Galeries Lafayette Berlin

Galeries Lafayette Berlin

Die Galeries Lafayette Berlin ist ein Kaufhaus in Berlin in der Friedrichstraße. Aufgrund seiner Lage in der Friedrichstraße wird das Gebäude auch Quartier 207 genannt. Das Kaufhaus wird von der französischen Kaufhauskette Galeries Lafayette betrieben und gilt als einer der wichtigsten Bauten der 1990er Jahre in Berlin. Das Kaufhaus ist eine der wenigen Niederlassungen der Galeries Lafayette außerhalb des französischen Mutterlandes[1] – die anderen befinden sich in Martinique und Dubai.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte und Konzeption

Der gläserne Trichter, ein Detail der Innenarchitektur
Galeries Lafayette Berlin

Die Friedrichstraße war lange Zeit durch Kriegsschäden geprägt. In den 1980er Jahren hatte die DDR-Führung das Ziel, die Friedrichstraße in einen sozialistischen Prachtboulevard zu verwandeln. Die Aufbauleitung Sondervorhaben der Hauptstadt Berlin unter Führung von Erhardt Gißke wurde mit der Umsetzung beauftragt. 1980 war Gißke mit seinem Stab nach Paris gefahren und hat die Bauten von Ricardo Bofill besichtigt. Diese Bauweise sollte als Vorbild für die Gestaltung der Friedrichstadt Passage gelten. Mit dem Fall der Mauer 1989 wurden die Bauarbeiten nicht weiter fortgeführt. Die Treuhand teilte das Grundstück der Friedrichstadt Passage in drei Teile auf.

Im nördlichen Block der Friedrichstadt Passagen wurde die Galeries Lafayette Berlin realisiert. Sie wurde vom französischen Architekten Jean Nouvel entworfen. An der Fassade wächst ein vertikaler Garten des Pariser Botanikers und Gartenkünstlers Patrick Blanc. Das Gebäude besitzt eine Glasfassade. Dies war nur möglich, da das Grundstück schon 1991 verkauft wurde und die Gestaltungsvorgaben von Hans Stimmann noch nicht in Kraft getreten waren. So konnte der einzige vollverglaste Neubau in der Berliner Innenstadt gebaut werden. Auf den weiteren beiden Teilen der Friedrichstadt Passage wurden die Gebäude Quartier 205 und das Quartier 206 realisiert.

Am 29. Februar 1996 eröffneten die Galeries Lafayette als eines der ersten Unternehmen nach der deutschen Wiedervereinigung im ehemaligen Ostteil Berlins ein Warenhaus. An der Friedrichstraße Ecke Französische Straße wurden auf einer Verkaufsfläche von 8000 m² in fünf Etagen Waren des gehobenen Bedarfs angeboten.

Das Haus bietet auf vier Etagen internationale Mode für Frauen, Männer und Kinder, Accessoires, Schuhe, ausgewählte Beauty- und Pflege-Produkte, Schmuck und Sonnenbrillen und ein Pflege-Spa nur für Herren. Außerdem gibt es einige große und kleine Marken wie Agent Provocateur oder Bellapierre, die es in Berlin nur hier gibt.

Das im Untergeschoss gelegene Lafayette Gourmet ist eine Feinschmecker-Abteilung, die vor allem französische Delikatessen zu bieten hat. Es gibt hier eine Epicerie und viele Verkaufsstände mit vielen französischen Spezialitäten wie frische Austern, Baguette, Macarons, über 250 Käsesorten, ausschließlich französische Weine, aber auch typische Produkte wie exklusiven Tee von Mariage Frères oder Kusmi Thé, ebenso wie Café von Malongo oder die einfachen BN-Kekse. Außerdem gibt es eine reichhaltige Gastronomie von Steak nach französischem Schnitt über Raclette bis zu einer Wein- und Champagnerbar. Außerdem gibt es eine Abteilung für Tischkultur (arts de la table) und eine französische Buchhandlung.

Ein weiteres Konzept ist das LABOmode in der zweiten Etage in Kooperation mit der Modeschule ESMOD Berlin. Hier haben junge Berliner und internationale Nachwuchsdesigner Gelegenheit, ihre Kreationen in unmittelbarer Nachbarschaft zu internationalen Designermarken zu präsentieren und zu verkaufen.

In den Galeries Lafayette finden auch regelmäßig Events wie Modenschauen statt, meist für geladene Gäste, teilweise aber auch öffentlich.[1]

Literatur

  • Christian Bahr: Das neue Berlin. Veränderungen im Stadtbild. Jaron-Verlag, 1999, S. 54–65.
  • Wolfgang Kil: Luxusmeile im Verliererland In: Gründerparadiese Vom Bauen in Zeiten des Übergangs. Verlag Bauwesen, Berlin 2000, S. 54–67.

Weblinks

 Commons: Galeries Lafayette (Berlin) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Galeries Lafayette Berlin in der französischen Wikipedia. Abgerufen am 13. Februar 2010.
52.51444444444413.39

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