Evangelisches Krankenhaus Wien

Evangelisches Krankenhaus Wien
Evangelisches Krankenhaus Wien
Logo
Trägerschaft Evangelisches Krankenhaus Wien gemeinnützige Betriebsges. m.b.H.
Ort Wien 18
Koordinaten 48° 13′ 26,4″ N, 16° 20′ 46,3″ O48.22416.346194444444Koordinaten: 48° 13′ 26,4″ N, 16° 20′ 46,3″ O
Geschäftsführer Peter Munk
Betten 284
Mitarbeiter 480
davon Ärzte 85
Fachgebiete 9
Gründung 1899
Website ekhwien.at
Evangelisches Krankenhaus Wien

Das Evangelische Krankenhaus Wien (namentlich Krankenanstalt Evangelisches Krankenhaus Wien, kurz EKH Wien) ist ein Krankenhaus der Regelversorgung im 18. Wiener Gemeindebezirk Währing. Es verfügt über 268 systemisierte Betten und 16 Funktionsbetten. Jährlich werden rund 11.500 Patienten versorgt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Haus wurde 1899 als gemeinnützige evangelische Institution gegründet, und 1901 unter dem Namen Diakonissenkrankenhaus in Betrieb genommen.[1] Trägerorganisation war der Verein für die evangelische Diakonissensache, später Evangelischer Verein für Innere Mission genannt, der Vorläufer der heutigen Diakonie Österreich[2] – erst 40 Jahre vorher, mit dem Protestantenpatent von 1861 waren die Evangelischen Österreichs dem Katholizismus gesetzlich gleichgestellt worden. Danach folgten noch Gründungen der Diakonissen in Linz 1906,[3] Salzburg 1935[4] und im 2. Weltkrieg in Schladming[5], alle bis heute Privatkliniken,

1947 wurde eine ausgelagerte Abteilung mit der Bezeichnung Evangelisches Krankenhaus Wien-Alsergrund am Standort Rossauer Lände, Wien-Alsergrund, eingerichtet.[2] Mit 1959 wurde die Gleichwertigkeit zu den öffentlichen Krankenanstalten festgestellt.[6]

Bis in die 1970er Jahre war das Haus veraltet. Das neue Evangelische Krankenhaus Wien-Währing wurde errichtet und nach einer Bauzeit von 20 Monaten am 20. Februar 1991 durch Helmut Zilk, den damaligen Bürgermeister der Stadt Wien, eröffnet.[7] 2000 wurde ein neuer Bettentrakt in Betrieb genommen,[8] der zum 100-jährigen Jubiläum der Anstalt von Superintendent Werner Horn und Weihbischof Helmut Krätzl geweiht wurde.[9][10]

2003 wurde als Rechtsträger die Evangelisches Krankenhaus Wien gemeinnützige Betriebsges. m.b.H. eingerichtet.[11][12]

Der Künstler Kurt Kramer gestaltete die Kapelle, den Gemeindesaal und eine Fassade des Gebäudes. Die Gedanken zur Entstehung der dargestellten sakralen Werke wurden 2005 im Buch „Leib und Seele“ veröffentlicht.[13]

Fachabteilungen und Einrichtungen

Das Krankenhaus ist ein kombiniertes Abteilungs- und Belegspital, gegliedert in acht medizinische Fachabteilungen.

Folgende Fachabteilungen finden sich am Evangelischen Krankenhaus Wien:[14]

Ärztlicher Leiter ist Gerald Pflüger, Pflegedirektorin Eva Gantner, die diese Stelle schon im AKH Wien bekleidete[15] und Verwaltungsdirektor Harald Kapeller.

