Elyit

Elyit
Elyit
Elyite-90906.jpg
Elyit aus Lautenthal im Harz (Sichtfeld: 3 mm)
Andere Namen
  • IMA 1971-043
Chemische Formel Pb4Cu[(OH)4|O2|SO4] • H2O
Mineralklasse Sulfate
7.DF.65 (8. Aufl.: VI/B.10-40) (nach Strunz)
30.01.02.01 (nach Dana)
Kristallsystem monoklin
Kristallklasse monoklin-prismatisch \ 2/m [1]
Farbe Violett
Strichfarbe blass violett bis weiß
Mohshärte 2
Dichte (g/cm3) 6,23
Glanz Seidenglanz
Transparenz durchsichtig
Bruch
Spaltbarkeit gut nach {100}
Habitus tafelig, faserig
Häufige Kristallflächen {100}
Zwillingsbildung häufig nach {100}
Kristalloptik
Brechungsindex α = 1,990 ; β = 1,993 ; γ = 1,994 [2]
Doppelbrechung
(optische Orientierung)
δ = 0,004 [2] ; zweiachsig negativ
Winkel/Dispersion
der optischen Achsen
2vz ~ 66° [2]
Pleochroismus tief bis blass violett

Elyit ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfate. Es kristallisiert im monoklinem Kristallsystem und hat die Zusammensetzung Pb4Cu[(OH)4|O2|SO4] • H2O [3] und entwickelt kleine, meist radial strahlige bis büschelige, aber auch tafelartige oder prismatische bis faserige Kristalle, die auffällig violett gefärbt sind.

Farbgebend sind die Kupferionen, die planar quadratisch von vier Sauerstoffionen umgeben sind.

Inhaltsverzeichnis

Etymologie und Geschichte

Entdeckt wurde dieses Mineral 1964 in der Silver King Mine bei Ward, Nevada (USA). Als neues Mineral vollständig beschrieben wurde es 1972 von Sidney A. Williams. Den Namen Elyit erhielt es zu Ehren von John H. Ely, einem Abenteurer, Goldsucher und Gründer einer Minengesellschaft aus dem 19. Jahrhundert.

Bildung und Fundorte

Elyit bildet sich sekundär in der Oxidationszone von Sulfidlagerstätten und ist häufiger auf Halden und in Schlacken zu finden.

Die Typlokalität ist die Silver King Miene bei Ward in Nevada, USA. Dort tritt Elyit zusammen mit Galenit, Serpierit und Langit auf.

In Japan (Minami-Aizu, Präfektur Fukushima) wurde Elyit aus Hohlräumen eines limonitischen Erzes (Goethit, Galenit, Chalkopyrit) beschrieben. Es tritt dort zusammen mit Kalzit und (vermutlich) Plumbonacrit auf.

Darüber hinaus findet sich Elyit in zahlreichen weiteren Sulfidlagerstätten weltweit.

Kristallstruktur

Elyit kristallisiert im monoklinen Kristallsystem in der Raumgruppe P21/c mit den Gitterparametern a = 14,233 Å, b = 11,532 Å, c = 14,611 Å und β = 100,45° [4] sowie acht Formeleinheiten pro Elementarzelle [1].

Die Kristalle sind entlang der kristallographischen c-Ache [001] gestreckt.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b Webmineral - Elyite (engl.)
  2. a b c MinDat - Elyite (engl.)
  3. U. Kolitsch, G. Giester: Elyite, Pb4Cu(SO4) O2 (OH)4*H2O: Crystal structure and new data. American Mineralogist 85. 2000, S. 1816-1821.
  4. American Mineralogist Crystal Structure Database - Elyite (engl., 2000)

Literatur

  • Sidney A. Williams: Elyite, Basic Leand-Copper Sulfate, A New Mineral From Nevada. In: Am. Min., 197, 57, S. 364-367, (pdf (231 KB)).
  • R. Miyawaki, S.Matsubara, E. Hashimoto: Elyite from Mizuhiki Mine, Fukushima Prefecture, Japan. In: Bull. Natn. Sci.Mus., Ser. C, 1997, 23 (1,2), S. 27-33 (PDF (347 KB)).
  • U. Kolitsch, G. Giester: Elyite, Pb4Cu(SO4) O2 (OH)4*H2O: Crystal structure and new data. In: Am. Min., 2000, 85, S. 1816-1821.(Zusammenfassung PDF (36 KB))
  • Handbook of Mineralogy: Elyite (PDF (69 KB))

Weblinks


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