- Fritz Liphardt
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Fritz Liphardt (* 3. Mai 1905; † 18. Mai 1947 in Stettin) war ein deutscher Jurist im Rang eines Oberregierungsrates, Gestapobeamter, SS-Führer und Leiter des Einsatzkommandos 2 der Einsatzgruppe III in Polen.
Leben
Liphardt, Sohn des Juristen Robert Liphardt, studierte nach dem Schulbesuch Rechtswissenschaften und schloss sein Studium mit Promotion zum Dr. jur ab.
Liphardt trat noch während seiner Referendarszeit 1933 der NSDAP (Mitgliedsnr. 2.653.601) und der SA bei. Von der SA wechselte er 1936 zur SS (Mitgliedsnr. 280.121). In der SS wurde Liphardt im November 1942 zum SS-Obersturmbannführer befördert.
Liphardt trat im August 1935 in den Dienst der Staatspolizeileitstelle Stettin ein und wurde dort 1936 stellvertretender Leiter. Von Februar 1938 bis Juni 1938 war er stellvertretender Leiter der Gestapo in Aachen und wechselte von dort nach Frankfurt an der Oder, wo er die dortige Dienststelle der Gestapo leitete.[1]
Nach Beginn des Zweiten Weltkrieges war Liphardt Führer des Einsatzkommandos 2 der Einsatzgruppe III, die polnische Intellektuelle und Juden ermordete.[2]
Von November 1939 bis Oktober 1943 war Liphardt Kommandeur der Sicherheitspolizei und des SD (KdS) im Distrikt Radom des Generalgouvernements.[3] Von November 1943 bis zum Frühjahr 1945 leite Liphardt die Gestapo in Stettin.
Nach Kriegsende befand sich Liphardt in alliiertem Gewahrsam. Liphardt verübte in der Haft in Stettin am 18. Mai 1947 Suizid.[4][1]
Literatur
- Klaus-Michael Mallmann, Jochen Böhler und Jürgen Matthäus: Einsatzgruppen in Polen: Darstellung und Dokumentation. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-534-21353-5. (Band 12 der Veröffentlichungen der Forschungsstelle Ludwigsburg der Universität Stuttgart.)
Einzelnachweise
- ↑ a b Klaus-Michael Mallmann, Jochen Böhler und Jürgen Matthäus: Einsatzgruppen in Polen: Darstellung und Dokumentation. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Stuttgart 2008, S. 30
- ↑ Israel Gutman (Hrsg.): Enzyklopädie des Holocaust - Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden, Piper Verlag, München/Zürich 1998, 3 Bände, ISBN 3-492-22700-7, Bd. 1, S.395; Bd. 2 S. 393
- ↑ Robert Seidel: Deutsche Besatzungspolitik in Polen. Der Distrikt Radom 1939–1945. Schöningh, Paderborn u. a. 2006, ISBN 3-506-75628-1, (Sammlung Schöningh zur Geschichte und Gegenwart), (Zugleich: Münster (Westfalen), Univ., Diss., 2004), S. 67
- ↑ Adalbert Rückerl (Hrsg.): Nationalsozialistische Vernichtungslager im Spiegel deutscher Strafprozesse. Belzec, Sobibor, Treblinka, Chelmno. dtv 2904, München 1977, ISBN 3-423-02904-8, S. 49
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