Erich Borchert

Erich Borchert

Erich Borchert (* 1907 in Erfurt; † 1944 in Kasachstan) war ein deutscher Maler.

Er wuchs in Erfurt auf. 1926-29 studierte er Wandmalerei am Bauhaus Dessau und war Schüler bei Paul Klee, Wassily Kandinsky und Lyonel Feininger.

Danach gehörte er zu den etwa 30 Bauhäuslern, die in die Sowjetunion reisten, um sich im Rahmen gewaltiger Industrialisierungsprojekte am dortigen Aufbau des Landes zu beteiligen. Durch die Vermittlung seines Mentors am Dessauer Bauhauses, des Bauhaus-Meisters Hinnerk Scheper, übersiedelte er 1930 nach Moskau und war in der Entwicklungsabteilung für Farbgestaltung der Architektur und im Städtebau tätig. In Planungsgsbüro „Maljarstrojprojekt“ wurde er mit Fassaden- und Innenraumgestaltungen betraut und beeinflusste so die Arbeits- und Wohnumwelt von zehntausenden Menschen im ganzen Land. Im Gegensatz beispielsweise zu Hannes Meyer und Hinnerk Scheper, die das Land nach einigen Jahren ernüchtert verließen, blieb Borchert dort und gründete eine Familie. Wie andere nicht zurückkehrende Vertragsarbeiter geriet er schon bald in eine anfangs subtile, später offen zu Tage tretende Unterdrückungsmaschinerie. Nur wenige, wie der Architekt Philipp Tolziner aus der Bauhausbrigade Hannes Meyers, überlebten den „stalinistischen Fleischwolf“ (Astrid Volpert), der sich vor allem 1937/38 und ab 1941 gegen Ausländer richtete. Auch Borchert wurde der Sabotage und Spionage bezichtigt und verhaftet. Er starb 1944 in einem Gulag in Kasachstan an den Folgen der Strapazen.

In Erfurt wurde er 2009 mit einer Gedenktafel am Wohnhaus seiner Jugend, Friedrich-Engels-Straße 67, geehrt.

Ausstellungen

Weblinks

Quelle

  • Thüringer Allgemeine: Kunst-Laufbahn begann in Erfurt, Erfurt, 3. September 2009
  • Astrid Volpert, Mark Escherich: Hommage für Erich Borchert, Vorträge in einer Gedenkveranstaltung am 5. September 2009 in Erfurt

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