- Gary Filmon
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Gary Albert Filmon PC CC OM (* 24. August 1942 in Winnipeg, Manitoba, Kanada) ist ein kanadischer Politiker der Progressive Conservative Party of Manitoba (PC) und war langjähriger Premierminister von Manitoba.
Inhaltsverzeichnis
Biografie
Aufstieg zum Oppositionsführer
Filmon, der aus einer polnischen Einwandererfamilie stammte, studierte nach dem Schulbesuch an der University of Manitoba und war anschließend als Bauingenieur tätig.
Er engagierte sich zunächst in der Kommunalpolitik, gehörte von 1975 bis 1979 als Mitglied dem Stadtrat von Winnipeg an und war dort Vorsitzender des Ausschusses für Arbeiten und Geschäftstätigkeiten.
1979 wurde er als Kandidat der PC erstmals zum Mitglied in die Legislativversammlung von Manitoba gewählt, vertrat in dieser zunächst den Wahlkreis River Heights und danach seit 1981 den Wahlkreis Tuxedo.
1981 berief ihn Premierminister Sterling Lyon für einige Zeit zum Minister für Verbraucher- und Unternehmensangelegenheiten und Umwelt sowie zum Wohnungsbauminister in dessen Kabinett, dem er bis zum Ende von Lyons Amtszeit am 30. November 1981 angehörte.
Am 10. Dezember 1983 wurde er nach dem Rücktritt Lyons dessen Nachfolger als Vorsitzender der Progressive Conservative Party of Manitoba und damit zugleich zum Führer der Opposition in der Legislativversammlung. Nachdem er sich bei den Parteikongressen 1986 und 1987 als Vorsitzender der PC behaupten konnte, war er Spitzenkandidat der Partei bei den Provinzwahlen am 26. April 1988. Filmon konnte sich dabei auf seine Popularität bei städtischen Delegierten stützen, wenngleich die ländlichen Mandatsträger die Mehrheit in der Fraktion der PC in der Legislativversammlung stellte.
Premierminister
Obwohl die PC einen Sitz weniger als in der vorherigen Legislativversammlung erhielt, hatte die PC genug Sitze um eine Minderheitsregierung zu bilden, so dass Filmon am 9. Mai 1988 zum 19. Premierminister von Manitoba gewählt wurde. Dies war auch darauf zurückzuführen, dass der Vorsitzende der New Democratic Party of Manitoba (NDP) Gary Doer auf die Bildung einer Koalitionsregierung mit der Manitoba Liberal Party (LP) verzichtete und stattdessen die Minderheitsregierung Filmons stützte. Die innerparteiliche Spannung zwischen städtischen und ländlichen Abgeordneten der PC führte allerdings ebenso wie die ständige Kompromissbereitschaft gegenüber anderen Parteien dazu, dass seine Regierung immer durch einen Misstrauensantrag beendet werden konnte.
Gleichwohl gelang es ihm mehr als elf Jahre bis zum 5. Oktober 1999 das Amt des Premierministers zu bekleiden. Daneben war er von 1988 bis 1999 Minister für Bundes- und Provinzbeziehungen sowie zwischen 1991 und 1999 Minister für frankophone Kanadier.
Während seiner Amtszeit nahm er einen steuerpolitisch konservativen sowie einen sozialpolitisch progressiven Kurs einnahm, der durch moderaten Pragmatismus seiner Programme im Sinne einer politischen Mitte geprägt war. Zuletzt kam es während seiner Amtszeit zur Privatisierung der Telefongesellschaft. Außerdem gestattete ein Gesetz nun den Austritt einzelner Orte aus der Metropolregion Winnipeg. 1999 scheiterte er, da eine Mehrheit seinen Ankündigungen von Steuersenkungen und gleichzeitigen Mehrinvestitionen in das soziale System keinen Glauben schenkte.
Im Anschluss war er zwischen 1999 und 200 noch einmal Oppositionsführer und zog sich danach weitgehend aus der Politik zurück. Für seine politischen Verdienste wurde er Mitglied des Order of Canada.
Zuletzt war er von 2005 bis 2010 Vorsitzender des Security Intelligence Review Committee (SIRC), einer unabhängigen Regierungsbehörde zur Kontrolle des Canadian Security Intelligence Service (CSIS).
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