Franz Jochen Schoeller

Franz Jochen Schoeller

Franz Jochen Schoeller (* 24. Juli 1926 in Düsseldorf) ist ein deutscher Diplomat und Botschafter a. D..

Leben

Schoeller studierte an den Universitäten von Köln und Paris Rechts- und Wirtschaftswissenschaften. Nach Abschluss seiner Examina wurde er ab 1955 in den höheren auswärtigen Dienst übernommen. Hier verrichtete Schoeller erste Auslandseinsätze an den Botschaften in Frankreich, Italien, Tansania, Spanien und schließlich im Iran, wo er als ständiger Vertreter des deutschen Botschafters in Teheran seinen Dienst versah. Ab 1973 wurde er in den Protokollstab des Auswärtigen Amtes berufen und im Jahr 1975 zum Chef des Protokolls im deutschen Auswärtigen Amt befördert.[1] Dabei zeichnete er sich durch Organisationstalent, protokollarische Disziplin und einer enormen Nervenstärke aus.[2]

Es folgten Berufungen als Botschafter der Bundesrepublik Deutschland an den deutschen Botschaften in Brasilia, Paris und Warschau. Als Botschafter in Warschau gewährte Schoeller in der zweiten Jahreshälfte 1989 ausreisewilligen DDR-Staatsbürgern auf dem Gelände der Botschaft Asyl. Bereits Wenige Monate später jedoch, im November 1989, wurde Schoeller auf eigenen Wunsch offiziell aus „gesundheitlichen Gründen“ in den Ruhestand versetzt, womit er einer fristlosen Entlassung auf Grund des Verdachts von Verstrickungen in zweifelhaften Rüstungsgeschäften zuvor kam.[3]

Franz Jochen Schoeller gehörte darüber hinaus noch als Ehrenpräsident dem Vorstand von EuroDefense an, einer Organisation, die sich zusammen mit ihren Partnerassoziationen unter anderem um eine gemeinsame europäische Sicherheits- und Verteidigungspolitik bemüht.[4] Darüber hinaus ist Schoeller Mitglied in der Deutschen Gesellschaft der Mitglieder der Französischen Ehrenlegion und des Französischen Nationalen Verdienstordens e.V.[5]


Vorgänger Amt Nachfolger
Max Graf von Podewils-Dürnitz Chef des Protokolls im deutschen Auswärtigen Amt
1975 bis 1980
Hans-Werner Graf Finck von Finckenstein
Jörg Kastl Botschafter der Bundesrepublik in Brasilia
1980 bis 1983
Walter Gorenflos
Axel Herbst Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Paris
November 1983 bis 1987
Franz Pfeffer
Franz Pfeffer Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Warschau
November 1987 bis Oktober 1989
Günter Knackstedt

Einzelnachweise

  1. Klaus Manke. In: Der Spiegel. Nr. 14, 1975 (Kurzvita, online).
  2. Schwieriges Protokoll, Im stillen Auge eines Sturms. In: Die Zeit, Nr. 29/1978
  3. Botschafter, Solche Faxen. In: Der Spiegel. Nr. 45, 1989 (online).
  4. Vorstand EuroDefense
  5. Mitgliederliste

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