Karl Rothe

Karl Rothe

Karl Wilhelm August Rothe (* 20. Februar 1865 in Leipzig; † 20. Januar 1953 ebenda) war Bankier und Kommunalpolitiker in Leipzig.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Grabstätte Karl Rothe

Nachdem er zunächst in der Ersten Bürgerschule lernte, wurde er später Schüler an der Nikolaischule. Seit 1883 studierte er Jura, zunächst in München, dann an der Universität Leipzig, wo er auch zum Dr.jur. promovierte. Von 1893 bis 1896 war er Stadtrat und geschäftsführender Bürgermeister in Meißen. Von 1896 bis 1901 war Rothe Direktor der Leipziger Hypothekenbank. 1899 wurde er Stadtverordneter in Leipzig, seit 1909 war er deren Vorsteher. Im Jahr 1909 erhielt Karl Rothe anlässlich der 500-Jahr-Feier der Universität Leipzig deren Ehrendoktorwürde.

Vom 2. Januar 1918 bis 4. April 1930 war er Oberbürgermeister der Stadt Leipzig. Vom 19. Januar bis zu deren Auflösung im November 1918 war er von Amts wegen Mitglied der I. Kammer des Sächsischen Landtags. Er lebte im Gebäude Prendelstraße 1 (1930-1933 und seit 1945: Karl-Rothe-Straße 1), das 1995 abgebrochen und durch einen Neubau ersetzt wurde. Auf dem Grundstück erinnert eine 1993 gestiftete und von Harald Alff und Karsten Kunert gestaltete Gedenktafel an Karl Rothe. Rothe war nach 1945 Abgeordneter der LDPD und bis 1948 Leipziger Stadtrat. Am 20. Januar 1953 starb Karl Rothe im Alter von 87 Jahren in Leipzig. Er wurde auf dem Leipziger Südfriedhof beigesetzt (XVII. Abteilung).

Seine Tochter Edith Rothe (* 11. November 1897 in Leipzig, † 26. Januar 1989 in Heidelberg) arbeitete seit 1928 als Bibliothekarin am Handschriftenkatalog der Schlossbibliothek Moritzburg (Kriegsverlust), amtierte von 1945 bis 1951 als Leiterin der Stadtbibliothek Leipzig und zog 1965 nach Heidelberg.[1]

Literatur

  • Karin Kühling und Doris Mundus: Leipzigs regierende Bürgermeister vom 13. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Sax-Verlag, Beucha 2000. S. 66-67
  • Katrin Löffler, Iris Schöpa und Heidrun Sprinz: Der Leipziger Südfriedhof. Edition Leipzig 2000. S. 154
  • Doris Mundus: Stadtvater in den »goldenen« Zwanzigern. Oberbürgermeister Karl Wilhelm August Rothe. In: Leipziger Blätter 41 (2002), S. 81-82

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Christian Mannschatz: ”... immer rin in die Kartoffeln, raus aus den Kartoffeln ...“–der Lebensweg der Leipziger Bibliothekarin Edith Rothe (1897 –1989). In: BIS - Das Magazin der Bibliotheken in Sachsen. 2, 2009, S. 108–111 (urn:nbn:de:bsz:14-ds-1243950643167-21621).

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