- En Soap
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Filmdaten Deutscher Titel En Soap Produktionsland Dänemark, Schweden Originalsprache Dänisch, Englisch Erscheinungsjahr 2006 Länge 104 Minuten Stab Regie Pernille Fischer Christensen Drehbuch Pernille Fischer Christensen,
Kim Fupz AakesonProduktion Lars Bredo Rahbek Musik Magnus Jarlbo,
Sebastian ÖbergKamera Erik Molberg Hansen Schnitt Åsa Mossberg Besetzung - Trine Dyrholm: Charlotte
- David Dencik: Ulrik / Veronica
- Frank Thiel: Kristian
- Elsebeth Steentoft: Veronicas Mutter
- Jakob Ulrik Lohmann: One night stand
- Claes Bang: One night stand
- Christian Tafdrup: Kunde
- Pauli Ryberg: Kunde
- Christian Mosbæk: Erzähler
- Laura Kamis Wrang: Soapschauspieler
- Joan Bentsen: Soapschauspieler
- Camilla Søeberg: Soapschauspieler
En Soap (Deutsch:Eine Seife) ist eine dänisches Liebes-Drama und das Regiedebüt von Pernille Fischer Christensen aus dem Jahr 2006. Nach den Prinzipien von Dogma 95 konzipiert,[1] zeigt der Film eine Romanze zwischen der maskulinen Charlotte und ihrem sehr femininen transsexuellen Nachbarn Ulrik, der sich nichts sehnlicher wünscht als eine Geschlechtsumwandlung, um endlich als Veronica leben zu können. Der Film war bei der Kritik umstritten und erhielt mehrere Auszeichnungen. Eine deutsche Veröffentlichung stand nie an.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Neue Horizonte
Charlotte trennt sich wegen Langeweile in der Beziehung von ihrem Freund Kristian und zieht in die erst beste Wohnung, die sie findet. Damit wohnt sie direkt über dem Transsexuellen Ulrik, der sich prostituiert und eine Geschlechtsumwandlung wünscht, damit er endlich Veronica werden kann. Unbedarft lädt Charlotte ihren Ex-Freund in ihre Wohnung, um ihm darum zu bitten, beim Einzug zu helfen. Dabei versucht Kristian sie davon zu überzeugen doch zu ihm zurückzukommen. Und nachdem er erkannt hat, dass er es nicht schafft, verschwindet er und Charlotte wendet sich an Ulrik, damit dieser ihm hilft. Doch Ulrik ist abweisend und hilft nur widerwillig und scheint emotional labil. Dabei ahnt Charlotte nicht, dass Ulrik es wagen könnte, nach einem Besuch seiner Mutter, Selbstmord zu begehen.
Dunkle Wolken
Und so wird Charlotte des Nachts durch das Jaulen von Ulriks Hund, Miss Daisy, wach. Sie geht in seine Wohnung, um sich bei ihm zu beschweren, doch sie findet ihn halbtot vor und muss einen Krankenwagen rufen. Da Ulrik somit einige Tage im Krankenhaus verbleibt, kümmert sie sich um Miss Daisy. Das führt dazu, dass Ulrik sich später bei ihr wegen ihrer Fürsorge bedankt und anbietet jeden Gefallen, egal welcher Art, zu erfüllen. Aber Charlotte weiß damit erstmal nichts anzufangen und so geht ein sichtlich fröhlicherer und freundlicherer Ulrik zurück in seine Wohnung, wo er unerwarteten Besuch von seiner Mutter erfährt, die ihm endlich von seiner ersehnten und baldigen Geschlechtsumwandlung abhalten will.
Süße Musik
Später fordert Charlotte ihren Gefallen ein und wünscht sich von Ulrik einige einfache weiße Gardinen. Dieser fertigt diese für sie an und darf in ihrer Wohnung seine Lieblingstelenovela schauen. Dabei entdeckt Charlotte einen leicht romantischen Ulrik und der Abend führt zu einem lockeren Tanz mit Alkohol. Das führt dazu, dass sich beide näher kommen und Charlotte Ulrik küsst. Doch dieser will nicht und erzählt ihr lieber, wie sehr er sich wünscht, endlich seine Geschlechtsumwandlung zu bekommen. Und genau das macht Charlotte so aggressiv, dass sie ihn beleidigend aus ihrer Wohnung wirft.
