- Fiat G.18
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Fiat G.18 Typ: Verkehrsflugzeug Entwurfsland: Italien Hersteller: Fiat Erstflug: 18. März 1935 Indienststellung: 1936 Stückzahl: 9 Die Fiat G.18 war ein Verkehrsflugzeug des italienischen Herstellers Fiat. Durch die konstruktive Auslegung als zweimotoriger freitragender Tiefdecker in Ganzmetallbauweise und einziehbarem Fahrwerk ähnelte die Konstruktion stark der zeitgenössischen Douglas DC-2.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Fiat suchte nach der Gründung der von ihr kontrollierten Fluggesellschaft Avio Linee Italiane SA (ALI) im Jahre 1928 nach Ersatz für die anfangs eingesetzten Fokker-Verkehrsflugzeuge. Den zuerst entwickelten Fiat G.2 und Fiat APR.2 war kein großer Erfolg beschieden, es wurde jeweils nur ein Exemplar gebaut. Erst der dritte Entwurf, die G.18, erreichte mit 9 gebauten Flugzeugen einen erwähnenswerten wirtschaftlichen Erfolg.
Ausgestattet war das Flugzeug anfangs mit zwei Fiat A.59R-Motoren mit 700 PS. Der Erstflug fand am 18. März 1935 statt. Da die Flugleistung der G.18 unbefriedigend war, wurde das Flugzeug mit den wesentlich stärkeren Motoren Fiat A.80 RC.41 mit 1.000 PS ausgestattet und als G.18V bezeichnet („V“ für Veloce). Hiermit konnte eine Höchstgeschwindigkeit von 400 km/h und eine Reichweite von 1.675 km erzielt werden. Diese Version hatte ihren Erstflug am 11. März 1937.
Konstruktion
Konstruiert wurde die G.18 von Giuseppe Gabrielli, der sich bei der konstruktiven Auslegung an der Douglas DC-2 orientierte, die seit Anfang 1935 auch von der ALI geflogen wurde.
Die Tragfläche bestand aus drei Teilen, wobei das Mittelstück eine Rechteckform mit leicht nach außen zulaufender Hinterkante besaß. Diese Sektion war in einer Stahlrohr-Gitterbauweise ausgeführt, war blechbeplankt und trug die Triebwerke und das Hauptfahrwerk. Die Außensektionen besaßen Trapezform und eine abnehmende Profildicke. Aufgebaut waren sie in einer dreiholmigen Duralumin-Konstruktion mit durchgehender Leichtmetallbeplankung, lediglich der hintere Bereich war stoffbespannt. Zwischen Rumpf und Querruder waren Spaltklappen angeordnet.
Der Rumpf hatte eine Duralumin-Halbschalenauslegung, wobei die Seiten, genauso wie der Unterrumpf fast vollständig eben gestaltet waren, lediglich die Rumpfoberseite hatte eine deutlich gerundete Form. Die Beplankung bestand aus Dural-Glattblech. Die Kabine besaß eine Wärme- und Lärmdämmung.
Die Räder des Hauptfahrwerks wurden nach vorne in die Motorgondeln eingezogen, ragten aber noch zur Hälfte heraus, um bei Bauchlandungen einen gewissen Schutz für die Zelle zu bieten. Das Spornrad war steuer- aber nicht einziehbar.
Nutzung
Die ALI erhielt die drei G.18 in der Ursprungsversion Anfang 1936. An die Avio Linee wurden 1937 auch sämtliche gebauten G.18V (insgesamt 6 Flugzeuge) geliefert. Die Avio Linee setzte die G.18 neben ihren Savoia Marchetti SM.73 vor dem italienischen Kriegseintritt auf allen ihren Strecken nach Mittel- und Osteuropa ein.
Am 10. Juni 1940 wurden alle neun G.18 in der „Nucleo Communicazioni Avio Linne“ der Regia Aeronautica zusammengefasst. Sie wurden dort für den zivilen Flugverkehr nach Osteuropa im Pool mit der ungarischen MALERT und der rumänischen LARES eingesetzt. In Notfällen flogen die G.18 aber auch militärische Fracht. Ab November 1940 wurden Truppen nach Albanien für den Krieg gegen Griechenland befördert.
Verbleib
Am 27. November 1940 machte die I-ELIO in Mailand-Linate Totalbruch. Am 26. November 1942 verbrannte die I-ETNA nach einem Bruch in Mailand. Am 29. Januar 1943 stürzte die I-EURE bei einem Flug von Belgrad nach Venedig auf Grund von Nebelfeldern vor Venedig ins Meer, wobei die vierköpfige Besatzung ums Leben kam. Die I-ELCE wurde am 30. April 1944 bei einem Bombenangriff auf Bresso zerstört.
Am 8. September 1943 waren noch sechs G.18 vorhanden. Die I-EION setzte sich nach Süditalien ab und flog für die italienische Aeronautica Cobelligerante Italiana auf Seiten der Alliierten[1].
Die restlichen fünf Flugzeuge wurden von der Deutschen Lufthansa beschlagnahmt. Vier davon schlachtete sie aus, das fünfte Flugzeug (I-ELCE) wurde am 27. April 1944 an die italienische Luftwaffe übergeben[2].
Technische Daten (G.18V)
Kenngröße Daten Besatzung 3 (Pilot, Copilot, Funker) Passagiere 18 Länge 18,81 m Spannweite 25,00 m Höhe 5,01 m Flügelfläche 88,26 m² Leergewicht 7.200 kg Startgewicht max. 10.800 kg Höchstgeschwindigkeit 400 km/h Dienstgipfelhöhe 8.700 m Reichweite 1.675 km Triebwerke Zwei 18-Zylinder-Doppelsternmotoren Fiat A.80 RC.41 mit je 746 kW (1000 PS) Siehe auch
Literatur
- John Stroud: Wings of Peace, Aeroplane Monthly, November 1989
Einzelnachweise
- ↑ Brotzu, E./Cosolo, G.: Dimensione Cielo No. 8: Trasporto, Rom 1975, Seiten 39-46
- ↑ Sicherstellung des Fluggerätes der italienischen Luftverkehrsgesellschaften, Deutsche Lufthansa Aktiengesellschaft, 28. November 1944, in: Andreas Acktun: Luftverkehr in Deutschland und Großbritannien 1924 bis 1946, Marburg 2006
Weblinks
- Beschreibung in italienisch (aufgerufen am 26. August 2009)
- FLIGHT 16. Mai 1935 (aufgerufen am 26. August 2009)
- FLIGHT 9. Juni 1938 (aufgerufen am 26. August 2009)
Liste der Flugzeugtypen des Herstellers Fiat AviazioneSerie Gabrielli: G.2 | G.5 | G.8 | G.12 | G.18 | G.46 | G.49 | G.50 | G.55 | G.56 | G.59 | G.61 | G.80 | G.81 | G.82 | G.84 | G.91 | G.212 | G.222
Serie Rosatelli: R.2 | R.22 | R.700 | APR.2
Serie Bomber von Rosatelli: B.R. | B.R.1 | B.R.2 | B.R.3 | B.R.4 | B.R.20 | B.R.G.
Serie Jagdflugzeuge von Rosatelli: C.R.1 | C.R.20 | C.R.25 | C.R.32 | C.R.33 | C.R.40 | C.R.41 | C.R.42
Weitere Flugzeuge: A.120 | A.S.1 | A.S.2 | C.29 | T.R.1 | F.C.20 | R.S.14 | M.F.4 | 7002
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