- Ernakulam (Distrikt)
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Distrikt Ernakulam Bundesstaat: Kerala Verwaltungssitz: Kakkanad Fläche: 2.950 km² Einwohner: 3.279.860 (2011) Bevölkerungsdichte: 1.069 Ew./km² Website: ernakulam.nic.in Der Distrikt Ernakulam ist ein Distrikt im südindischen Bundesstaat Kerala. Seinen Namen trägt er nach Ernakulam, der Schwesterstadt von Kochi (Cochin). Sitz der Distriktverwaltung ist Kakkanad, ein Vorort von Kochi.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Der Distrikt Ernakulam liegt in Zentralkerala und hat eine Fläche von 2.950 Quadratkilometern.[1] Er grenzt im Norden an den Distrikt Thrissur, im Osten an den Distrikt Idukki, im Süden an die Distrikte Kottayam und Alappuzha sowie im Westen an das Arabische Meer. Der Distrikt Ernakulam ist in die sieben Taluks Paravur, Aluva, Kothamangalam, Kochi, Kanayannur, Kunnathunad und Muvattupuzha unterteilt.
Das Gebiet des Distrikts Ernakulam umfasst das Hinterland der Malabarküste. Er wird von einem ausgedehnten Wasserstraßennetz aus Seen, Flüssen und Kanälen, den sogenannten Backwaters durchzogen. Zu den Backwaters gehört auch der Vembanad-See, der bei Kochin in das Meer entwässert. Im Osten steigt das Distriktgebiet zu den Westghats hin bis auf eine Höhe von 300 Metern an.
Größte Stadt des Distrikts ist Kochi (Kochin), zu dem verwaltungsmäßig auch das für den Distrikt namensgebende Ernakulam gehört. Das historische Kochi erstreckt sich über mehrere Landzungen und Inseln zwischen dem Vembanad-See und dem Arabischen Meer, während seine moderne Schwesterstadt Ernakulam auf der gegenüberliegenden Festlandsseite liegt. Gemeinsam mit Ernakulam hat Kochi rund 600.000 Einwohner und ist somit nach der Hauptstadt Thiruvananthapuram die zweitgrößte Stadt Keralas. Der Ballungsraum Kochi ist indes mit 1,5 Millionen Einwohnern die größte Agglomeration des Bundesstaates. Der Sitz der Distriktverwaltung, der Ort Kakkanad, liegt außerhalb der Stadtgrenzen östlich von Kochi/Ernakulam.
Geschichte
Kochi (Cochin) ist bereits seit dem 14. Jahrhundert der bedeutendste Hafen der Malabarküste und wurde 1405 zur Hauptstadt des Königreichs Cochin. Durch die Gründung eines Handelspostens durch die Portugiesen im Jahr 1502 wurde Kochi zum ersten Stützpunkt der europäischen Kolonialmächte in Indien. Der Staat Cochin wurde zu einem portugiesischen, ab 1663 dann zu einem niederländischen Protektorat. Ende des 18. Jahrhunderts kam das Gebiet schließlich unter britischen Einfluss. Während der Zeit Britisch-Indiens war das Königreich Cochin ein nominell unabhängiger Fürstenstaat unter britischer Oberhoheit.
Von dem heutigen Distriktgebiet gehörte der Küstenstreifen im Westen zu Cochin, das Hinterland im Osten zu Travancore, einem zweiten Fürstenstaat. Nach der indischen Unabhängigkeit vereinigten sich Travancore und Cochin zur Föderation Travancore-Cochin und vollzogen 1949 den Anschluss an die Indische Union. Nachdem 1956 der Bundesstaat Kerala entlang der Sprachgrenzen des Malayalam aus Travancore-Cochin und dem Distrikt Malabar des Bundesstaates Madras gegründet worden war, wurde 1958 der Distrikt Ernakulam eingerichtet. 1972 wurde ein Teil des Distrikts Ernakulam dem neugegründeten Distrikt Idukki zugeschlagen.
Bevölkerung
Der Distrikt Ernakulam ist dicht besiedelt. Laut der indischen Volkszählung von 2011 hat er 3.279.860 Einwohner. Gemessen an der Einwohnerzahl ist er der drittgrößte Distrikt Keralas. Die Bevölkerungsdichte liegt mit 1.069 Einwohnern pro Quadratkilometer noch über dem ohnehin schon hohen Durchschnitt des Bundesstaates. Die Alphabetisierungsquote liegt mit 95,7 % etwas über dem Mittelwert Keralas und weit über dem gesamtindischen Durchschnitt.[1]
Die wichtigsten Religionen im Distrikt Ernakulam sind Hinduismus und Christentum. Nach der Volkszählung 2001 sind 46,5 % der Einwohner des Distrikts Hindus, 38,8 % Christen. In absoluten Zahlen gemessen beheminatet der Distrikt Ernakulam mit 1,2 Millionen Christen die größte christliche Population aller indischen Distrikte. Eine Minderheit stellen die Muslime mit 14,5 % der Bevölkerung dar.[2] Eine religiöse Besonderheit des Distrikts ist eine alteingesessene kleine jüdische Gemeinschaft, die sogenannten Cochin-Juden, die aber mittlerweile fast alle nach Israel ausgewandert sind.
Städte
Stadt Einwohner
(2001)[3]Aluva 24.108 Angamaly 33.424 Chendamangalam 28.133 Chengamanad 29.775 Cheranallur 26.330 Choornikkara 36.998 Chowwara 13.603 Edathala 67.137 Eloor 30.092 Kadamakkudy 15.823 Kadungalloor 35.451 Kalamassery 63.176 Kochi 596.473 Kothamangalam 37.169 Kottuvally 37.884 Kureekkad 9.730 Maradu 40.993 Mulavukad 22.845 Muvattupuzha 29.230 Paravur 30.056 Perumbavoor 26.550 Thiruvankulam 21.713 Thirupunnithura 59.881 Varappuzha 24.516 Vazhakkala 42.272 Einzelnachweise
- ↑ a b Census of India 2011: Provisional Population Totals India, Kerala State and Districts.
- ↑ Census of India 2001: Basic Data Sheet: District Ernakulam (08), Kerala (32).
- ↑ Census of India 2001: Population, population in the age group 0-6 and literates by sex - Cities/Towns (in alphabetic order).
Weblinks
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