Die technische Ausstattung und das Leistungsspektrum entspricht dem Ausmaß eines Schwerpunktkrankenhauses.[16][7] Besondere Leistung erbringt das Krankenhaus etwa auf dem Sektor Brustkrebsabklärung,[8] Knieprothesenimplantation,[17] oder Kryochirurgie.[8]

Seit 1992 setzt das Krankenhaus auf ein in Österreich innovatives Fördervereins-Mitgliedsrechte-Modell (Verein Freunde des Evangelischen Krankenhauses),[18] auch in enger Zusammenarbeit mit der Johanniter-Unfall-Hilfe der Diakonie.

Das Krankenhaus ist auch als Famulatureinrichtung der Medizinischen Universität Wien (MUW) anerkannt.[19]

Literatur

  • Christian Rapp, Regina Zemla; Erwin Proksch (Red.); Evang. Krankenhaus Wien (Hrsg.): Evangelisches Krankenhaus Wien - 100 Jahre : 1901 - 2001. Wien 2001 (Weblink, ekhwien.at).
  • Andrea Praschinger: Wiener Krankenanstalten ab 1900. LIT Verlag, Münster 2008, ISBN 3-7000-0836-8.
  • Péter Csendes, Ferdinand Opll, Friederike Goldmann: Die Stadt Wien. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1999, ISBN 3-7001-2737-5.
  • Martin Bolz, Kurt Kramer: Leib und Seele. Evangelischer Krankenhausverein Wien, Verlag Rötzer, Wien 2005

Weblinks

 Commons: Evangelisches Krankenhaus Wien – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. … die Wege waren weit … – Evangelisches Krankenhaus Wien seit 1901. In: www.ekhwien.at » Über uns » Geschichte. Evangelisches Krankenhaus Wien, abgerufen am 4. November 2010.
  2. a b Anstaltsordnung der Krankenanstalt Evangelisches Krankenhaus Wien. 2009. Präambel, S. 1 (pdf, ekhwien.at).
  3. Geschichte. Diakonissen-Krankenhaus Linz → Aktuelles & Über uns
  4. Geschichte. Diakonissen-Krankenhaus Salzburg → Über uns
  5. Geschichte des A.ö. Diakonissen-Krankenhaus Schladming. Diakonissen-Krankenhaus Schladming → Über uns
  6. Bescheid vom 18. Juli 1959 des Amtes der Wiener Landesregierung. MA 16-H 74-1-58 gemäß § 49 lit.i Wr. KAG Nr. 1/1958
  7. a b Kurt Vinzenz: Evangelisches Krankenhaus Wien-Währing → Allgemeines. Abgerufen am 4. November 2010.
  8. a b c "Die Gabe, gesund zu machen" - BILD (web) Evangelisches Krankenhaus in Wien-Währing erweitert. In: OTS Originaltext Presseaussendung. APA, 21. Juni 2000, abgerufen am 2010 (OTS0067).
  9. 100 Jahre Evangelisches Krankenhaus Wien – Superintendent Horn und Weihbischof Krätzl weihten neuen Behandlungs- und Bettentrakt ein. In: epd-Nachrichten, Evangelische Kirche Online. Evangelische Kirche in Österreich, 4. April 2001, abgerufen am 4. November 2010.
  10. 100 Jahre Evangelisches Krankenhaus - BILD (web). In: OTS Originaltext Presseaussendung. APA, 30. März 2001, abgerufen am 2010 (OTS0092).
  11. Evangelisches Krankenhaus Wien gemeinnützige Betriebsges. m.b.H. Creditreform/firmenabc.at
  12. Bescheid vom 28. Jänner 2004 des Amtes der Wiener Landesregierung, MA 15-II-H/18/573/2003
  13. Martin Bolz, Kurt Kramer: Leib und Seele. Evangelischer Krankenhausverein Wien, Verlag Rötzer, Wien 2005
  14. Details siehe Anstaltsordnung. 2009. S. 2–3.
  15. Kommunale Nachrichtenagentur der Stadt Wien. Abgerufen am 6. November 2010.
  16. Standort- und Funktionsplanung nach ÖKAP/GPP 1994 - Zielplanung 2005 - ÖKAP-TYP 2; Österreichischer Strukturplan Gesundheit (ÖSG), cf. Die Gesundheitsreform 2005. In: Gesundheitssystem. Bundesministerium für Gesundheit, 22. Januar 2008, abgerufen am 2010.
  17. Gut unterwegs mit neuem Knie. Evangelisches Krankenhaus-Wien führt in Know-how und moderner Technologie. In: Gesund & Vital online. Abgerufen am 3. November 2010.
  18. Verein Freunde des Evangelischen Krankenhauses (Hrsg.): V.orteile I.m P.rivatspital. Leitfaden für Mitglieder. (pdf, feilonline.com (Dr. Wolfgang Feil)).
  19. nur frei wählbare Famulatur. Anerkannte Famulatureinrichtungen der MUW in Österreich. Gültig ab 1. Januar 2008 (pdf)

