- Martin Ehrenhauser
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Martin Ehrenhauser (* 18. September 1978 in Linz) ist ein österreichischer Politiker. Er bekam bei der Europawahl 2009 eines von drei Mandaten der Liste Martin und ist seitdem fraktionsloses Mitglied des Europäischen Parlaments.
Inhaltsverzeichnis
Lebenslauf
Nach einer Kochlehre und anschließender Arbeit als Koch studierte Martin Ehrenhauser Betriebswirtschaftslehre an der Universität Linz und Politikwissenschaft in Innsbruck und Loughborough. Ehrenhauser war Bundesmandatar der Österreichischen Hochschülerschaft für das Liberale Studenten Forum (LSF) und arbeitete nach dem Studium als Assistent für den unabhängigen Europaparlamentarier Hans-Peter Martin. Martin Ehrenhauser ist verheiratet und hat zwei Kinder.[1]
Politische Laufbahn
Martin Ehrenhauser begann seine politische Karriere als Assistent des Europaparlamentariers Hans-Peter Martin. Während dieser Zeit war er zusammen mit seinem Chef unter Anderem daran beteiligt den Korruptionsfall der STRABAG GmbH aufzudecken.[2]
Europawahl 2009
Bei der Europawahl in Österreich 2009 war Ehrenhauser auf Platz vier der Wahlliste der Liste Dr. Martin platziert[3], zog allerdings, obwohl die Liste nur drei Mandate erhielt, durch den Verzicht zweier anderer Kandidaten in das Europäische Parlament ein. Von den Medien wurde dies kritisch gesehen, besonders weil die Verzichtenden später von Ehrenhauser als Assistenten angestellt wurden[4].
Mandatszeit im Europäischen Parlament
Wie die anderen Abgeordneten der Liste Martin gehört Ehrenhauser keiner Parlamentsfraktion an. Er ist derzeit Mitglied im Ausschuss für Haushaltskontrolle.
Während seiner Mandatszeit verfasste Ehrenhauser das Heft „Die heimliche zweite EU-Bürokratie“ und gab ein Buch mit Beiträgen zum Thema „Demokratie in Gefahr?“ heraus. Beide ließ er kostenlos verteilen und verschicken, sprach aber nicht über die Finanzierung der Projekte[5].
Er initiierte eine schriftliche Erklärung zum Thema Korruption, diese scheiterte allerdings daran, dass er im Parlament keine Unterstützung fand[6].
Bruch mit Martin
Im April 2011 stellte Ehrenhauser einen Antrag auf Suspendierung von Hans-Peter Martin als Vorsitzender der Liste Martin, die zu diesem Zeitpunkt nur noch aus Ehrenhauser und Martin bestand. Nach eigener Aussage bemühte sich Ehrenhauser davor vergeblich um die Offenlegung der Parteiausgaben der Liste Martin für den Wahlkampf zur Europawahl 2009. Martin löste daraufhin die Delegation der Liste Martin im EU-Parlament auf.[7] Einen Tag später machte Ehrenhauser die Anschuldigungen im Nachrichtenmagazin Profil (Zeitschrift) publik.[8]
Plagiatsvorwürfe
Die Magisterarbeit Martin Ehrenhausers wird beim österreichischen Projekt Initiative Transparente Wissenschaft wegen Plagiatsverdacht untersucht. Laut der Webseite des Projektes sind mindestens fünf Seiten zu deutlich mehr als der Hälfte, teilweise bis zu 86%, plagiiert. Die Betreiber führen außerdem weitere 25 mögliche Plagiate Ehrenhauers, sowie eine plagiierte Grafik, auf.[9] Laut dem österreichischen Wochenmagazin News fordern die Betreiber eine formelle Untersuchung durch die Universität Innsbruck.[10]
Publikationen
- Demokratie in Gefahr?, (Hrsg.), Brüssel 2010, ISBN 978-3-9502853-1-4.
- Die heimliche zweite EU-Bürokratie, Brüssel 2010, ISBN 978-3-9502853-0-7.
Weblinks
- Offizielle Webseite von Martin Ehrenhauser
- Martin Ehrenhauser auf der Seite des Europäischen Parlaments
- VoteWatch.eu: Abstimmungsverhalten von Martin Ehrenhauser im Europäischen Parlament
- Initiative Transparente Wissenschaft: Untersuchung der Magisterarbeit Martin Ehrenhausers auf Plagiarismus
Einzelnachweise
- ↑ Lebenslauf auf der offiziellen Homepage von Martin Ehrenhauser.
- ↑ Offizielle Homepage von Martin Ehrenhauser, 1. März 2011: Korruptionskreislauf.
- ↑ Der Standard, 11. Mai 20: Ein einziger Intrigantenstadl
- ↑ Der Standard, 20. Juli 2009: Der unglaubliche Aufstieg von H.-P. Martins Assistent
- ↑ Wiener Zeitung, 1. Februar 2011: Ehrenhauser, Martin: Demokratie in Gefahr? (Buchbesprechung)
- ↑ Schriftliche Erklärungen von Martin Ehrenhauser
- ↑ Die Presse, 15. April 2011: Hans-Peter Martin verliert letzten Mitstreiter.
- ↑ Profil, 16. April 2011: Europaparlamentarier Hans-Peter Martin schlittert in eine Korruptionsaffäre.
- ↑ Initiative Transparente Wissenschaft: Martin Ehrenhauser, abgerufen November 2011
- ↑ News, 20.11.2011: Diplomarbeit wird untersucht: Hat der EU-Abgeordnete abgeschrieben?
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