876-5.
- Cultural Memories. Berlin 2010, ISBN 978-90-481-8944-1.
Einzelnachweise
- ↑ Der erste Heidelberger Bürgerentscheid - Eine Kurzzusammenfassung
- ↑ Google bücher: E. Wunder (2005): Religion in der postkonfessionellen Gesellschaft
- ↑ Geographisches Institut der Universität Heidelberg
- ↑ Arbeitskreis Religionsgeographie
- ↑ Gesellschaft für Anomalistik
- ↑ Society for Scientific Exploration
- ↑ E. Wunder (2000): Die 'Skeptiker'-Bewegung in der kritischen Diskussion
Weblinks
Literatur von und über Edgar Wunder im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Wikimedia Foundation.