Das Herz schlägt
Charlotte ist sich plötzlich unsicher über ihre Gefühle zu Ulrik. Und genau jetzt erscheint erneut Kristian, der sie abermals über ihre Gefühle ausfragen will, da er immer noch nicht verstanden hat, warum sie ihn verließ. Er überwältigt sie und sie lässt sich von ihm ficken. Doch nach wenigen Sekunden ist es vorbei, Kristian zieht sich wieder an und wird so aggressiv, dass er nicht nur Charlotte schlägt, sondern sie auch zu Boden tritt, beschimpft und den Raum verwüstet. Allerdings erscheint Ulrik, schlägt Kristian auf den Boden und vertreibt ihn anschließend. Daraufhin nimmt er sie in ihre Wohnung und kümmert sich um sie, wodurch sich beide erneut näher kommen.
Zwei Seelen
Charlotte und Ulrik stehen kurz davor miteinander zu schlafen, als Ulrik das gemeinsame Liebesspiel plötzlich abbricht und Charlotte wieder zurück in ihre Wohnung schickt. Dort packt sie ihre Sachen und ruft Kristian an, der sofort zu ihr eilt und sich reumütig bei ihr entschuldigt und darum fleht, dass sie ihm vergeben möge. Sie lässt sich anschließend auf eine Liebesnacht mit ihm ein und gesteht am nächsten Morgen, dass sie wieder mit ihm zusammen ziehen will. Doch genau in diesem Moment erscheint Ulrik, der ihr einerseits seine Liebe gesteht, aber andererseits erzählt, dass er solange nicht mit ihr zusammen seien könne, solange er noch in einem Männerkörper stecke. Und obwohl dies Charlotte nicht gefällt und ihn wieder wegschickt, bemerkt sie, dass sie nicht mit Kristian zusammen seien kann, weswegen sie auch ihn wieder wegschickt. Aber sie gesteht sich wenig später ihre Gefühle zu Ulrik ein und erfährt, als er ihn besucht, dass er endlich seine ersehnte Operation bekommen wird. Charlotte ist enttäuscht, aber sie will ihm noch ein letztes Geheimnis anvertrauen und so kommt sie ihm näher, küsst ihn und beide lächeln sich an.
Kritik
Der Film erhielt gemischte Kritiken, denn je nach Land war die Kritik nahezu einheitlich schlecht oder positiv. So zählte die Internetseite Rottentomatoes von 11 gewerteten professionellen englischsprachigen Kritiken 6 positive, was einem Wert von 55% entspricht. Allerdings wurde der Film vom breiten Publikum wurde mit weitaus positiveren Reaktionen aufgenommen, denn gleichzeitig werteten 68 % von 1.574 Usern den Film positiv.[2] Dies wiederum wird vom Onlinefilmarchiv IMDb, einer weiteren Plattform, auf der normale User ihre Filmkritiken abgeben können, mehr als bestätigt, denn dort gaben 1.104 User dem Film durchschnittliche 6,6 von 10 möglichen Punkten. (Stand: 26. August 2011)
Die dänische Internetseite cinemazone.dk fand, dass die Regisseurin die „Energie und Originalität“ finde, wenn sie mit einer „ironischen Distanz“ zeige, wie die maskuline Charlotte den femininen Ulrik treffe und was sich, wie in einer Seifenoper, daraus entwickeln könnte.[3]
Kim Toft Hansen meinte auf der dänischen Internetseite kulturkapellet.dk, dass der Film „manchmal etwas langweile“. Und einerseits lobte sie die Schauspielleistungen, die gut seien, und andererseits kritisierte sie Trine Dyrholm, die zwar „gut spiele, aber zu einseitig,“ und David Dencik, der seine Figur „unglaubwürdig präsentiere“.[4]
Auf arte.tv kritisierte Julien Welter, dass der Film zu unnatürlich und viel zu mechanisch konzipiert sei, weswegen er anhand seiner „Vorliebe für physischen, plumpen Austausch [...] an das offensichtliche Desinteresse am Kino selbst anknüpft, das in den meisten Dogma-Filmen mehr oder weniger stark zu spüren war.“[5]
In der Frankfurter Allgemeinen Zeitung meinte Andreas Platthaus, der Film sei „von der besonders dämlichen Sorte“. Auch Verena Lueken sah in dem Film „ein viel zu langes Rührstück voller Wiederholungen, visuellen Ungereimtheiten und psychologischer Nichtigkeit, dafür ohne Dramaturgie und ohne jedes Gefühl für die Zeit.“[6]
