- Friedrich Haselmayr
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Friedrich Haselmayr (* 11. April 1879 in Kirchenlaibach; † 18. Juni 1965 in Lochham) war ein deutscher Politiker der NSDAP, Historiker, Generalleutnant und SA-Gruppenführer.
Inhaltsverzeichnis
Biografie
Haselmayr, Sohn eines Beamten, schlug nach dem Besuch eines humanistischen Gymnasiums in Passau die Offizierslaufbahn ein. Als Angehöriger der bayerischen Armee (1897-1920) besuchte er von 1907 bis 1910 die Bayerische Kriegsakademie. Von 1914 bis 1918 nahm Haselmayr am Ersten Weltkrieg teil, in dem er als Truppenführer, später als Generalstabsoffizier, eingesetzt wurde. Nach der Auflösung der bayerischen Armee wurde Haselmayr 1920 in die Reichswehr aufgenommen. 1923 nahm er, obwohl er als Offizier der offiziellen Armee der Republik angehörte, an dem gegen die Republik gerichteten Hitlerputsch teil, wofür er später mit dem Blutorden der NSDAP ausgezeichnet wurde.[1] Während die Putschbeteiligung für Haselmayr 1923 noch folgenlos verlief, wurde er im Januar 1928 auf Veranlassung von Generaloberst Wilhelm Heye und General Adam aus der Reichswehr entlassen.
Nach seinem Ausscheiden aus der Reichswehr, die er mit dem Charakter eines Obersten verließ, studierte er von 1928 bis 1930 Geschichte, Staats- und Völkerrecht an der Universität München.[2]
Ende der 1920er Jahre stieß Haselmayr zur NSDAP. Im September 1932 übernahm er den Posten des Obersten Geschäftsführers des Wehrpolitischen Amtes der Partei. Als Angehöriger der SA erreichte er im April 1933 mindestens den Rang eines SA-Gruppenführers.
Im Frühjahr 1933 wurde Haselmayr bayerischer Landtagsabgeordneter und Stellvertreter des Reichleiters von Epp.[3] Im November desselben Jahres wurde er außerdem Mitglied des - zu dieser Zeit zu einem reinen Kulissenorgan ohne eigenständige Machtbefugnisse herabgestuften - Reichstages, dem er bis zum März 1936 angehörte. Zwar kandidierte er bei der Reichstagswahl am 29. März 1936 erneut, erhielt aber kein Mandat.
Haselmayr gründete 1935 die „Arbeitsgemeinschaft für Wehrgeistige Forschung“ und befand sich 1936 im Sachverständigenbeirat des „Reichsinstituts für Geschichte des neuen Deutschlands“.[4]
1935 wurde er zum chargierten Generalmajor a.D. ernannt[5]. Die eigentliche Beförderung erfolgte dann zum 31. Juli 1941. 1940 wurde er zur Wehrmacht einberufen. Dort war er von Juni 1940 bis September 1940 zuständig für französische Kriegsgefangene. Bis zum 26. Dezember 1941 befehligte Haselmayr die Feldkommandatur 569 und war anschließend Befehlshaber der Oberfeldkommandantur 579 in Wolhynien. Am 1. Dezember 1942 wurde er dann in die Führerreserve überstellt. Am 1. Januar 1943 wurde er schließlich noch zum Generalleutnant z.V. befördert, um am 31. Januar 1943 aus dem aktiven Dienst auszuscheiden.[3] Von Juli 1945 bis zum 28. Juni 1947 geriet er in Kriegsgefangenschaft.
Er war einer der Leiter der deutschen Sektion der New Commonwealth Society.[6]
Schriften (Auswahl)
- Deutschlands Recht auf Wehrverstärkung, München 1931.
- Materialien zur deutschen Sicherheit, Berlin 1935
- Die Wehrmacht, aus: Die Verwaltungs-Akademie, 7. Aufl., Berlin 1939
Literatur
- Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. 2. Auflage. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-596-16048-8.
- Erich Stockhorst: 5000 Köpfe – Wer war was im Dritten Reich. Arndt, Kiel 2000, ISBN 3-88741-116-1.
Weblinks
- Friedrich Haselmayr in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten
- Friedrich Haselmayr in der Parlamentsdatenbank beim Haus der Bayerischen Geschichte
Einzelnachweise
- ↑ Anselm Faust: Der Nationalsozialistische Deutsche Studentenbund, 1973, S. 108.
- ↑ Helmut Heiber: Walter Frank und sein Reichsinstitut für Geschichte des neuen Deutschlands, 1966, S. 25.
- ↑ a b Erich Stockhorst: 5000 Köpfe - Wer war was im Dritten Reich, Kiel 2000, S. 179
- ↑ Vgl. Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich, Frankfurt am Main 2007, S. 230.
- ↑ Wer ist's? 1935
- ↑ Joachim Scholtyseck: Robert Bosch und der liberale Widerstand gegen Hitler 1933 bis 1945, 1999, S. 181.
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