- Fritz Rott
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Fritz Rott (* 15. April 1878 in Gleiwitz; † 17. April 1959) war ein deutscher Sozialpädiater und Hochschullehrer in Berlin.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Rott studierte zunächst Mathematik, dann Medizin an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Seit 1899 war er Mitglied, später Ehrenmitglied des Corps Teutonia Halle. 1949 erhielt er auch das Band des Hallenser Nachfolgecorps Saxonia Frankfurt am Main.[1]
Nach dem Staatsexamen 1905 arbeitete er in der Gynäkologie und im Berliner Kinderasyl. Bis 1911 lernte er bei Otto Heubner an der Kinderklinik der Charité. Dem Berliner Krippenverein, Krippenhaus für Säuglings- und Kleinkinderschutz und -versorgung, blieb er zeitlebens, eine Weile als Präsident, eng verbunden.
1911 wurde Rott Oberarzt bei Leo Langstein im Kaiserin-Auguste-Viktoria-Haus. Dort baute er das Organisationsamt für Säuglings- und Kleinkinderschutz auf, das erstmalig statistische Daten zu den Gründen der Kindersterblichkeit erhob. Zur selben Zeit wurde er Leiter der Säuglingsstation.
Seit 1919 Professor, wurde er 1922 einer der Direktoren des KAVH. Im selben Jahr wurde er in den Reichsgesundheitsrat berufen.
Als Schüler des Sozialhygienikers Alfred Grotjahn habilitierte er sich 1928 und war Gründer, Herausgeber und Autor einschlägiger Fachzeitschriften. Der Völkerbund berief ihn in die Hygienekommission. Auf sein Betreiben war die perinatale Sterblichkeit ein Thema beim internationalen Kongress des Kinderschutzbundes in Genf. Im Jahr 1933 erfolgte sein Eintritt in die NSDAP, aus der er 1943 wieder austrat.[2].
1934 wurde er von den Nationalsozialisten aus dem Direktorenamt im KAVH gedrängt.
Werke (Auswahl)
- Soziale Hygiene zwischen sozialer Reform und sozialer Biologie. Matthiesen, Husum 1995
Literatur
- Hugo Maier (Hrsg:) Who is who der Sozialen Arbeit, Freiburg im Breisgau : Lambertus 1998 ISBN 3-7841-1036-3
Einzelnachweise
- ↑ Kösener Corpslisten 1960, 57, 263; 29, 158
- ↑ Hugo Maier (Hrsg:) Who is who der Sozialen Arbeit, Freiburg im Breisgau : Lambertus 1998, S. 498
Weblinks
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