In der New York Times meinte Stephen Holden, dass En Soap „eine Anti-Seifenoper“ sei, die realistisch zeige, wie das „Leben den Kitsch imitiere“ und trotzdem dabei banal bliebe.[7]
Ruthe Stein vom San Francisco Chronicle sah in En Soap eine Art Verfilmung des Romans Angst vorm Fliegen von Erica Jong. Sie lobte einerseits das Setting, dass dank der „Erfindungsgabe der dänischen Regisseurin nie klaustrophobisch“ wirke und kritisierte andererseits die zu „bodenständige Performance“ der Schauspieler.[8]
Hintergrund
Die Grundidee des Films entstand, als Pernille Fischer Christensen zum ersten Mal in ihrem Leben einen Transsexuellen traf und sie sich die Frage stellte, wer ihr zuerst gegenüber saß, ein Mann, der eine Frau sein will oder einfach nur ein Mensch. Diese Fragestellung, was zuerst sei, Geschlecht oder Menschlichkeit versuchte sie in diesem Film zu erforschen.[9]
Auszeichnungen
- zwei Auszeichnungen beim dänischen Filmpreis Bodil für den Besten dänischen Film und für Trine Dyrholm als Beste Hauptdarstellerin, sowie eine Nominierung für David Dencik als Bester Hauptdarsteller[10]
- eine Nominierung des Goldenen Bären und zwei Auszeichnungen als Bester Debütfilm und der Silberne Bär der Jury bei der Berlinale 2006
- vier Auszeichnungen beim dänischen Filmpreis Robert (Bester Hauptdarsteller, Beste Hauptdarstellerin, Bester Schnitt und Bestes Make-Up) und 11 Nominierungen (Bester dänischer Film, Beste Regie, Beste Nebendarstellerin, Bester Nebendarsteller, Beste Kamera, Bestes Kostümdesign, Bestes Produktionsdesign, Beste Filmmusik, Bester Song, Bestes Originaldrehbuch, Bestes Sounddesign)
- den Night Dreamer Award beim dänischen NatFilm Festival für Pernille Fischer Christensen
- eine Auszeichnung für Best Performance für Dencik beim Transilvania International Film Festival
- eine Auszeichnung des Grand Prix Art Film für Dencik beim Art Film Festival
Veröffentlichung
En Soap hatte seine Weltpremiere am 10. Februar 2006 bei den Internationalen Filmfestspielen von Berlin und seinen offiziellen dänischen Kinostart am 7. April 2006. Nachdem der Film auf weiteren Filmfesten gezeigt und Ländern veröffentlicht wurde, konnte er mit einem Produktionsbudget von knapp 1,5 Mio. US-Dollar[8] etwa 11.000 US-Dollar in Frankreich und 22.000 US-Dollar in Taiwan einspielen.[11] Der Film wurde bisher nicht in Deutschland veröffentlicht und es ist auch keine Veröffentlichung geplant.
Weblinks
- En Soap in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
Einzelnachweise
- ↑ Stephen Holden: New Directors/New Films Festival Reviews; A Soap auf nytimes.com vom 24. März 2006 (englisch), abgerufen am 27. August 2011
- ↑ A Soap (En Soap). rottentomatoes.com, abgerufen am 27. August 2011 (englisch).
- ↑ Skummende kærlighed auf cinemazone.dk vom 19. Oktober 2006 (dänisch), abgerufen am 27. August 2011
- ↑ Kim Toft Hansen: Når sæben vaskes af, er der en mand nedenunder auf kulturkapellet.dk vom 12. März 2007 (dänisch), abgerufen am 27. August 2011
- ↑ Julien Welter: Eine Soap auf arte.tv vom 9. Februar 2006, abgerufen am 27. August 2011
- ↑ Die Wettbewerbsfilme der Berlinale, F.A.Z., Berlinale 2006 (Redaktionsbeilage), Seite B6
- ↑ Stephen Holden: Can Neighborly Affection Rewire Sexuality? auf nytimes.com vom 3. November 2006 (englisch), abgerufen am 27. August 2011
- ↑ a b Ruthe Stein: FILM CLIPS auf sfgate.com vom 22. Dezember 2006 (englisch), abgerufen am 27. August 2011
- ↑ Damien McGuiness: "The Transsexual Is a Symbol for the Gender Confusion We all Feel" auf Spiegel Online vom 20. Februar 2006 (englisch), abgerufen am 27. August 2011
- ↑ 'En soap' snød Bier for Bodil auf bt.dk vom 25. Februar 2007 (dänisch), abgerufen am 27. August 2011
- ↑ En Soap auf boxofficemojo.com (englisch), abgerufen am 27. August 2011
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