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Evangelisches Krankenhaus — steht für Evangelisches Krankenhaus Bielefeld Evangelisches Krankenhaus Essen Werden Evangelisches Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge Evangelisches Krankenhaus Johannisstift Münster Evangelisches Krankenhaus Plettenberg Evangelisches… …   Deutsch Wikipedia

  • Evangelisches Diakoniewerk Gallneukirchen — Logo des Diakoniewerks Gallneukirchen Mutterhaus Bethanien …   Deutsch Wikipedia

  • Elisabeth-Krankenhaus — (Elisabeth Hospital) ist der Name mehrerer Krankenhäuser: in Deutschland: Berlin: Evangelisches Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge Bochum: St. Elisabeth Hospital Bochum Essen: Elisabeth Krankenhaus Essen Geilenkirchen: St. Elisabeth… …   Deutsch Wikipedia

  • Kurt Kramer (Maler) — Portrait von 2003 Kurt Kramer (* 6. November 1945 in Freiland, Niederösterreich; † 16. April 2008 in Wien) war ein in Wien lebender freischaffender Maler und Grafiker …   Deutsch Wikipedia

  • Alsterdorfer Anstalten — Die Evangelische Stiftung Alsterdorf ist eine Stiftung in Hamburg im Stadtteil Alsterdorf, bekannt ist sie in Hamburg unter dem inzwischen nicht mehr korrekten Namen Alsterdorfer Anstalten. Die ESA ist ein diakonisches Dienstleistungsunternehmen… …   Deutsch Wikipedia

  • Elisabeth — Elisabeth, im englischsprachigen Raum auch Elizabeth, ist ein weiblicher Vorname. Die Kurzformen Lisa, Elli, Liesel, Betsi, Lisbeth, Lissi, Elisa und Sissi sind insbesondere in deutschsprachigen Ländern weit verbreitet. Inhaltsverzeichnis 1… …   Deutsch Wikipedia

  • Arthur Kronfeld — (* 9. Januar 1886 in Berlin; † 16. Oktober 1941 in Moskau) war ein deutscher Psychiater. Als Psychotherapeut und Psychologe, Sexualwissenschaftler und Wissenschaftstheoretiker, aber auch politisch engagierter Arzt war Arthur Kronfeld ein… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Klöstern — Die Liste von Klöstern ist eine Liste von bestehenden und ehemaligen Klöstern, geordnet nach Ordensgemeinschaft, Land und Ort. Die Liste ist nicht vollständig. Bei einem Neueintrag wird darum gebeten, Ort, Gründungs und Aufhebungsdaten sowie eine …   Deutsch Wikipedia

  • Schwangerschaftsabbruch — Ein Schwangerschaftsabbruch (umgangssprachlich auch Abtreibung, manchmal mit negativer Konnotation; medizinisch abruptio graviditatis oder induzierter Abort) ist die absichtliche Beendigung einer unerwünschten oder die Gesundheit der Frau… …   Deutsch Wikipedia

  • Wiener Neustadt — Wiener Neustadt …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”