Carl Bruno Tröndlin

Carl Bruno Tröndlin
Carl Bruno Tröndlin auf einem Foto von Hermann Walter (um 1900)
Grabstein von Carl Bruno Tröndlin und seiner Frau Margarethe auf dem Alten Johannisfriedhof in Leipzig

Carl Bruno Tröndlin (* 26. Mai 1835 in Leipzig; † 27. Mai 1908 in Dresden) war ein deutscher Jurist, Politiker und Oberbürgermeister der Stadt Leipzig.

Leben

Der Sohn eines 1820 aus Freiburg im Breisgau zugewanderten Tischlers und Instrumentenbauers, später selbständigen Klavierbauers und Stadtverordneten (ab 1831) besuchte in Leipzig die 1. Bürgerschule und später die Thomasschule. Danach studierte er Rechtswissenschaften an der Universität Leipzig, der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg und der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin. Nach seiner Promotion zum Dr. jur. wirkte er von 1865 bis 1876 als Rechtsanwalt und Notar in Leipzig.

Tröndlin war Mitglied der Nationalliberalen Partei (NLP). Seit 1871 war er Stadtverordneter in Leipzig, 1874 Vorsteher der Stadtverordneten, und 1876 wurde er unter Otto Georgi zum Vizebürgermeister gewählt und trat damit in den Rat ein. Durch Ortsstatut vom 29. Dezember 1877 wurde er zum Bürgermeister erhoben und 1882 als Bürgermeister auf Lebenszeit wiedergewählt. Bruno Tröndlin war außerdem sächsischer Justizrat und von 1884 bis 1890 Mitglied des Reichstags sowie von 1899 bis 1908 Mitglied der 1. Kammer des Sächsischen Landtags.

In seiner 32-jährigen Ratsmitgliedschaft hat er lange Zeit in Georgis Schatten gestanden. Nach dessen Ruhestand war er sein Nachfolger in allen städtischen Ämtern. Er amtierte nach der am 12. Juli 1899 stattgefundenen Wahl sowie der am 29. Juni 1904 erfolgten Wiederwahl zum Oberbürgermeister auf Lebenszeit vom 2. Oktober 1899 bis zu seinem Tod am 27. Mai 1908 als Oberbürgermeister der Stadt Leipzig.

Viele Entscheidungen, die die Thomasschule und den Thomanerchor betrafen, sind von ihm getroffen worden. Dass der Thomanerchor und sein Alumnat erhalten blieben, ist im Wesentlichen sein Verdienst. In seine Amtszeit fiel die Erbauung des Neuen Rathauses, dabei setzt er sich für die Erhaltung des Alten Rathauses als Museum ein. Weiterhin wurden während seiner Amtszeit der Hauptbahnhof, die Heilanstalt Dösen, die Anlagen des Promenadenrings, zahlreiche Brunnen, Denkmäler und Statuen sowie mehrere Messe- und bedeutende Geschäftshäuser in der Innenstadt errichtet.

Justizrat Dr. jur. et phil. Tröndlin wurde auf dem Neuen Johannisfriedhof (heute Friedenspark) beigesetzt. Sein Grabstein kam in Folge der Säkularisierung auf den Alten Johannisfriedhof. 1908 wurde die Straße Am Löhrschen Platze, ein Teil des Leipziger Innenstadtringes, nach ihm in Tröndlinring benannt.

Literatur

  • Karin Kühling; Doris Mundus: Leipzigs regierende Bürgermeister vom 13. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Eine Übersichtsdarstellung mit biographischen Skizzen. Sax-Verlag, Beucha 2000, S. 64, ISBN 3-934544-02-9.

Weblinks


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