- Friedrich Heinrich Roloff
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Friedrich Heinrich Roloff (* 19. März 1830 in Badersleben; † 22. Dezember 1885 in Berlin) war ein deutscher Tierarzt.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Friedrich Heinrich Roloff wurde am 19. März 1830 in Badersleben als Sohn eines Landwirts geboren. An einer Berliner Tierarztschule studierte er von 1847 bis 1851. Danach war er praktischer Tierarzt in seiner Vaterstadt und in Gröningen, von 1859 bis 1862 war er außerdem Kreistierarzt in Liebenwerda. In der folgenden Zeit wirkte er als Repetent und Assistent der Berliner Tierarztschule und befasste sich mit Anatomie, Histologie und Pathologie. Auch besuchte er anatomische und pathologische Vorlesungen an der Humboldt-Universität zu Berlin.
Im Jahr 1865 verließ Roloff die Tierarztschule und wurde Dozent am landwirtschaftlichen Institut der Universität Halle, außerdem wurde er Kreistierarzt ebenda. Ebenfalls in diesem Jahr wurde er an der Universität Göttingen zum Doktor der Philologie promoviert. Ende 1866 schließlich stellte ihn die Universität Halle als außerordentlichen Professor ein. 1837 wurde er Departementtierarzt zu Merseburg. Eine Rinderpest war 1870 und 1871 ausgebrochen, während der Roloff als Sachverständiger wirkte. Als Professor für Tiermedizin machte er sich auch einen Namen, verließ die Universität aber 1876.
In diesem Jahr zog Roloff nach Berlin um und wirkte fortan als Regierungsrat, war seitdem ordentliches Mitglied des Reichsgesundheitsamtes, Mitglied der technischen Deputation für Tiermedizin und fungierte auch als Departementstierarzt zu Potsdam. Zuvor bereits hatte er Berufungen an andere landwirtschaftliche Institute erhalten, die er aber nicht einlöste. Ab 1878 leitete er auch die Tierarztschule in Berlin. Als dieser ließ er neue Labore bauen, gründete ein weiteres Institut und stellte qualifizierte neue Lehrer ein. Mit diesen Taten hatte er sich um die Schule besonders verdient gemacht.
Leiter der Tierarztschule blieb Roloff bis zu seinem Tode am 22. Dezember 1885 in Berlin im Alter von 55 Jahren.
Wirken
Roloff war ein pflichtbewusster Lehrer und Wissenschaftler. Durch seine Lehre verbesserte er die theoretische als auch die praktische Ausbildung junger Tierärzte. In seinen Vorträgen spiegelten sich Sachlichkeit sowie Klarheit wider. Auch leistete er Bedeutendes in der gerichtlichen Tiermedizin. Als Mitglied des Reichsgesundheitsamtes beriet er für das Nahrungsmittelgesetz und das Reichsgesetz, wobei es um Mittel gegen Tierseuchen ging. Er verfasste Werke, die sich mit der Ausbreitung der Rinderseuche sowie mit dem Rinderpestgesetz befassten. In diesen Werken hat sich klar ausgedrückt und überzeugende Argumente vorgebracht, womit man ihm Erfahrung zuschrieb. Roloff verfasste darüber hinaus kleinere Arbeiten für das Magazin für die gesammte Thierheilkunde, für das Archiv für wissenschaftliche und praktische Thierheilkunde und für das Archiv für pathologische Anatomie.
Werke
- Über den Instinkt der Tiere und dessen Bedeutung für die Diatetik (Dissertation, 1865)
- Ueber Impfung der Lungenseuche (Berlin 1868)
- Beurtheilungslehre des Pferdes und des Zugochsen (Halle 1870)
- Die Rinderpest (Halle 1871)
- Die Schwindsucht der Schweine (Berlin 1875)
- Der Milzbrand, seine Entstehung und Bekämpfung (Berlin 1883)
- Thierärztliche Gutachten, Berichte und Protokolle (Berlin 1885)
- Die Beurteilungslehre des Pferdes und des Zugochsen (1896)
Literatur
- Otto Bollinger: Roloff, Friedrich Heinrich. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 30, Duncker & Humblot, Leipzig 1890, S. 94 f.
Weblinks
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