Ferrari 330P4

Ferrari 330P4
Ferrari 330P4

Der Ferrari 330P4 war ein Rennsportwagen, den die Scuderia Ferrari 1967 in der Sportwagen-Weltmeisterschaft einsetzte.

Der 330P4 war die konsequente Weiterentwicklung des 330P3 aus dem Jahre 1966. Der Motorentechniker Franco Rocci überarbeitete den V12-Motor, der ursprünglich für den Ferrari 312F1 entwickelt und in diesem Monoposto-Rennwagen auch eingesetzt wurde. Im Formel-1-Boliden diente der Motorblock als tragendes Element; ein Konzept, das auch in den weit schwereren Prototypen übernommen wurde. Der Block wurde daher verstärkt und mit neu entwickelten Zylinderköpfen ausgestattet. Erstmals erhielt ein Ferrari-Motor drei Ventile pro Zylinder: jeweils zwei Einlassventile und ein Auslassventil. Durch diese Maßnahmen konnte die Leistung auf 450 PS bei 8000 min-1 gesteigert werden.

Ferrari verzichtete auf ein ZF-Getriebe und baute ein eigenes Fünfganggetriebe. Im Unterschied zum P3 wurde die Spur verbreitert, um breitere Felgen aufnehmen zu können. Die Scheibenbremsen wurden bei den Hinterrädern außen platziert und durch breite, in den Türen befindliche Öffnungen, gekühlt. Piero Drogo, der für die Karosserie verantwortlich war, führte an dieser nur einige Detailverbesserungen durch, sodass die P4 äußerlich nur schwer von den P3 zu unterscheiden waren.

Der P4 wurde ausschließlich vom Werksteam eingesetzt. Beim historischen Ferrari-Dreifachsieg beim 24-Stunden-Rennen von Daytona kamen zwei P4 auf die ersten beiden Ränge in der Gesamtwertung. Chris Amon und Lorenzo Bandini siegten vor dem Duo Mike Parkes/Ludovico Scarfiotti. Auch beim 1000-km-Rennen von Monza feierte die Scuderia mit dem P4 einen Doppelsieg und sicherte sich Ende der Saison mit zwei Punkten Vorsprung auf Porsche den Titel in der Weltmeisterschaft.

Literatur und Quellen

  • Pino Casamassima: Storia della Scuderia Ferrari. Nada Editore, Vimodrome 1998, ISBN 88-7911-179-5.
  • Peter Braun/Gregor Schulz: Das große Ferrari Handbuch. Heel, Königswinter 2006, ISBN 3-89880-501-8.

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